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Mehr als 700 Flüchtlinge geschleppt: 15 Festnahmen in Österreich

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2021, 08:28 Uhr
Die Schlepper sollen mehr als 2,5 Millionen Euro verdient haben. "Bei allen Anhaltungen kam es zu Fluchtversuchen der Lenker", teilte die niederösterreichische Polizei mit. Bild: Weihbold

WIEN. Die Polizei hat in den vergangenen Tagen in Niederösterreich und Wien 15 Schlepper festgenommen, die über 700 Flüchtlinge illegal von der serbisch-ungarischen Grenze nach Österreich transportiert haben sollen. Pro Person wurden laut Exekutive zwischen 4.000 und 5.000 Euro verlangt.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich führte seit Oktober Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung, die immer wieder syrische, libanesische und ägyptische Migranten von der ungarisch-serbischen Grenze nach Österreich schleppte. Die Fahrzeuge wurden in Österreich und Ungarn gekauft und in Ungarn zum Verkehr zugelassen.

Über Grenzübergänge in Mistelbach gebracht

Die Schlepperroute führte von Ungarn über die Slowakei und Tschechien über Grenzübergänge im Bezirk Mistelbach nach Österreich. Die Migranten wurden im Norden von Wien abgesetzt. Ab Mitte November wurden bei verstärkten Schwerpunktaktionen verdächtige Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden bisher insgesamt 15 Schlepper direkt nach dem Grenzübertritt, im Bezirk Korneuburg und in einem Hotel in Wien festgenommen, teilte die Polizei mit. Sie wurden in die Justizanstalt Korneuburg gebracht. Die Organisatoren der Gruppierung sollen von Wien aus agieren.

"Der Kampf gegen Schlepperei ist vor allem der Kampf gegen die organisierte Kriminalität", betonte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Heuer wurden bundesweit bereits mehr als 337 Schlepper festgenommen, 2020 waren es 311. "Schlepperei ist nicht nur einer der größten Zweige der organisierten Kriminalität, sondern vor allem ein zutiefst menschenverachtender. International agierende kriminelle Netzwerke machen mit dem Leid der Menschen Geschäfte." Betroffene zahlen oft tausende Euro und nehmen Lebensgefahr auf sich, "um dann festzustellen, dass sie kein Bleiberecht erhalten", sagte Nehammer.

15 Personen pro Van

In Pkw und Vans wurden pro Fahrt zwölf bzw. 15 Personen geschleppt, teilte die Polizei nach den Festnahmen mit. Die Scheiben im hinteren Bereich der gestoppten Kfz waren blickdicht besprüht und die hinteren Sitzbänke ausgebaut. "Bei einigen Fahrzeugen waren aufgrund des Gewichts des Transports die Stoßdämpfer mit zusätzlichen Eisentraversen verstärkt", hieß es von der Polizei. Als Zielland nannten die Flüchtlinge in ihren Einvernahmen Deutschland. Geplant war den Angaben zufolge eine Weiterfahrt mit dem Zug oder die Abholung durch Verwandte aus dem Nachbarland.

Die Schlepper wurden in ihren Heimatländern - Moldawien, Ukraine, Usbekistan und Polen - über soziale Medien durch Anzeigen angeworben. "Wer sucht Arbeit als Fahrer, zwischen 2.000 und 3.000 Euro im Monat als Verdienst, Auto und Telefon wird zur Verfügung gestellt", lauteten die Aufrufe.

Am 16. November waren der Polizei zufolge insgesamt 25 Schlepperfahrzeuge dieser Gruppierung mit rund 200 bis 300 Personen zeitgleich von der serbisch-ungarischen Grenze nach Österreich unterwegs. 14 Fahrzeuge wurden angehalten und - ebenso wie Handys der Chauffeure und mehrere tausend Euro an Bargeld - sichergestellt. Die Beschuldigten waren laut Exekutive "äußerst skrupellos". Ein Lenker konnte erst nach einer Verfolgung durch die Polizei angehalten werden, ein anderer Chauffeur verursachte auf der Flucht vor den Beamten einen Verkehrsunfall. Vergangenen Donnerstag wurde ein Schlepper gefasst, der sowohl in Ungarn als auch im Bezirk Korneuburg vor einer Kontrolle davongefahren war.

