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Missbrauch im Waldviertel: 5 Jahre Haft für Familienvater

Von nachrichten.at/apa, 21. August 2024, 16:12 Uhr
Prozess Gericht
Symbolfoto Bild: colourbox.de

KREMS. Ein Missbrauchsprozess gegen ein Mitglied einer Kirchengemeinschaft ist am Mittwoch im zweiten Rechtsgang nach Angaben des Landesgerichts Krems mit einer nicht rechtskräftigen Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten zu Ende gegangen.

Der Mann, dem sexuelle Übergriffe auf mehrere Minderjährige im Waldviertel vorgeworfen wurden, hatte ursprünglich sieben Jahre Gefängnis erhalten. Bei der erneuten Schöffenverhandlung ging es vor allem um die rechtliche Qualifikation.

Der verheiratete Vater von vier Kindern ist laut Staatsanwaltschaft Mitglied einer Glaubensgemeinschaft, in deren Rahmen sich viele von Rumänien nach Österreich gekommene Familien regelmäßig treffen. Dem 33-Jährigen waren die Kinder bzw. Jugendlichen von den Eltern zur Aufsicht anvertraut worden. Bei Übernachtungen dürfte es beim Angeklagten zu Hause von Jänner 2016 bis August 2023 zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.

Je 10.000 Euro Schmerzensgeld

Schuldig gesprochen wurde der 33-Jährige in der Schöffenverhandlung am 1. Dezember 2023 wegen Übergriffen gegen sechs junge männliche Personen. Zu Vorwürfen, die ein Mädchen betroffen hatten, wurde er im Zweifel freigesprochen. Zudem wurde er erstinstanzlich zur Zahlung eines Teilschmerzengeld von jeweils 10.000 Euro an die Opfer verurteilt.

Vorgeworfen wurden dem Mann Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen sowie sexueller Missbrauch von wehrlosen oder psychisch beeinträchtigen Personen. Weitere Anklagepunkte waren Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und sexuelle Belästigung. Nach einer Berufung des Mannes hob der Oberste Gerichtshof (OGH) das Urteil in einem Punkt auf. Deshalb kam es am Mittwoch zu einer neuerlichen Verhandlung.

Der Angeklagte gab einen Rechtsmittelverzicht ab, die Staatsanwaltschaft keine Erklärung. Das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.

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