Prozessfortsetzung in Graz gegen Schülerinnen wegen Mordversuchs
GRAZ. Der Prozess in Graz gegen zwei Schülerinnen wegen Mordverdachts ist am Montag mit der Befragung weiterer Zeugen fortgesetzt worden.
Ein Urteil wird allerdings nicht wie geplant Montagabend fallen, sondern frühestens am 5. Mai, denn die Verhandlung wird noch am Montag vertagt. Die beiden jungen Frauen sollen im Februar 2022 mit Messern auf mehrere Männer losgegangen sein und sie verletzt haben. Nach den ersten Zeugen am Freitag waren am Montag Freunde der Schülerinnen am Wort: Sie hatten den Abend vor den Messerangriffen mit den beiden Beschuldigten verbracht. Im Zentrum der Befragungen stand die Zurechnungsfähigkeit der damals gerade erst jeweils 18 Jahre alten Frauen. Sie hatten reichlich Alkohol und Drogen konsumiert, ehe es zu den Attacken auf offener Straße gekommen war.
"Habe normal mit ihr geredet"
Einer der Zeugen sagte am Montag vor Gericht, dass er damals die beiden Mädchen aus der Wohnung eines Bekannten abholen sollte. Sie hätten wohl Drogen genommen, meinte er, "aber ich habe normal mit ihr geredet", beschrieb er den Zustand einer der beiden jungen Frauen. Ein anderer schilderte, dass er vom besagten Abend noch Videos auf seinem Handy habe, die nun bis zum nächsten Verhandlungstermin ausgewertet werden dürften. Außerdem habe ihm eine der beiden eine Nachricht in der Nacht geschrieben: "Bitte, bitte komm. Wir haben einen Menschen umgebracht", sei darin gestanden. "Warum haben Sie da nicht die Polizei gerufen?", wollte Richterin Kornelia Philipp wissen. "Ich war voll unter Drogen", rechtfertigte sich der junge Mann.
Zudem wurde am Montag eine Beamtin befragt, die die beiden jungen Frauen damals wenige Stunden nach der Festnahme in ihren Zellen beobachtet hatte: "Sie waren schläfrig und leicht verzögert, aber nicht komplett daneben." Sie hätten sehr wohl logische Antworten auf einfache Fragen gegeben.
Die zwei Schülerinnen müssen sich seit vergangener Woche im Grazer Straflandesgericht wegen mehrfachen versuchten Mordes verantworten. Die jungen Frauen sollen im Februar 2022 unter Alkohol- und Drogeneinfluss drei Männer mit Messern attackiert und verletzt haben. Eines der Opfer erlitt 13 Stich- und Schnittverletzungen in Brust-, Rücken- und Kopfbereich. Die Verteidigung sah in den Angriffen bisher unter keinen Umständen Mordversuche, sondern lediglich Körperverletzungen oder untaugliche Versuche.
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