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Israel: Netanyahu verschiebt umstrittene Justizreform

Von nachrichten.at/apa, 27. März 2023, 19:36 Uhr

TEL AVIV/JERUSALEM. Nach wochenlangen Massenprotesten in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanyahu einen vorübergehenden Stopp der umstrittenen Justizreform angekündigt.

"Ich habe entschieden, die zweite und dritte Lesung in dieser Sitzungsperiode auszusetzen", sagte Netanyahu am Montag in Jerusalem. Das Gesetzesvorhaben wird damit frühestens Ende April im Parlament zur Abstimmung vorgelegt. "Wir befinden uns mitten in einer Krise, die unsere essenzielle Einheit gefährdet", sagte Netanyahu.

Er warnte vor einem Bürgerkrieg, zu dem es nicht kommen dürfe. "Alle müssten verantwortlich handeln", sagte er. Deshalb strecke er seine Hand zum Dialog aus.

Nach massiven Protesten: Justizreform in Israel wird vorerst verschoben
Zehntausende Israelis demonstrierten auch am Montag vor der Knesset. Bild: APA/AFP/HAZEM BADER

Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hatte zuvor mitgeteilt, er habe sich auf eine Verschiebung mit Netanyahu verständigt. Im Gegenzug soll eine "Nationalgarde" unter der Führung des rechtsextremen Politikers eingerichtet werden. Was dies konkret bedeutet, war zunächst nicht klar. Medienberichten zufolge waren Ben-Gvir und Netanyahu zuvor zu einer Krisensitzung zusammengekommen, in der Ben-Gvir mit seinem Rücktritt gedroht haben soll, sollte Netanyahu nicht an den Reformplänen festhalten.

Organisatoren der seit Wochen anhaltenden Demonstrationen kündigten an, die Proteste fortzusetzen. "Die Regierung hat Israel der Zerstörung nahe gebracht und sie droht immer noch, die Demokratie zu demontieren. Ein vorübergehendes Einfrieren reicht nicht aus und die nationalen Proteste werden sich weiter verschärfen, bis das Gesetz in der Knesset abgelehnt wird", hieß es am Montagabend in einer Mitteilung.

Netanyahus Koalition will mit der Justizreform den Einfluss des Höchsten Gerichts beschneiden und die Machtposition der Regierung ausbauen. Die rechts-religiöse Koalition wirft dem Höchsten Gericht übermäßige Einmischung in politische Entscheidungen vor. Dem Parlament soll es den Plänen nach künftig etwa möglich sein, mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des Gerichts aufzuheben. Zudem soll die Zusammensetzung des Gremiums zur Ernennung von Richtern geändert werden. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise.

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1  Kommentar
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jack_candy (7.857 Kommentare)
am 27.03.2023 19:52

Was dieser korrupte Netanjahu aufführt, ist kriminell und könnte die Existenz des Staates Israel gefährden.

Noch ist Israel die einzige funktionierende Demokratie in dieser Gegend.

Aber offenbar haben es die Palästinenser mit ihren jahrzehntelangen Terrorangriffen geschafft, die öffentliche Meinung in Israel so weit nach rechts in Richtung Law and Order und (vermeintliche) Sicherheit vor Freiheit zu verschieben, dass die Israelis kurz davor sind, ihre Demokratie selbst zu zerstören.

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