"Die Türkei hat viele Opfer gebracht, die heftige Kritik ist daher unfair"
LINZ. Berkan Pazarci, türkischer Generalkonsul in Salzburg, im OÖN-Interview über inhaftierte Journalisten, die bilateralen Beziehungen und unfreundliche Akte Österreichs
Die Türkei erfährt von Seiten der EU-Staaten zu wenig Dankbarkeit, sagt der türkische Generalkonsul Berkan Pazarci im OÖN-Interview: "Es wird nicht ausreichend gewürdigt, dass die Türkei vier Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak aufgenommen hat." Hätte sein Land das nicht getan, "dann gäbe es viele Regierungen in der EU nicht mehr".
OÖN: Sind Sie verärgert, dass Deutschland die Fußball-Europameisterschaft 2024 ausrichten darf und nicht die Türkei?
Berkan Pazarci: Verärgert nicht, vielleicht ein bisschen enttäuscht. Aber: Deutschland war exzellent vorbereitet – und ich bin sicher, dass das Turnier ein Erfolg wird. Übrigens wird die Türkei auch ein Fußball-Großereignis ausrichten: Das Finale der Champions League findet 2020 in Istanbul statt.
Was waren die Gründe für den Zuschlag für Deutschland?
Laut UEFA gab es in manchen Städten zu geringe Hotelkapazitäten.
...und die Lage der Menschenrechte?
Ich glaube nicht, dass es damit zu tun hatte.
In der Türkei sind viele Journalisten im Gefängnis – seit September auch ein Österreicher. Warum dieses harte Vorgehen?
Er war nicht als Journalist in der Türkei aktiv. Journalismus sollte nicht als Deckmantel für verdeckte Operationen verwendet werden. Das widerspricht den Prinzipien des Journalismus. Es ist ja sehr einfach heutzutage, einen Presseausweis zu bekommen, da reicht oft schon die Einrichtung einer Homepage. Der Österreicher sitzt in U-Haft, ihm werden Kontakte zum bewaffneten Arm einer terroristischen Organisation vorgeworfen. Er wird beschuldigt, in der Stadt Kobane in Nordsyrien Terroristen rekrutiert zu haben. Er sitzt daher nicht wegen einer Twittermeldung oder eines einzelnen Kommentars im Gefängnis.
Sehen Sie eine Chance, dass er in absehbarer Zeit freikommt?
Das kann ich nicht sagen. Ich kann aber versichern, dass wir keine Probleme mit Österreich wollen. Dennoch kann es nicht sein, dass jeder in der Türkei macht, was er will – beispielsweise mit Terrororganisationen zusammenzuarbeiten. Die bilateralen Beziehungen durchlaufen gerade eine schwierige Periode, aber es gibt Bemühungen für eine Verbesserung. Erst vergangene Woche haben sich die Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und Alexander Van der Bellen in New York getroffen. Vor diesem Hintergrund ist es natürlich nicht in unserem Interesse, künstliche Krisen zu erzeugen.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und den anderen europäischen Ländern sind derzeit nicht so gut – es wurden auf beiden Seiten Fehler gemacht. Sollten die Beziehungen verbessert werden oder ist Ankara ohnehin nicht mehr an engeren Beziehungen mit der EU interessiert?
Wir wollen gute Beziehungen, nicht nur zu europäischen Ländern. Das gilt für alle Staaten weltweit. Aber: Zum Tangotanzen braucht es zwei. Es kann nicht sein, dass wir immer an allem Schuld sind. Die EU kann uns nicht ständig bevormunden, wir erwarten Fairness und Ehrlichkeit. Die EU-Staaten sollten in sich gehen.
Zeigt die EU zu wenig Verständnis für die türkische Position?
Terrorismus ist für uns eine große Bedrohung, das sieht man hier nicht. Denn die PKK (Arbeiterpartei Kurdistans, Anm.) kann – auch in Linz – demonstrieren und dabei Fahnen mit dem Konterfei von Abdullah Öcalan zeigen. Dabei ist die PKK eine terroristische Organisation. Das sehen wir als Provokation. Und es wird auch nicht ausreichend gewürdigt, dass die Türkei vier Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak aufgenommen hat. Hätten wir das nicht getan, dann gäbe es viele Regierungen in der EU nicht mehr. Und dass wir trotz dieser vielen Opfer, die wir gebracht haben, auch noch so heftig kritisiert werden, ist unfair. Dazu kommt, dass Mitglieder der FETÖ (Fettullah Gülens Terrororganisation), die für den fehlgeschlagenen Putschversuch 2016 verantwortlich sind, in EU-Staaten Asyl bekommen.
