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"Unsere Arbeit sollte nicht als selbstverständlich hingenommen werden"

Von Thomas Fellhofer, 03. Mai 2019, 00:04 Uhr
"Unsere Arbeit sollte nicht als selbstverständlich hingenommen werden"
Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Der Feuerwehr-Landeskommandant über Herausforderungen, das Jubiläum und Wünsche der Feuerwehrleute.

16 Feuerwehren gründeten 1869 den Oberösterreichischen Feuerwehrverband. Damals machte man sich aus, welche einheitlichen Signale verwendet werden sollen oder welche standardisierten Schlauchkupplungen zum Einsatz kommen. 150 Jahre später umfasst der Verband 914 Feuerwehren. (Blick ins Archiv: Geschichten von der Feuerwehr lesen Sie hier)

Der Landes-Feuerwehrverband ist mehr denn je Rückgrat des zum weitaus größten Teil freiwillig organisierten Systems. Ganz vorne steht mit Landeskommandant Wolfgang Kronsteiner ein Mühlviertler. Die 150-Jahr-Feier ist seine letzte große Festveranstaltung, bevor er am 29. Mai von seinem noch zu wählenden Nachfolger abgelöst wird. Die OÖN trafen ihn zum Gespräch.

 

OÖN: Welche Gedanken gehen Ihnen anlässlich des Jubiläums durch den Kopf?

Wolfgang Kronsteiner: Ganz einfach: Ich denke das Wort Verband kommt von verbinden. Das beschreibt unsere Arbeit ziemlich gut. Denn das Verbindende macht ja die Feuerwehr überhaupt erst aus. In unseren Reihen wissen wir Menschen aus allen Berufsgruppen und Bildungsschichten. Das macht uns stark. Eine derartige Bündelung von Kompetenz und Schlagkraft ist beispiellos.

Was blieb von der Gründungsidee des Feuerwehrverbandes bis heute erhalten?

Am Anfang ging es um eine gemeinsame Sprache, um gemeinsame Normen und Richtlinien. Diese wesentlichen Elemente haben sich bis heute erhalten. Viele Themen tauchen immer wieder auf. So wurde schon früher gefordert, dass Feuerwehrleute etwa gratis mit dem Zug fahren oder kostenlos telefonieren können. Das Thema der Anerkennung haben wir heute immer noch.

Meist wird darüber diskutiert, wenn die Feuerwehren gerade Großeinsätze - etwa bei Hochwasserereignissen – geleistet haben. Doch meist sind diese Wünsche schnell wieder vergessen.

Wir freuen uns natürlich immer über anerkennende Worte. Umso mehr freuen wir uns, wenn den Worten auch Taten folgen. Die größte Gefahr ist, dass unsere Arbeit als selbstverständlich hingenommen wird. Das sollte nicht sein. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie wertvoll und einzigartig unser System ist. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Botschaften und Forderungen bei den Gesellschaftsgestaltern angekommen sind.

Dennoch wird vermehrt Kooperation gefordert. Gerade kleine Feuerwehren fühlen sich dadurch verunsichert. Haben diese noch eine Daseinsberechtigung?

Eindeutig ja! Im Feuerwehrwesen wird ja in einer Dichte und in einer Qualität kooperiert, wie man sie selten findet. Ich spreche zum Beispiel vom Stützpunktwesen, der gemeinsamen Ausbildung oder den unterschiedlichen Alarmplänen. Vielleicht mag man im Mikrobereich dort und da ein kleines Speckröllchen im System erkennen. Im Großen brauchen wir aber genau diese Dichte, damit wir unseren Auftrag erfüllen können. Wenn wir wollen, dass jemand kommt und löscht, wenn es brennt, dass jemand bei Unfällen und Katastrophen hilft, dann brauchen wir jeden Mann und jede Frau. Das Freiwilligensystem ist übrigens das mit Abstand kostengünstigste und effizienteste. Trotzdem haben wir mit der Einführung der Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung ein Instrument eingeführt, das die Effizienz zusätzlich steigert.

Wo sehen Sie die Herausforderungen, um dieses System aufrechtzuerhalten?

Ich halte nichts von selbsterfüllenden Prophezeiungen. Wenn wir immer nur sagen, dass uns die Leute wegbleiben – Stichwort Landflucht – wird das auch so sein, wenn wir nichts dagegen tun. Ich sehe aber im gesellschaftlichen Wandel auch große Chancen. Waren es früher die Landwirte, die die Tagesbereitschaft gewährleistet haben, könnten es in Zukunft Freiberufler sein, die im Homeoffice arbeiten. Natürlich ist das eine Herausforderung, aber die Chancen sind durchaus da.

Wie kann es gelingen, auch in Zukunft Menschen für die Feuerwehr zu begeistern?

Ich bin überzeugt, dass die Arbeit in der Feuerwehr Freude bereiten muss. Deshalb dürfen auch Kameradschaft und Spaß nicht zu kurz kommen. Menschen sind immer gefragt, denn die "Brand-aus-Taste" wird es nicht geben.

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer

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