Lumia Windows Phone 8 ist Nokias letzte Hoffnung
NEW YORK. Nokia will mit neuen Kartendiensten und einer stark verbesserten Kamera verlorenen Boden im boomenden Smartphone-Markt zurückgewinnen. Der einstige Handy-Marktführer stellte am Mittwoch in New York sein neues Smartphone-Flaggschiff Lumia 920 mit dem kommenden Betriebssystem Windows Phone 8 von Microsoft vor.
Das Gerät soll den Abstand zu Samsung mit seinen Android-Smartphones und Apple mit seinem iPhone verringern. Die Finnen sind mit dem Entwickler Microsoft eine enge Partnerschaft eingegangen, während der Großteil der Branche Googles Android-System verwendet – und damit bisher recht gut unterwegs ist.
„Das ist das innovativste Smartphone der Welt“, sagte die verantwortliche Nokia-Managerin Jo Harlow bei der Vorstellung in New York. Sie strich besonders die Kartendienste heraus sowie die eingebaute Digitalkamera mit Nokias sogenannter „Pure-View“-Technologie. Es sei die beste Kamera in einem Smartphone überhaupt, versprach sie: „Das ist Lumia, und es ist Zeit zu wechseln.“
Dass die Veranstaltung nicht in Finnland, sondern in New York stattfand, hatte seinen Grund: In den USA spielt Nokia im Mobilfunkgeschäft praktisch keine Rolle. Wenn die Finnen den Anschluss an die Weltspitze der Smartphone-Anbieter finden wollen, müssen sie in den USA präsenter werden.
Ob Nokia mit dem neuen Smartphone auf den Erfolgsweg zurückkehren kann, ist offen. Der Erfolgsdruck auf Nokia ist jedenfalls gewaltig: Im vergangenen Jahr lief ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro auf, im ersten Halbjahr 2012 waren es schon 2,3 Milliarden Euro. Sollten die neuen Modelle den Abwärtstrend nicht aufhalten können, wird es für Nokia eng. Investoren zeigten sich vom neuen Smartphone wenig beeindruckt. Kaum waren die ersten Details des Lumia 920 bekannt, rauschte der Aktienkurs von Nokia fast acht Prozent nach unten.