650 Kärntner Feuerwehrleute begannen Aufräumarbeiten in Katastrophengebiet
TREFFEN / ARRIACH. Gemeinde Arriach war gestern weiterhin nur per Hubschrauber erreichbar
Auch in Kärnten dauerten gestern die Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern in der Nacht auf Mittwoch an. Insgesamt arbeiteten sich 650 Einsatzkräfte langsam durch die besonders stark verwüsteten Gebiete im Großraum Villach vor.
Das Bundesheer war damit beschäftigt, für die Einsatzkräfte eine provisorische Straße aus einer Nachbargemeinde nach Arriach zu errichten. Dort hatte es in nur einer Stunde 118 Liter pro Quadratmeter geregnet. Laut Bürgermeister Gerald Ebner (FP) behinderten jedoch Zivilisten und Schaulustige die Arbeiten, indem sie die Straße blockierten. Weiterhin konnte die Gemeinde nur per Hubschrauber erreicht werden.
Auch an einer Straßenverbindung für die Zivilbevölkerung wird gearbeitet, bis zur Fertigstellung wird es aber wohl noch einige Tage dauern. Weiterhin galt dort Zivilschutzalarm, die Einwohner waren aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen.
In den Abendstunden konnte gestern die Stromversorgung weitestgehend wieder hergestellt werden, 350 Haushalte waren aber weiterhin ohne Strom. Die Schadenserkundung ist laut Bürgermeister Ebner abgeschlossen, nun sollen alle eingeschlossenen Häuser erschlossen werden. Viele Menschen sind in Beherbergungsbetrieben oder bei Nachbarn untergebracht.
Im Nachbarort Treffen, der ebenfalls im Gegendtal liegt, wurde gestern Abend darüber diskutiert, den Zivilschutzalarm teilweise aufzuheben. Dort war ein 82-Jähriger von einer Mure erfasst und getötet worden.
In Treffen konnte die Wasserversorgung wiederhergestellt werden, das Wasser muss aber wegen eventueller bakterieller Verunreinigungen abgekocht werden. Mittlerweile ist die Zufahrt für die Einsatzkräfte möglich.
Unterdessen liefen auch verschiedene Spenden- und Unterstützungsaktionen an. Beispielsweise bietet die Arbeiterkammer Mitgliedern zinsenfreie Darlehen an, die Gemeinde Arriach hat selbst eine Spendenaktion auf ihrer Website gestartet.
Auch Töpfe des Landes stehen Geschädigten bereits zur Verfügung. Außerdem wird nach Ersatzwohnungen für jene gesucht, die in der Unwetternacht ihre Bleibe verloren haben.