Welser Schüler in Straßburg: Anschlag ließ Eltern zittern

STRASSBURG. Maturanten waren kurz vor Terrorakt in der Nähe des Tatorts.
"Uns ist nichts passiert." Es war am Dienstagabend eine erlösende Nachricht für die Eltern, als sie diese Worte von ihren Kindern aus Straßburg hörten. 59 angehende Maturanten des Welser Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums der Franziskanerinnen waren mit ihren vier Lehrern erst am Vormittag zu den EU-Projekttagen der Schule aufgebrochen, am Abend besuchten sie einen Platz in der Nähe des Weihnachtsmarktes, auf dem es rund eine halbe Stunde später zu dem Terroranschlag kam. Drei Menschen starben, 13 wurden schwer verletzt.
Vom Anschlag selbst bekamen die Schüler und ihre Lehrer nichts mit. Erst als sie in der eine Fahrstunde entfernten Jugendherberge im deutschen Kehl angekommen waren, erfuhren sie durch SMS-Kontakt mit ihren besorgten Eltern von den Ereignissen: "Gott sei Dank ist für uns alles gut ausgegangen."
Auch die Lehrer reagierten sofort. Walter Peterleithner ist EU-Projektbeauftragter an der Schule und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Schülerexkursionen ins Elsass.
Er informierte umgehend Direktor Georg König, dass alle wohlauf sind, und kontaktierte Behördenvertreter in der französischen Stadt. Dadurch war noch in der Nacht zum Mittwoch klar, dass das vorgesehene Programm mit der Exkursion ins EU-Parlament gestern durchgeführt werden konnte.
Die Innenstadt von Straßburg ist nach dem Anschlag ohnehin komplett abgeriegelt. Die Welser Maturanten machen sich heute auf den Weg in die benachbarte Stadt Colmar und werden am Freitag die Heimreise antreten.

Terror-Anschlag: "Umso wichtiger war die Steyrer Friedensbotschaft"
Einen Tag vor dem verheerenden Schuss-Attentat in der Altstadt von Straßburg mit zwei Toten und etlichen Verletzten überbrachten am Montag mehr als 80 Schüler der HTL und der HLW Steyr in Straßburg traditionell das ORF-Friedenslicht aus Bethlehem. Die Friedenslicht zum Europaparlament hat der österreichische EU-Abgeordnete Paul Rübig (VP) ins Leben gerufen, der selbst an der HTL Steyr maturierte und auch der Präsident des Alumni-Beirates der HTL Steyr ist.
Das Friedenslicht wurde am Montag zunächst im Europarat, dann im EU-Parlament und am Abend schließlich im Rathaus in Straßburg feierlich überreicht. Die Steyrer Schüler waren dabei für die musikalische Umrahmung zuständig. „Das Friedenslicht erinnert uns zu Weihnachten daran, welchen unschätzbaren Wert der Frieden für die Menschheit hat“, sagte Rübig.
Am Abend des darauffolgenden Dienstags – die Steyrer Schüler waren bereits wieder zuhause bzw. auf dem Weg dorthin – war in Straßburg aber alles anders. Ein Mann eröffnete in der Innenstadt mit seinem berühmten Weihnachtsmarkt das Feuer. „Ich bin zutiefst erschüttert. Es war umso wichtiger, dass die Steyrer Schüler ihre Friedensbotschaft den Institutionen überbracht haben“, sagte Rübig gestern. „Die Lehre, die wir daraus ziehen ist, wie schnell es gehen kann, dass sich eine friedliche und demokratische Situation in ihr Gegenteil verkehrt.“
Rübig selbst war am Dienstagabend in einer Budget-Sitzung im Europa-Parlament, in der positiv über den EU-Haushalt abgestimmt wurde, den er mit Finanzminister Hartwig Löger (VP) als Vertreter der österreichischen Ratspräsidentschaft ausverhandelt habe. Die Abgeordneten wurden gegen 20 Uhr angewiesen, das Haus aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu verlassen. Bis etwa 2.30 Uhr in der Früh war das EU-Parlamentsgebäude abgeriegelt.
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