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"Strom dort verbrauchen, wo er erzeugt wird"

Von Valentin Bayer, 01. März 2023, 04:30 Uhr
"Strom dort verbrauchen, wo er erzeugt wird"
In Wels ging 2022 die Energiegemeinschaft Schafwiesen als eine der ersten in Österreich in Betrieb. Bild: Fotos: EWW, Goldstein

In rund 50 Energiegemeinschaften im Bundesland erzeugen Oberösterreicher nachhaltigen Strom für ihre Nachbarn.

Seit Jahrzehnten betreibt die Firma Rübig in Wels das Kleinwasserkraftwerk Schafwiesen, jetzt kommt der Strom auch den Anrainern zugute: Auf Initiative des Unternehmens und der eww schlossen sich Rübig und sechzehn Anrainer im Vorjahr zu einer "Erneuerbaren Energiegemeinschaft" zusammen – einer der ersten in ganz Österreich, nachdem sie im Sommer 2021 gesetzlich möglich wurden. "Zum einen ist es eine Kostenersparnis, bei uns sind die Kosten um rund ein Viertel niedriger. Zum anderen ist es nachhaltig. Da haben wir nicht lange überlegt", sagt Dieter Oleinek, Obmann des Betreibervereins.

Es gibt zwei Formen von Energiegemeinschaften: Bei lokalen sind Erzeuger und Abnehmer alle an denselben Trafo angeschlossen. Bei regionalen Gemeinschaften müssen alle Beteiligten hingegen am selben Umspannwerk hängen. "Der Grundgedanke ist, dass der Strom dort verbraucht wird, wo er erzeugt wird, sodass das Netz weniger belastet wird", sagt Lothar Müller, der für die eww die Gründung der Gemeinschaft Schafwiesen betreut hat.

Rund 50 Energiegemeinschaften gibt es laut Landesregierung derzeit in Oberösterreich, viele weitere seien in Gründung. In den meisten Fällen haben sich Besitzer bestehender Photovoltaik-Anlagen mit Menschen aus der Umgebung zusammengetan.

Viel Herzblut notwendig

Das System funktioniert folgendermaßen: Energieerzeuger und Abnehmer schließen sich zu einer Energiegemeinschaft zusammen, meist in Form eines Vereins, und registrieren sich beim Netzbetreiber. In Echtzeit wird gemessen, wann die Erzeuger Strom ins Netz einspeisen. Gleichzeitig zeichnen Smartmeter auf, wann die Bezieher Strom verbrauchen. Gehen Verbrauch und Erzeugung gleichzeitig vonstatten, wird über die Energiegemeinschaft abgerechnet. Liefern die Erzeuger gerade keinen Strom – zum Beispiel nachts –, übernehmen die Energieunternehmen die Versorgung.

In der Praxis brauche so ein Projekt viel Zeit und Einsatz, sagt Harald Geissler, der mit seiner Frau Sieglinde Forster in Waizenkirchen die Energiegemeinschaft "Viere" mit sieben Erzeugern und 35 Abnehmern gründete. "Die Organisation ist eine Herausforderung", sagt Geissler. Gleichzeitig sei die Arbeit aber spannend: "Man kommt in Kontakt Leuten, die den Sinn der Sache erkannt haben. Geschäftsmodell sind die Energiegemeinschaften keines, sondern eine Möglichkeit, nachhaltige Energieerzeugung auf eine lokale Ebene zu holen", sagt Geissler.

"Strom dort verbrauchen, wo er erzeugt wird"
Harald Geissler, Verein Viere Bild: Goldstein

Auch das Land unterstützt die Gründung von Energiegemeinschaften, vor allem über Beratungsleistungen und Seminare durch den Energiesparverband OÖ. Dessen Experten stehen Interessierten auch bei der Energiesparmesse am Wochenende in Wels für Fragen zur Verfügung.

Außerdem gab es in der Startphase eine Förderaktion des Landes, die mit 2023 vom Bund übernommen wurde. "Die Energiegemeinschaften sind zu einem zusätzlichen Motor der Energiewende geworden. Sie bieten die Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen, und leisten zugleich einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung", sagt Energielandesrat Markus Achleitner (VP).

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Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer

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1  Kommentar
1  Kommentar
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elhell (2.124 Kommentare)
am 01.03.2023 19:20

Dezentrale Systeme machen Sinn, sparen Leitungstrassen und überlasten die Netze nicht, wo doch alle gerade die große Angst vorm Blackout haben.

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