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"Egoistisch, falsche Botschaft": Heftige Kritik nach Trumps WHO-Schelte

Von OÖN, 16. April 2020, 00:04 Uhr
"Egoistisch, falsche Botschaft": Heftige Kritik nach Trumps WHO-Schelte
US-Präsident Trump bei seiner Pressekonferenz im Rosengarten Bild: APA/AFP/MANDEL NGAN

WASHINGTON. US-Präsident kündigte an, die Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation zu stoppen.

Die USA sind das mit Abstand am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Laut jüngsten Zahlen der Johns Hopkins Universität in Baltimore gab es gestern 614.482 bestätigte Infektionen, mehr als 27.000 Menschen starben bereits an der neuartigen Lungenkrankheit. Dennoch stellte US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Mittwoch "eine abgestufte und baldige Lockerung" der Corona-Beschränkungen in Aussicht.

Trump nutzte seinen Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses aber in erster Linie dafür, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) scharf zu kritisieren. Und er kündigte an, den US-Beitrag auf Eis zu legen. Er habe die Regierung angewiesen, die Zahlungen zu stoppen, während überprüft werde, welche Rolle die WHO bei der "schlechten Handhabung und Vertuschung der Corona-Ausbreitung" gespielt habe, sagte Trump.

Durch das Missmanagement der WHO und deren Vertrauen auf die Angaben aus China habe sich die Epidemie "dramatisch verschlimmert" und rund um die Welt verbreitet, sagte Trump. Die zahlreichen Fehler der Organisation seien für "so viele Todesfälle" verantwortlich, behauptete Trump. Der Präsident kritisierte insbesondere, dass die WHO sich gegen Einreisesperren aus China ausgesprochen hatte.

Die WHO habe es zudem verabsäumt, die Angaben der chinesischen Regierung kritisch und zeitnah zu überprüfen. Mit einem schnelleren und entschlosseneren Einschreiten der WHO hätte die Epidemie "mit wenigen Toten auf ihren Ursprungsort begrenzt werden können", behauptete Trump.

Die Kritik am Vorgehen des US-Präsidenten fällt – auch in den USA – heftig aus: Die EU bedaure Trumps Entscheidung zutiefst, sagte Außenbeauftragter Josep Borrell. Es gebe keinen Grund, der diesen Schritt zu einem Zeitpunkt, da die Bemühungen der WHO nötiger seien denn je, rechtfertige.

UNO-Chef: "Zeit für Solidarität"

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres betonte, es sei "nicht die Zeit, die Ressourcen für die Weltgesundheitsorganisation oder eine andere humanitäre Organisation im Kampf gegen das Virus zu reduzieren". Zudem hielt Guterres fest: "Jetzt ist die Zeit für die internationale Gemeinschaft gekommen, solidarisch zusammenzuarbeiten, um dieses Virus und seine niederschmetternden Folgen zu bekämpfen."

Russland kritisierte den Stopp als egoistisch. "Das ist der Ausdruck eines äußerst egoistischen Herangehens der amerikanischen Regierung gegenüber dem, was in der Welt im Zusammenhang mit der Pandemie geschieht", sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Der deutsche Außenminister Heiko Maas betonte, es müsse bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie eine enge internationale Zusammenarbeit geben. "Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen in der Coronakrise nicht." Das Virus kenne keine Grenzen.

"Der Schritt sendet die falsche Botschaft mitten in der Pandemie aus", kritisierte Amesh Adalja, ein Infektionsexperte der amerikanischen Johns Hopkins Universität.

Zwei Millionen Fälle

2 Millionen Corona-Fälle und mehr als 132.200 Todesfälle sind laut den aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (15. April, 21.30 Uhr) bisher weltweit nachgewiesen. Mit großem Abstand am stärksten betroffen sind die USA – gefolgt von mehreren Staaten in Europa.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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boris (1.939 Kommentare)
am 16.04.2020 11:15

Darf man fragen, woher die beiden Kommentatoren "Einsamesocke" und "Peas" ihr "Hintergundwissen" beziehen? Oder sind das viral sich verbreitende Gerüchte, die nun als "alternative Fakten" ihre Runden machen.
Sicher ist offensichtlich nur, dass es dieses Virus gibt und nun viele (politisch) Verantwortlichen wie die Maus vor der Schlange erstarren. Dass das Virus von Menschen "erfunden" wurde ist sehr unwahrscheinlich, dass es von diesen verbreitet wird, offensichtlich.
Dass "superkluge" Blondels und auch solche mit anderer Haarfarbe total versagt haben ob ihrer eigenen Weisheit und der Ignoranz gegenüber Fachleuten, ist wohl kein "alternatives Faktum". Der englische Blondel wollte es auch nicht glauben, bis er eben dran "glauben musste". So ist die Natur doch irgendwie "gerecht".

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EinsameSocke (2.186 Kommentare)
am 16.04.2020 09:22

Na ja zuerst hätte er, der Donald schneller reagieren müssen als in Europa schon von einer Pandemie geredet wurde.
Das zu spät reagieren geht voll auf sein Käppchen, da kann er sich nicht rausreden.

WHO, die haben hier ebenfalls sträflich versagt, man muss überdenken wer zukünftig in deren Vorständen sitzt.
Es kann nicht sein das Vertreter der Pharmakonzerne dort das Sagen haben.
Man könnte ihnen beinahe die Verschleierung und Verharmlosung von Corona vorwerfen.
Nur damit man den Impfstoff flächendeckend an jeden Erdenbürger verteilen kann!
Profit ich hör dich trapsen.
Nur eine Vermutung meinerseits, kann,muss nicht stimmen.

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peas (4.501 Kommentare)
am 16.04.2020 10:58

Pharmaunternehmen haben an den jährlich in China veranstalteten Grippewellen, die in der Folge die ganze Welt überzogen haben, doch immer sehr gut verdient.

Selbst mit der Gesundheit ist es nur ein Geschäft und das ist widerlich.
Niemand hat sich daran gestoßen, aber jährlich wiederkehrend haben wir schließlich auch Patienten/Menschen die an Grippe-Viren versterben, übrigens in deutlich höherer Zahl als an Corona.

Aufklärung und Information ist der größte Feind solcher Machenschaften und Dynamiken. Zur WHO habe ich noch anzufügen, dass der Herr Präsident ein, wie ich es nenne, Abhängigkeitsverhältnis hat. Schließlich wurde er durch die Chinesen ins Amt gehoben. Wenn die Alarmierung von wirts. Interessen getriggert wird, dann muss man aufpassen, auch wenn WHO-Delegationen in China vorstellig werden, die keine Ahnung von China haben. Dazu gibt es abenteuerliche Berichte über die WHO. Nein, hier muss es ein reinigendes Feuer geben, im Interesse der Menschen!

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