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Motiv Hass: Tödliche Messerattacke auf Sohn des Ex-Bundespräsidenten

Von OÖN, 21. November 2019, 00:04 Uhr
Motiv Hass: Tödliche Messerattacke auf Sohn des Ex-Bundespräsidenten
Fritz von Weizsäcker Bild: APA/DPA/Maurizio Gambarini

BERLIN. Chefarzt Fritz von Weizsäcker bei Vortrag in Klinik von psychisch Krankem angegriffen.

Die Attacke kam wie aus dem Nichts. Chefarzt Fritz von Weizsäcker (59) war Dienstagabend in der Berliner Schlosspark-Klinik kurz vor Ende seines Vortrages "Fettleber – (K)ein Grund zur Sorge?", als er plötzlich von einem Mann mit einem Messer attackiert wurde. Der 57-Jährige aus Andernach in Rheinland-Pfalz war einer von rund 20 Zuhörern.

Ein Polizist, der privat zum Vortrag gekommen war, eilte dem Chefarzt zu Hilfe und wurde von dem Angreifer ebenfalls mit dem Messer schwer verletzt. Weizsäcker, Sohn des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, erlag noch am Tatort seinen Verletzungen. Mehrere Menschen aus dem Publikum hielten den Täter fest.

Laut Staatsanwaltschaft liege das Tatmotiv in einer "wohl wahnbedingten Abneigung des Beschuldigten" gegen die Familie von Weizsäcker. Aufgrund einer "akuten psychischen Erkrankung" werde die Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einer Klinik beantragen. Er sei strafrechtlich bisher nicht auffällig geworden.

Rache für Giftstofflieferung

Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtete, der Attentäter habe den Mediziner gezielt getötet, um sich an der Familie von Weizsäcker zu rächen. Seine Abneigung begründete er mit der Rolle Richard von Weizsäckers beim Chemiekonzern Boehringer Ingelheim. Er sei als Geschäftsführer des Konzerns in den 1960er Jahren dafür verantwortlich gewesen, dass das Unternehmen tödliche Giftstoffe für den Vietnamkrieg geliefert habe. Der Täter gab nach Spiegel-Infos an, er habe sich den Sohn als Opfer ausgesucht, da er den Vater nicht mehr habe treffen können. Richard von Weizsäcker, Präsident von 1984 bis 1994, starb vor knapp fünf Jahren.

Der 57-Jährige habe "im Rahmen seiner Tatplanung" den angekündigten Vortrag des Mediziners im Internet entdeckt. Daraufhin habe er ein Messer gekauft und sei mit der Bahn nach Berlin gefahren. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte den Inhalt der Aussagen am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren.

Fritz von Weizsäcker hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Er war ein renommierter Mediziner: Von 1979 bis 1987 studierte er Humanmedizin in Bonn und Heidelberg, danach ging er für ein praktisches Jahr in die USA. Nach Stationen in Freiburg, Boston und Zürich war er seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik in Berlin.

Der Familie von Weizsäcker entstammen neben dem ehemaligen Bundespräsidenten weitere namhafte Persönlichkeiten: Einer der Cousins Fritz von Weizsäckers ist Ernst Ulrich von Weizsäcker, der für die SPD bis 2005 im Bundestag saß. Einer der Brüder Richard von Weizsäckers war der Forscher Carl Friedrich von Weizsäcker. Der Physiker (er starb 2007) war ein angesehener Grundlagenforscher und entwickelte eine Formel für die Energiesubstanz der Atomkerne.

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