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Erste Gebete in Hagia-Sophia-Moschee am 24. Juli

Von nachrichten.at/apa, 10. Juli 2020, 21:12 Uhr
(Symbolbild) Bild: (REUTERS)

ISTANBUL. Die weltberühmte Hagia Sophia in Istanbul soll künftig wieder als Moschee genutzt werden.

Am 24. Juli solle das erste muslimische Gebet in dem Kuppelbau aus dem 6. Jahrhundert stattfinden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede am Freitag. Nicht-Muslime dürften das Gebäude aber weiterhin besichtigen. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte zuvor den seit 1935 bestehenden Museumsstatus des Gebäudes aufgehoben.

Das Gericht erklärte in seiner Entscheidung, die Hagia Sophia (türkisch: Ayasofya), die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und Touristen aus aller Welt anzieht, könne für muslimische Gottesdienste genutzt werden. Künftig solle das Gebäude der Religionsbehörde Diyanet unterstellt werden, kündigte Erdogan in einem Dekret an.

UNESCO bedauert Entscheidung

Die UNESCO teilte mit, sie bedauere die Entscheidung "zutiefst". Es habe vorab kein Gesprächsangebot zum Status der ehemaligen byzantinischen Kathedrale gegeben, erklärte UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay. Zuvor hatte die UN-Behörde die Türkei vor der eigenmächtigen Umwandlung des historischen Gebäudes in eine Moschee gewarnt. Mit dem Status als Weltkulturerbe seien "eine Reihe von Zusagen und rechtlichen Verpflichtungen verbunden".

Ein Staat dürfe "keine Veränderung an dem herausragenden universellen Wert" eines Welterbe-Monuments vornehmen, unterstrich die UNESCO. Die Hagia Sophia gehört als Teil der Istanbuler Altstadt zum Welterbe.

Die russisch-orthodoxe Kirche bedauerte den Schritt. Die türkische Entscheidung ignoriere "die Sorge von Millionen von Christen", sagte der russische Kirchensprecher Wladimir Legoida der Nachrichtenagentur Interfax.

"Provokation gegenüber der zivilisierten Welt"

Die griechische Regierung verurteilte die Umwandlung in eine Moschee. Dies sei eine "offene Provokation gegenüber der gesamten zivilisierten Welt", erklärte die griechische Kulturministerin Lina Mendoni. Erdogans "Nationalismus" werfe die Türkei "sechs Jahrhunderte zurück." Die Gerichtsentscheidung zeige, dass es in der Türkei "keine Unabhängigkeit der Justiz" gebe.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) kritisierte den Schritt der Türkei. "Als Museum stand die Hagia Sophia Millionen Menschen aller Kulturen und Religionen offen. Die heutige Entscheidung, diesen Status aufzuheben, ist ein weiterer Schritt der Türkei weg von Europa, den wir zutiefst bedauern und nicht nachvollziehen können", erklärte Schallenberg in einer Aussendung.

Griechenland und Russland beobachten genau, wie die Türkei mit ihrem byzantinischen Erbe umgeht. Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet, die Hunderte Jahre lang Reichskirche der Byzantiner war. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die Kirche dann in eine Moschee umgewandelt.

Zuerst Museum, dann Touristenmagnet

Nach der türkischen Republikgründung wurde sie 1935 zum Museum, in dem keine Gottesdienste erlaubt waren - und später zum Touristenmagnet in der Istanbuler Altstadt. Nur ein paar Schritte von der Hagia Sophia entfernt liegen der weitläufige Komplex des Topkapi-Palastes, des ehemaligen Sitzes der osmanischen Sultane sowie die Blaue Moschee aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Seit 2005 hatte es mehrere Versuche gegeben, den Status als Museum zu ändern. Erdogan hatte die Umwandlung in ein Museum zuletzt als "großen Fehler" bezeichnet. Die säkulare türkische Opposition und die USA als wichtigster Verbündeter der Türkei sind gegen eine Nutzung als Moschee.

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14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
heimatverliere (541 Kommentare)
am 11.07.2020 11:50

Ist ja alles nur Opium fürs Volk.

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am 10.07.2020 20:59

Wieso kündigt Er nicht die Rückholung der Türken ins gelobte Land mit dem göttl. Führer an???

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 10.07.2020 23:04

Weil die islamist. auf Beutezug in Europa sind ??

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tim29tim (3.244 Kommentare)
am 10.07.2020 20:46

Die Umwandlung der Hagia Sophia (Kirche der Heiligen Weisheit und „Vatikan“ der Orthodoxen Kirchen) in eine Moschee zeigt die Bedrohung der Christen in ihren Ursprungsländern mit langfristigen Folgen für Europa, wo bereits selbstbewusste Gefolgsleute Erdogans die Straßen unsicher machen.

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ReaderI (1.675 Kommentare)
am 10.07.2020 19:17

Es kommt ja hoffentlich (bald) eine Zeit "danach"!

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 10.07.2020 18:35

Die fehlenden Tourismuseinnahmen wird der dumme EU Bürger wieder ausgleichen, wie immer halt. 😝

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Sammy705 (1.165 Kommentare)
am 10.07.2020 16:42

So schafft man es von minus 98 Prozent Tourismuseinnahmen auf minus 99 Prozent und das schon von einen niedrigem Niveau. Nach den katastrophal zu erwartenden Wirtschaftsdaten für 2020 und 2021 wirds spannend wie es in der Türkei dann weitergeht. Währungsreform und Ausreiseverbot für alle Wirtschaftsflüchtlinge? So betrachtet...

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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 10.07.2020 17:53

Sie rechnen nicht mit der Merkel, da gibt es sicher eine Überbrückungshilfe zum geplanten EU-Beitritt!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 10.07.2020 14:55

Museum, das war eine weise Entscheidung von Kemal Atatürk!

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 10.07.2020 23:07

Ja , jetzt fallen die Türken wieder ins tiefste Mittelalter zurück ....

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 10.07.2020 14:48

können die Götter nicht ein Erdbeben senden um dem Gezeter ein Ende zu machen ?

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Flachmann (7.186 Kommentare)
am 10.07.2020 17:51

Das kommt so sicher wie das Amen im Gebet!

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TraudiToni (320 Kommentare)
am 10.07.2020 13:49

Die Türken sollen sie wieder zu einer Moschee machen und dafür lässt sich kein Urlauber mehr sehen an ihren Stränden und die türkischen Faschisten sollen auch zu Erdogen heimreisen und ihm Beifall klatschen

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 10.07.2020 23:01

Und im Gegenzug sollten ....müssten sämtliche Moscheen in Europa SOFORT geschlossen werden !! PUNKT

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