Ein Jahr "Pegida" trieb tausende Anhänger und Gegner auf die Straße
DRESDEN. Innenminister Thomas de Maizière fand die schärfsten Worte: "Diejenigen, die das organisieren, sind harte Rechtsextremisten", sagte der Christdemokrat und meinte damit die Gruppe um Lutz Bachmann.
Gestern versammelten sich zum ersten Jahrestag wieder tausende "Pegida"-Anhänger in Dresden und forderten einen "sofortigen Aufnahmestopp für Asylanten". Ebenfalls tausende Gegendemonstranten kamen unter dem Motto "Herz statt Hetze" zusammen.
Vor einem Jahr begann der Dresdner Bachmann unter dem Namen "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" mit betont harmlos klingenden "Spaziergängen": Montag für Montag ging eine zunehmende Zahl Unzufriedener auf die Straße gegen "die Politik", "die Lügenpresse" und "die Islamisierung". Diffuse Wut trieb die Teilnehmer an, die sich als "normale Bürger" bezeichneten.
Wegbereiter für Hass
Rechtsextreme, Neonazis und Hooligans waren aber stets mit von der Partie. Ein Foto von Bachmann mit Hitler-Bart und Scheitel wurde öffentlich. Im Frühjahr und Sommer sanken die Teilnehmerzahlen. Doch seit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts steigender Flüchtlingszahlen immer wieder verkündete "Wir schaffen das", kamen wieder mehr Menschen zu den Kundgebungen.
Politiker von CDU, SPD, Grünen und Linken sind sich einig: "Pegida" und die rechtspopulistische Partei "Alternative für Deutschland" sind Wegbereiter für Hass, der zu Gewalt führt. Am Samstag stach ein Mann in Köln aus fremdenfeindlichen Motiven heraus Bürgermeisterkandidatin Henriette Reker nieder. Nach wie vor werden laufend Anschläge auf Flüchtlingsheime vermeldet.
"Bleiben Sie weg von denen, die diesen Hass, dieses Gift in unser Land spritzen", sagte de Maizière. Am Anfang habe man noch darüber diskutiert, ob "Pegida" Extremismus sei. Inzwischen würde der Verfassungsschutz "Pegida" beobachten. Deren Anhänger hetzen im Netz und auf der Straße gegen Flüchtlinge. Asylbewerber nennt Rednerin Tatjana Festerling "Fremde in unserem Land, die auf Feldbetten herumgammeln".
Auf der Demo vor einer Woche trug ein Teilnehmer einen Galgen mit zwei Schildern, die auf Kanzlerin und Vizekanzler verwiesen: "Reserviert für Merkel und Gabriel". Der ermittelnde Staatsanwalt erhielt Morddrohungen. "Pegida"-Gründer Bachmann sprach indes von "lächerlichen Bastelarbeiten". Justizminister Heiko Maas (SPD) dazu: "Wer Galgen und Hitlerbärten hinterher läuft, für den gelten keine Ausreden mehr."
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....eigentlich wurde heute ja schon alles dazu gesagt....
Die Spaltung der Gesellschaft schreitet leider fort. Pegida ist abzulehnen, weil dahinter echte Radikalinskis stehen. Aber dass nicht jeder und jede den derzeitigen Zustand begrüsst, der sich wahrscheinlich ja noch weiter verschärfen wird, das ist auch klar. Merkel und andere hoffen innerlich, dass die Türken gegen Geld und Zugeständnisse Aufgaben übernehmen, die sie nicht erledigen wollen, die aber nicht zu verhindern sind. Das geben sie aber nicht zu und wirken ganz im Gegenteil durch das was sie sagen geradezu als Magnet für Migrationswillige. Diese haben zum Grossteil aber dadurch wieder ganz irrige Vorstellungen von Europa und davon, wie gut es dort ist. Diesen Vorstellungen muss durch Aufklärung entgegengetreten werden und die europäischen Aussengrenzen müssen dicht gemacht werden, es führt kein Weg daran vobei. So weitermachen, das hält Europa nicht aus. Und den Gutis sei ins Stammbuch geschrieben, dass stures Gutisein auf Kosten anderer nicht Gutsein, sondern Zumutung ist.
wenn pegida eine normale partei wäre, ohne diese depperten radikalen oder hitlerfans, könnten sich alle parteien in deutschland warm anziehen. die hätten den gleichen zulauf wie die FPÖ bei uns. in deutschland ist die stimmung nähmlich komplett anders als uns die gutmenschen einzureden versuchen.
wenn man so deppert ist und sich nicht von solchen chaoten trennt wird es nichts werden mit pegida
Mehr als schreien und Wirbel machen, bringen die Pegida-Anhänger letztendlich (und glücklicherweise) nicht auf die Reihe.
Ich bin zwar kein Freund von Parteien, aber um eine Partei zu sein, benötigt es mehr an Strukturen und Organisation, als dieser Krawallhaufen jemals zu bieten hat.
das kann sich jederzeit ändern ...
dass die derzeitige Situation weniger als suboptimal ist, liegt klar ... krachen wirds sowieso über kurz oder lang!
Die Gefahr ist dass sich jemand den Haufen unzufriedener Chaoten zu nutzen macht.
Solche Leute warten doch nur auf einen starken Anführer. Sie wollen wo dazu gehören und für eine Sache kämpfen.
Die Sache selbst ist dabei oft nicht so wichtig.
Es gab schon einmal eine rechtsextreme Partei, die den "legalen Weg zur Macht" gegangen ist, auch auf dem Hintergrund politischer Krise....
Pegida und AfD zu dämonisieren ware grundfalsch, aber klare Abgrenzungen sind eine Sache von Anstand und Gradlinigkeit.
Wie schauts damit in Ö. aus? Straches Herz und das der FP schlägt für Pegida!!!
"Pegida" ist überhaupt keine Partei.
Man sollte sich stets überlegen für wen man auf die Straße geht und was diese Person oder Organisation bezweckt bzw. wer profitiert. Auch kann sich die Richtung einer Organisation ganz rasch ändern bzw. radikalisieren. Dies kann ganz bewusst und geplant passieren, indem man moderat beginnt und die Hemmschwelle langsam senkt, oder auch ganz spontan z.B. durch personelle Veränderungen.
Populisten die die Unzufriedenheit der Menschen für den eigenen Machtgewinn nutzen werden diese Unzufriedenheit stets zu erhalten versuchen da sie die Grundlage für ihre Macht ist.
pegida...das europäische pendant zum IS!
FPÖ-Strache:
"Wir sind die wahre Pegida"
16. Januar 2015
http://www.news.at/a/fpoe-strache-wahre-pegida