Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Versuch der Klimarettung am Rande der Wüste

Von Sylvia Wörgetter, Brüssel, 05. November 2022, 00:05 Uhr
Versuch der Klimarettung am Rande der Wüste
Die Erderwärmung bedroht auch die Korallenriffe im Roten Meer. Bild: AFP/Khaled Desouki

Ägypten ist ab Sonntag Gastgeber der UN-Klimakonferenz COP27 – man hofft, in Teilbereichen weiterzukommen.

Strände, kristallklares Wasser, Korallenbänke und eine Tourismuswirtschaft, die Gästen eine scheinbar heile Welt am Rande der Wüste bietet. So präsentiert sich Sharm el Sheikh, Ägyptens Urlaubsparadies auf der Sinai-Halbinsel. Ab Sonntag hält der Ort eine weitere Attraktion bereit: die jährliche UN-Klimakonferenz. COP27 wird sie genannt.

Zehntausende Teilnehmer werden anreisen. Sie wollen in zwei Wochen versuchen, die nächsten Schritte gegen den Klimawandel zu vereinbaren. Das bei der Klimakonferenz von Paris 2015 beschworene Ziel: die Erwärmung der Atmosphäre auf möglichst 1,5 Grad zu beschränken. Sollte das gelingen, besteht eine gute Chance, das Schlimmste zu verhindern. Gelingt es nicht, drohen irreversible Schäden. Am bedrohlichsten sind Kipppunkte, etwa ein Zusammenbruch des Golfstroms. Niemand weiß genau, wann diese Punkte erreicht sind und was dann geschieht.

Einiges ist hingegen abzusehen. So geht der Weltklimarat IPCC davon aus, dass bei zwei Grad plus fast alle Korallenriffe sterben – auch jene vor Sharm el Sheikh.

Der Spielraum ist extrem gering

Um 1,2 Grad ist es seit der Industrialisierung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bereits wärmer geworden. Der Spielraum ist also extrem gering. Doch die Ausgangslage für COP27 ist eher düster. "Wir können vorsichtig pessimistisch sein", sagt Christian Kdolsky, einer der Initiatoren des österreichischen Klimavolksbegehrens, zu den Erfolgschancen.

Seit Putins Überfall auf die Ukraine ist die internationale Diplomatie aus den Bahnen geraten. "Wenn sich die politische Großwetterlage verdüstert, wird es auch beim Klimaschutz schwieriger, weiterzukommen", sagt Experte Johannes Wahlmüller von "Global 2000". Die UN-Regeln verlangen für alle Beschlüsse Einstimmigkeit.

Kritik gibt es am Gastgeberland Ägypten. Menschenrechtsgruppen berichten von Tausenden politischen Gefangenen und der Unterdrückung kritischer Stimmen aus der Zivilgesellschaft. Hatte Greta Thunberg dem Klimagipfel in Glasgow 2021 noch vorgeworfen, nur "Bla, bla, bla" zu produzieren, spricht die Autorin und Aktivistin Naomi Klein unter Anspielung auf das Militärregime von Abdel Fattah al-Sisi von "Blut, Blut, Blut".

Mit der Vergabe der UN-Konferenz an Ägypten wurde eine "gefährliche rote Linie überschritten", schrieb sie auf Twitter. Laut Berichten sollen Kundgebungen in Sharm el Sheikh nur in einem extra ausgewiesenen Areal erlaubt sein, weit entfernt vom Tagungsort.

Von Despoten abwenden

Ist COP27 also zum Scheitern verurteilt? So weit will Wahlmüller keinesfalls gehen. "Die Verhandlungen können zu einem Ergebnis führen." Die Hoffnung sei, "wenigstens in Teilbereichen weiterzukommen". Es gebe auch "eine positive Vision, die wir im Auge behalten sollten", sagt Kdolsky. So habe Putins Angriffskrieg den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt und die Notwendigkeit verdeutlicht, sich von Despoten und ihren fossilen Versuchungen abzuwenden.

mehr aus Außenpolitik

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Prozess um Pornostar-Schweigegeld: Trump gratuliert Frau Melania aus Gerichtsaal

Darf sich ein Präsident alles erlauben? Trumps Immunität vor Höchstgericht

USA kündigen neues Milliardenpaket für Ukraine an

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
vinzenz2015 (46.308 Kommentare)
am 05.11.2022 15:05

Österreich ist durch Van der Bellen. FinMin Brunner und Gewessler vertreten.
Deren Stellungnahmen sind in den OÖN nicht zu lesen!

lädt ...
melden
nichtschonwieder (8.500 Kommentare)
am 05.11.2022 09:33

Für Zehntausende ein schöner Ausflug. Mehr nicht.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen