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US-Gefängnis im Irak war Brutstätte des IS-Terrors

07. November 2014, 00:04 Uhr
US-Gefängnis im Irak war Brutstätte des IS-Terrors
Die IS-Anführer lernten einander in einem US-Gefängnis im Irak kennen Bild: epa

BAGDAD/WASHINGTON. Alle Anführer der Dschihadisten waren offenbar im "Camp Bucca" im Süden des Irak zusammen inhaftiert.

Die radikal-islamischen Extremisten, die heute die IS-Terrormiliz im Irak und in Syrien anführen, kennen einander aus einem Militärgefängnis im Irak, in dem sie zusammen inhaftiert gewesen waren, schreibt die US-Zeitung "Washington Post" unter Berufung auf neueste Erkenntnisse der Risikoberatungsfirma "The Soufan Group". Demnach waren nahezu alle Chefs der Terrormiliz in "Camp Bucca" eingesperrt – angefangen vom selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Bagdadi.

Das 2003 eröffnete US-Gefangenenlager im Süden des Irak war ursprünglich für 5000 Häftlinge ausgerichtet gewesen. Im Jahr 2007 jedoch wurden bis zu 24.000 Häftlinge in die Zellen gepfercht. Um aber Konflikte in dem völlig überfüllten Gefängnis zu vermeiden, wurden die Inhaftierten nach Konfessionen getrennt – ein schwerer Fehler. Denn im sunnitischen Bereich von Camp Bucca trafen die radikalen Islamisten auf ehemalige Mitglieder von Saddam Husseins Sicherheitsapparat.

Laut "The Soufan Group" verbündeten sich die alten Hussein-Kader (Baathisten) mit den Dschihadisten: "Die Baathisten brachten die militärischen und organisatorischen Fähigkeiten ein, die den radikalen Islamisten fehlten."

Das Lager habe ein "einzigartiges Milieu" für die Radikalisierung und die Kooperation unter den Häftlingen geboten, schreibt die "Washington Post". Es sei prägend für die Entwicklung der "stärksten dschihadistischen Kraft von heute" gewesen.

Ein früherer US-Offizier, der im Camp Bucca stationiert war, schrieb kürzlich via Internet-Kurznachrichtendienst "Twitter": "Viele von uns waren besorgt, dass wir im Camp Bucca statt Gefangene festzuhalten einen Schnellkochtopf für Extremismus geschaffen hatten." Und ein Irakkrieg-Veteran klagte in der "New York Times" an: "Die Radikalisierung der Gefängnisinsassen war für alle offensichtlich, die aufgepasst haben. Unglücklicherweise taten das wenige Militärführer."

Das US-Militärgefängnis unweit zur Grenze nach Kuwait, das nach dem Feuerwehrmann Ronald Bucca des "New York City Departements" benannt worden war, der bei den Anschlägen vom 11. September 2001 ums Leben gekommen war, wurde im September 2009 geschlossen. Insgesamt wurden in den sechs Jahren des Bestehens mehr als 100.000 Gefangene durchgeschleust.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 08.11.2014 20:16

haben die Amis sich und uns ja was schönes ausgebrütet!

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tja (4.605 Kommentare)
am 07.11.2014 10:46

nach sich zog und immer noch zieht!

"Um aber Konflikte in dem völlig überfüllten Gefängnis zu vermeiden, wurden die Inhaftierten nach Konfessionen getrennt – ein schwerer Fehler."

Es zeigt sich schon lange, daß jede Volksgruppe, jede Religionsgemeinschaft für sich kämpft. So verweigern schiitische Einheiten des irakischen Militärs für Sunniten zu kämpfen oder tun's nur halbherzig!

Ein Zusammenhang aller Völkerschaften, Religinsrichtungen wird nicht mehr herzustellen sein - weshalb mit ziemlicher Sicherheit, wenn der Islamische Staat letztlich nicht gewinnen wird, die Landkarten des Nahen Ostens neu gezeichnet werden!

Man stelle sich nur vor, daß ausländische Truppen, Iraner vielleicht, die Erfolge hatten, die den Iraqis zugeschrieben wurden?

Was, wenn die USA nolens volens Seite an Seite stehen?

Die Geschichte, Iraq, Syrien, Islamischer Staat wird noch lange einen hohen Unterhaltungswert haben!

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 07.11.2014 08:37

die Gefangenen sonst als ins Lager? traurig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.11.2014 08:18

Das 2003 eröffnete US-Gefangenenlager im Süden des Irak

wie oft habe ich es geschrieben !!!
das ist doch die Bestätigung dass USA die grösste und mieseste Rolle in diesem jetzigen schrecklichen Krieg spielt .. traurig

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krokofant (810 Kommentare)
am 07.11.2014 08:11

Alles was die Amis Anfangen, wird zur Katastrphe.

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