Teheran beschleunigt Ausstieg aus Atomdeal
TEHERAN. Der Iran ist nach offiziellen Angaben erneut ein Stück weiter vom internationalen Atomabkommen abgerückt.
2000 Kilogramm Urangas seien in die Atomanlage Fordo befördert worden, teilte Irans Atomorganisation AEOI gestern mit. Die Maßnahmen sind ein Verstoß gegen das Atomabkommen von 2015, das die Entwicklung einer iranischen Atombombe verhindern soll.
Das Gas solle in den nächsten Stunden in bisher inaktive Zentrifugen injiziert werden, die Inbetriebnahme bis Samstag erfolgen, sagte AEOI-Sprecher Behrouz Kamalvandi. In Fordo werde dann Uran bis 4,5 Prozent angereichert.
Nach dem Wiener Atomdeal sollte Fordo nur für wissenschaftliche Projekte genutzt werden – die Zentrifugen dort durften ohne Gasinjektion lediglich getestet werden.
Die vierte Phase des iranischen Teilausstiegs löste international Besorgnis und Kritik aus, auch seitens des iranischen Verbündeten Russland. Teheran weist die Kritik vehement zurück und verweist stets auf den Ausstieg der USA aus dem Abkommen im Mai 2018.
Danach hat sich auch der Iran in den vergangenen sechs Monaten schrittweise von den Bestimmungen des Deals zurückgezogen.