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Freie Bahn für Einmarsch der Türkei in Nordsyrien: USA ziehen Truppen ab

08. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Freie Bahn für Einmarsch der Türkei in Nordsyrien: USA ziehen Truppen ab
Trotz internationaler Warnungen stehen die türkischen Truppen unmittelbar bevor, in Nordsyrien einzumarschieren. Bild: Reuters

ANKARA. Trump vollzieht eine Kehrtwende seiner Syrienpolitik und lässt die Kurden im Stich.

Die USA gewähren der Türkei freie Bahn für eine Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien – und lassen damit ihre Verbündeten im Stich. US-Truppen begannen gestern mit dem Abzug aus der syrisch-türkischen Grenzregion, wie der Sprecher der von Kurdenmilizen dominierten Syrisch-Demokratischen Kräfte (SDF) bestätigte. Auf Twitter schrieb Mustafa Bali, die USA ließen damit zu, dass die Gegend zum Kriegsgebiet werde, und warf ihnen vor, ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen. EU und UNO warnten vor schlimmen Folgen für die Bevölkerung.

Die YPG-Kurdenmilizen waren im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ein enger Verbündeter der USA. Die Türkei sieht in der YPG, die an der Grenze Gebiete beherrscht, eine Terrororganisation. Sie will entlang der Grenze eine sogenannte "Sicherheitszone" unter ihrer alleinigen Kontrolle. Dort will Präsident Recep Tayyip Erdogan auch Millionen arabische syrische Flüchtlinge unterbringen, die derzeit in der Türkei und Europa leben.

Erdogan hatte am Wochenende gesagt, die Türkei stehe kurz vor einem Militäreinsatz in Nordsyrien. Sonntagabend telefonierte er noch mit US-Präsident Donald Trump. Das Weiße Haus signalisierte daraufhin am frühen Montagmorgen, dass es sich einer Offensive nicht in den Weg stellen werde. Fast gleichzeitig begann an der Grenze der US-Abzug. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die US-Kräfte nahe der türkischen Grenze seien abgezogen, und warnte vor einem "totalen Krieg".

US-Präsident Trump verteidigte die Kehrtwende am Montag auf Twitter. Es sei an der Zeit, aus diesen "lächerlichen endlosen Kriegen" herauszukommen und "unsere Soldaten nach Hause zu bringen", schrieb er. Es sei nun an der "Türkei, Europa, Syrien, Iran, Irak, Russland und den Kurden", die Situation zu lösen. "Wir sind 7000 Meilen entfernt und werden den IS erneut niederschlagen, wenn er irgendwo in unsere Nähe kommt."

Wann die türkische Offensive beginnt, blieb offen. Bis Dienstag ist Erdogan in Serbien, und es gilt als unwahrscheinlich, dass eine Offensive beginnt, solange der Präsident außer Landes ist. Er will zudem die Entwicklungen in der Region mit US-Präsident Trump in der ersten Novemberhälfte in Washington besprechen. Ob er bis dahin auf den Militäreinsatz verzichtet, blieb unklar.

Offen blieb auch die Frage, was mit den IS-Kämpfern in der Hand der Kurdenmilizen geschieht. Nach Schätzungen des US-Militärs befinden sich 10.000 IS-Kämpfer in teils improvisierten Gefängnissen. Für Trump kein Problem: "Die Türkei wird jetzt für alle IS-Kämpfer verantwortlich sein."

Video: Donald Trump will die US-Truppen aus Syrien abziehen - und damit die Türkei in den Nordosten des Landes einmarschieren lassen. Türkei-Experte Cengiz Günay erklärt, was dieser Schritt für die Kurden bedeutet.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 10.10.2019 08:27

Wirklich unglaubliche Opportunisten, diese USA!

Vereinbarungen gelten ab dem Zeitpunkt nicht mehr, wo der Nutzen verloren geht oder wo anders liegt. Siehe auch Klimabündnis, Handelsverträge etc.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 08.10.2019 21:32

"Die USA gewähren der Türkei freie Bahn für eine Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien – und lassen damit ihre Verbündeten im Stich."

Der D.J.Trumpel ist halt ein Politiker mit "Handschlagsqualität". Was der verspricht, das ist wie in Sand gemeisselt.

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ECHOLOT (8.819 Kommentare)
am 08.10.2019 13:59

jahrelang hat man die usa kritisiert die weltpolizei zu spielen u überall kriegerisch mitzumischen!
nun zieht trump seine truppen ab es wird stimmung gegen ihn gemacht!
also was jetzt??

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.10.2019 14:54

ECHOLOT

merkst du auch dass immer Problemen gibt wenn USA involviert ist ?

wer hat USA gesagt sie sollen nach Irak ziehen und Krieg führen ?
wer hat USA gesagt sie sollen nach Afghanistan ziehen und dort Krieg führen ?
wer hat USA gesagt sie sollen nach Syrien ziehen und dort Krieg führen ?

überall wo USA Waffen liefert gibt es Krieg …
ich rede noch nicht von den UNNÖTIGEN Wirtschaftssanktionen
usw usw usw

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teja (5.865 Kommentare)
am 08.10.2019 09:30

Wird EU jetzt Sanktionen gegen den Kriegstreiber TR verhängen.

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( Kommentare)
am 08.10.2019 08:59

Wieder einmal bereitet ein Mini Hitler
den Überfall auf ein Nachbarland vor,

und die ganze Welt schaut tatenlos zu !

Aber vielleicht wird man in 80 Jahren
mit großen Reden an diesem Tag Gedenkfeiern abhalten.

Ja Frau Merkel!
Das ist aus ihrer Wahlhilfe für Erdogan geworden.
Mit ihrem Besuch 14 Tage vor der Wahl haben sie
genug Wähler überzeugt u. Erdo so die Absolute gebracht.
und damit die Kurden aus dem Parlament gedrängt .

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 08.10.2019 12:19

Ja so regieren sie nun einmal die National - Konservativen. Weltweit auch bei uns !

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