In Österreich leben rund 300.000 Menschen türkischer Herkunft. Sind Sie zufrieden mit dem Status der Integration?
Die türkische Gemeinschaft legt großen Wert auf Bildung – obwohl es dabei Probleme gibt...
...welche denn?
Ich höre immer wieder Berichte über Diskriminierung – etwa in Klassenzimmern. Viele fühlen sich nicht willkommen, fühlen eine Art von Antipathie. Dazu kommt die Frage der Doppelstaatsbürgerschaften. Nehme ich einem der Betroffenen die österreichische Staatsbürgerschaft weg, löse ich damit ein Problem? Hat diese Frage Priorität? Nein. Ich verstehe das Motiv hinter diesem Vorgehen nicht. Noch dazu, wenn man gleichzeitig darüber nachdenkt, Südtirolern die Doppelstaatsbürgerschaft zu verleihen. Das zeigt, dass sich diese Aktion ausdrücklich gegen die Türken richtet, das ist ein unfreundlicher Akt.
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mimimi
Herr Berkan Pazarci, Ihr Satz haut mich glatt vom Hocker:
>>> Dennoch kann es nicht sein, dass jeder in der Türkei macht, was er will – beispielsweise mit Terrororganisationen zusammenzuarbeiten.<<<
Was macht Ihre Polizei in Deutschland?
Was tun eure infiltrierten Imame hier in den Moscheen?
Warum nennt Ihr Präsident alle Österreicher einfach Nazi?
Warum "respektiert" Ihr nicht Österreichs Gesetze?
Warum fordert Ihr stattdessen, hier die Scharia?
Und so weiter, die Türkei ist vom Westlichen denken und tun 10000 Jahre entfernt und solange ich alle anderen für schuldig erkläre, so würde ich mich in eurer Stelle in den Spiegel sehen und einmal nachdenken ob ein "gemeinsames" mit euren Gedankengut möglich ist!
Haben sich die Türken integriert in Österreich?
NEIN, ich sehe keine Türken bei Feuerwehr, Rettung und anderen Freiwilligen Diensten ...
Ihr alle wollt nur Fußballer werden und macht mit euren Nachwuchs den Fußballplatz mit euren Kindern zur Kampfzone!
NEIN SO NICHT!
Bitte, Herr Generalkonsular, beachten Sie zumindest in Grundzügen die Grundsätze von Fairness und Respekt!!!
Es ist die Türkei, die einseitig und ohne Grund andere beschimpft, beleidigt und nicht berücksichtigt, dass jeder eigene Interessen hat.
Z.B. Staatsbürgerschaften:
kein Wort wird verloren über die klare Rechtslage, die jedem, der die österr. Staatsbürgerschaft erhält, bewusst ist. Die bestehende Staatsbürgerschaft ist zurückzulegen, wenn man eine neue haben will.
Z.B. der angebliche Putsch und die Gülen-Bewegung:
Die Türkei ist bis zum heutigen Tag jeglichen Beweis schuldig geblieben, der die Gülen-Bewegung belasten würde, während das, was man nicht sagen darf, ja auf der Hand liegt.
Z.B. Kurden:
den Kurden werden keinerlei Minderheitsrechte zugestanden, obwohl diese auf einem Gebiet deutlich größer als Österreich die Mehrheitsbevölkerung stellen. Das was die Türkei mit den Kurden aufführt, wäre meiner Meinung nach ein Fall für internationale Gerichte.
Schade, dass sich die OÖN für so eine Polit-Propaganda hergibt.
Herzzerreißend! Diese armen, armen Türken!
Oida...guckst du?
Die türkische Gemeinschaft legt viel Wert auf Bildung!!!!!!
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Die türkischen Intelligenzbestien sieht man am AMS Schlange stehen, Fenster putzen oder Ziegel schupfen. Nichts gegen diese Personen die wenigstens einer Beschäftigung nachgehen. Aber von Integration und Bildung sind die meisten Türken so weit entfernt wie der glupschäugige Erdogan von einer Demokratie!