Selbstfahrender Google-Pkw mit Linienbus kollidiert
MOUNTAIN VIEW. Die Software eines selbstfahrenden Autos des Internetkonzerns Google hat offenbar erstmals einen Unfall verschuldet.
Laut einem gestern veröffentlichten Unfallbericht war der umgerüstete Lexus RX 450h bereits Mitte Februar in der Nähe der Konzernzentrale im kalifornischen Mountain View mit einem Linienbus kollidiert.
Demnach wollte das selbstfahrende Auto, in dem auch ein Google-Testfahrer saß, mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit (3 km/h) ein Hindernis umfahren und dabei die Spur wechseln – obwohl sich von hinten ein Linienbus mit 24 km/h näherte. Die beiden Fahrzeuge stießen zusammen, verletzt wurde niemand. Es gab lediglich einen leichten Blechschaden am Bus.
"Normales Missverständnis"
Google nahm die Schuld für den Unfall auf sich: "In diesem Fall tragen wir eindeutig eine gewisse Verantwortung, denn es hätte keinen Zusammenstoß gegeben, wenn sich unser Auto nicht bewegt hätte." Das ist das erste Mal, dass Google einen Softwarefehler als Unfallverursacher einräumt. Der Internet-Konzern betonte aber zugleich, dass die Unfallursache ein "ganz normales – um nicht zu sagen menschliches – Missverständnis" gewesen sei.
"Unser Testfahrer, der den Bus im Spiegel beobachtet hatte, war davon ausgegangen, dass der Bus verlangsamen oder stehen bleiben würde. Und wir können uns vorstellen, dass der Busfahrer angenommen hatte, dass wir stehen bleiben würden." Diese Art von Missverständnissen ereigne sich zwischen Autofahrern jeden Tag, heißt es weiter in dem Report.
Google hat nach eigenen Angaben die Software bereits entsprechend angepasst. Die selbstfahrenden Autos würden ab nun berücksichtigen, "dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Busse und andere große Fahrzeuge sie durchlassen", verlautete aus der Konzernzentrale in Mountain View.
Seit sechs Jahren unterwegs
Selbstfahrende Autos mit Google-Software sind bereits seit rund sechs Jahren auf den Straßen unterwegs. In dieser Zeit wurden bereits mehr als zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. Dabei gab es 17 kleinere Unfälle – typischerweise Auffahrunfälle vor roten Ampeln.
Insgesamt zehn Hersteller sind derzeit auf den Straßen mit autonomen Testfahrzeugen unterwegs, darunter Mercedes, BMW und VW. Von Lexus, der Premium-Marke des japanischen Automobilherstellers Toyota, sind bei Google zwei Dutzend umgerüstete Fahrzeuge im Testbetrieb unterwegs. (schuh)
gut so dass es passiert ist, denn es dient nun der Lernphase .