Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ungereimtheiten in der Urknalltheorie auf der Spur

Von nachrichten.at/apa, 25. Juli 2018, 13:22 Uhr
Auf der Suche nach dem Schlüssel zur Welt der Dunklen Materie
Im CERN Bild: epa

VILLIGEN. Forscher des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen in der Schweiz haben künstlich hergestelltes Beryllium-7 gesammelt und daraus eine untersuchbare Probe hergestellt.

Das kurzlebige Material wurde dem CERN und weiteren Forschungsstätten zur Verfügung gestellt, die damit Ungereimtheiten in der Urknalltheorie überprüfen konnten.

Da Beryllium-7 durch seinen radioaktiven Zerfall zu Lithium-7 wird, hilft seine Erforschung, ein fundamentales Problem der Urknalltheorie zu knacken. Die Theorie sagt nämlich eine drei bis vier Mal größere Menge Lithium voraus, als tatsächliche Messungen im Universum zeigen.

Dieses sogenannte Kosmologische Lithiumproblem ist eines der letzten großen Rätsel der derzeitigen Theorie zur Entstehung des Universums. Denn bei allen anderen Elementen, die kurz nach dem Urknall entstanden waren, deckt sich die Urknalltheorie gut mit den gemessenen Daten.

Fast das gesamte, heute im Universum vorhandene Lithium-7 stammt aus dem Zerfall von Beryllium-7, das kurz nach dem Urknall entstand. Daher gingen die Wissenschafter der Frage nach, ob es vielleicht anfangs doch weniger Beryllium gegeben habe, als man bisher glaubte, und sich so das Kosmologische Lithiumproblem erklären ließe.

Eines der letzten, noch zu überprüfenden Details war der sogenannte Neutroneneinfangquerschnitt von Beryllium-7. Dieser Wert sagt die Wahrscheinlichkeit dafür voraus, dass ein Beryllium-7-Atomkern ein freies Neutron einfängt und in der Folge zerfällt.

"Der Neutroneneinfangquerschnitt von Beryllium-7 war zuletzt vor rund 50 Jahren vergleichsweise ungenau bestimmt worden, wurde die PSI-Forscherin Dorothea Schumann, Leiterin der Forschungsgruppe für Isotopen- und Targetchemie, in einer PSI-Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Diese Kennzahl sollte nun am CERN genauer als je zuvor untersucht werden. Die dafür notwendige Probe aus Beryllium-7 stellten die PSI-Forscher zur Verfügung.

Die Herstellung und Vermessung der Beryllium-7-Probe beim PSI glich einer einmaligen Theateraufführung, für welche die Forscher rund drei Jahre Vorbereitungen treffen und Testdurchläufe machen mussten. Beryllium-7 verschwindet durch seinen radioaktiven Zerfall so rasch, dass sich seine Menge rund alle 53 Tage halbiert.

Daher musste vor dem eigentlichen Durchlauf sowohl am PSI und am CERN sowie für den Transport zwischen den beiden Instituten alles auf Position sein, damit zwischen der Herstellung der Probe und ihrer Vermessung so wenig Zeit wie möglich verstreicht.

Die Idee zum Experiment entstand im Jahr 2012. PSI-Forscherin Schumann wusste, dass man aus dem Kühlwasser der Neutronenspallationsquelle SINQ, die am PSI für Experimente mit Neutronenstrahlen betrieben wird, das seltene Beryllium-7 extrahieren kann. Wie Goldschürfer extrahierten Schumann und ihre Forschungsgruppe die seltenen Isotope.

Nach der jetzigen Studie sei es nun wahrscheinlicher geworden, dass die Ursache dieses Kosmologischen Lithiumproblems in der theoretischen Beschreibung des Ursprungs des Universums liege, teilte das PSI am Mittwoch mit. Die Wissenschaft werde daher weiter nach einer Lösung des Kosmologischen Lithiumproblems suchen müssen.

mehr aus Weltspiegel

Katze wurde in den USA versehentlich in Amazon-Paket verschickt

"Ich bin gelaufen und gelaufen": Wie eine 97-Jährige vor den Russen flüchtete

Vulkan Ruang in Indonesien erneut ausgebrochen: Höchste Alarmstufe

Attacke mit Schwert in London: 14-Jähriger gestorben

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Rufi (4.739 Kommentare)
am 25.07.2018 14:09

[i]Die Wissenschaft werde daher weiter nach einer Lösung des Kosmologischen Lithiumproblems suchen müssen.[/i|

der Effekt kommt mir bekannt vor. dehnt man die Insel des Wissens aus, verlängert sich mit dem Faktor 2pi die Küste des Nichtwissens.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen