Kritik an "Brot und Spielen" in Wels

WELS. VP-Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer fordert, die Stadtteile zu stärken.
Die Innenstadt werde mit Events geradezu überladen, meint Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer (VP). Während Veranstaltungsformate wie die Welser Weihnachtswelt oder die Shopping Night den Handel und die Gastronomie eindeutig stärkten, würden sich andere nachteilig auf das Geschäft auswirken. Viele potenzielle Kunden würden die Innenstadt während Großveranstaltungen meiden.
Und die Wirte hätten angesichts des Personalmangels gerade am Wochenende oft nicht mehr die Kapazitäten, die vielen Besucher ausreichend zu betreuen. "Noch mehr Events und ein noch dichterer Veranstaltungskalender als bisher, wie von Bürgermeister Andreas Rabl propagiert, helfen weder den Kaufleuten noch der Gastronomie in der Innenstadt", sagt Oberndorfer. Außerdem würden die Innenstadtbewohner zunehmend unter der hohen Dichte der Veranstaltungen stöhnen. Es gelte Qualität vor Quantität.
Er fordert, den Fokus stärker auf die Stadtteile zu legen, und zwar mit Einbindung der lokalen Händler und Gastronomen, um den "Wirt ums Eck" zu stärken. Ziel müsse es sein, gegen Wirtesterben und Verwaisen von Geschäftsvierteln außerhalb der Innenstadt anzukämpfen und die Stadtteile mehr zu bespielen.
Oberndorfer würde sich wünschen, das hervorragend arbeitende Standortmarketing noch mehr auf die Stadtteile auszuweiten, profitieren könnte davon etwa die Neustadt.