Belarus: Gerüchte über "verdeckte Mobilisierung"
MINSK/KIEW. Laut Berichten unabhängiger Medien sollen in Belarus (Weißrussland) verstärkt Einberufungsbescheide verschickt werden.
Damit verstärkt sich die Befürchtung vor einem direkten Kriegseintritt des eng mit Russland verbündeten Landes in den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Belarus stellt Russland bereits sein Territorium für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung. Aus Belarus wurden auch russische Raketenangriffe auf die Ukraine durchgeführt. Die Ukraine schließt aber auch einen direkten Kriegseintritt des Nachbarlandes nicht aus.
Der ukrainische Generalstab sprach am Donnerstag von einer "verdeckten Mobilisierung" in Belarus. Die oppositionelle belarussische Onlinezeitung Zerkalo schrieb, seit Tagen hätten Leser aus dem Gebiet Gomel im Süden des Landes an der Grenze zur Ukraine berichtet, es seien vielfach Einberufungsbefehle verschickt worden.
Die Aufforderung, sich bei der Truppe zu melden, seien auch an Personen gegangen, die zuvor als wehruntauglich eingestuft worden seien, schrieb das Portal weiter. Gründe für die Anordnung seien nicht angegeben worden. Es sei aber mit Strafen gedroht worden, sollte die Vorladung ignoriert werden.
Der ukrainische Generalstab teilte mit, "laut den vorliegenden Informationen" seien in Belarus bis Mitte Juli Militärübungen für Wehrpflichtige geplant.