Ermittlungen laufen weiter

"Aufgrund der hohen Aktivitäten der Schlepper am Balkan kommt es immer wieder zu sehr gefährlichen Aktionen für die Migrantinnen und Migranten. Teilweise müssen sie stundenlang zusammengepfercht in Transportern mit wenig Luft ausharren. Noch immer sind mehr als 50.000 Migranten am Balkan anwesend, wobei in großer Teil in andere Zielländer möchte", sagte Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schleppereibekämpfung im Bundeskriminalamt.

Zur Ausforschung weiterer Mittäter und Auftraggeber der Gruppierung werden umfassende Erhebungen durchgeführt. Hinweise über Wahrnehmungen von Kfz mit dunklen Scheiben und ungarischen Kennzeichen werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich (Tel. 059 133 30 3333) erbeten.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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jamei (25.500 Kommentare)
am 27.11.2021 13:55

..."Die Polizei hat in den vergangenen Tagen in Niederösterreich und Wien 15 Schlepper festgenommen, die über 700 Flüchtlinge illegal von der serbisch-ungarischen Grenze nach Österreich transportiert haben sollen."...

Nachschub für die Bahnhofsklatscher und Teddy-Werfer....... traurig!

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hasta (2.848 Kommentare)
am 27.11.2021 11:05

Für den Schutz unserer Grenzen haben wir kein Personal, aber 58 zusätzliche Soldaten für den Einsatz in Mali haben wir allemal.

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Harbachoed-Kater (4.911 Kommentare)
am 27.11.2021 13:34

Artikel gelesen?

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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 27.11.2021 10:14

Dieser Tatzgern bringt regelmäßig seine Jubelberichte. Und das schon über 15 Jahre.
Irgendwie ist aber bei ihm anscheinend die Luft draußen. Wechseln die Innenminister politisch bedingt leider zu oft, so ist in der Beamtenschaft das Gegenteil zu erkennen. Frischer Wind kann sicherlich nicht schaden. Dafür ist dasThema illegale Einwanderung einfach zu wichtig. 🤔

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Duc (1.569 Kommentare)
am 27.11.2021 09:59

Türkis- Kurz die Balkanroute ist zu, lach.....

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 27.11.2021 09:51

Will man uns beruhigen indem man uns erzählt, dass diese Migranten kein Bleiberecht kriegen? Sie bleiben auch ohne Bleiberecht im Land, weil sie in kein Land zurückgeschickt werden dürfen, wo die hygienischen oder sozialen Bedingungen schlechter sind als in Österreich, hat der bescheuerte EGMR schon längst entschieden. Und so wird Österreich nicht bald die 9 Mio. Einwohner haben sondern in 10 Jahren 10 Mio., die es dann durchzufüttern gibt. Immer noch schicken wir integrationswillige Migranten zurück, die Kriminellen bleiben dafür im Land. Damit man zumindest sagen kann, dass wir eh nicht alle behalten.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 27.11.2021 09:16

337 + x Schlepper und 700 + yyy Migranten, die hier statt in Deutschland "Asyl" gesagt haben, sind jetzt durchzufüttern, obwohl es ihnen ja, wie das aufgefundenen Bargeld und ihre Investitionen zwecks illegaler Einreise zeigen, allesamt gut zu gehen scheint.

Mein Pflegling braucht einen Spezialsessel, der ca € 5 000 kostet, und musste sich monatelang überlegen, wie er diesen finanziert und worauf er dafür verzichten muss und kann.

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steve08 (234 Kommentare)
am 27.11.2021 09:08

Und was passiert mit dem ganzen Gesocks jetzt? Dürfen wir die jetzt wieder durchfüttern.

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teja (5.865 Kommentare)
am 27.11.2021 08:46

Wer hat die Menschenschmuggler hereingeholt?

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Harbachoed-Kater (4.911 Kommentare)
am 27.11.2021 09:13

Teja, muss man dich überall tragen? So schaut’s aus.

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