KIRCHDORF. Für den Wasserabfluss musste eine Sickermulde gegraben werden. Bei der Gelegenheit bepflanzte die Firma gleich eine Streuobstwiese.
Zugegebenermaßen mussten für die Errichtung einer Sickermulde für Oberflächenwasser auch die Kettensägen angeworfen und einige Bäume im Obstgarten auf dem Werksgelände gefällt werden. "Mit dieser rein technischen Lösung wollten wir uns nicht zufriedengeben", sagt der Geschäftsführer des Kirchdorfer Zementwerkes Erich Frommwald. Das Rückhaltebecken war eine Notwendigkeit, also erteilte auch die Behörde keine weiteren Auflagen. Aber für das Management und Mehrheitseigentümerin Eva Hofmann war es keine Frage, Ersatz für die entnommenen Pflanzen zu leisten. Gemeinsam mit dem lokalen Landschaftspflegeverein "Bergman(n)dl" wurde ein Konzept zur Förderung der Biodiversität auf dem Werksgelände ausgearbeitet. Jetzt wurden in der Sickermulde Setzlinge schützenswerter Baumarten eingewurzelt und Samen von seltenen Pflanzen gestreut. Hofmann, sie ist die Ururenkelin des Kirchdorfer Gründervaters Adolf Hofmann, legt dabei nicht nur Wert auf den Erhalt der von den Vorvätern geerbten Streuobstwiese auf dem Fabriksgelände, sondern will den Garten ausbauen: "Natur ist wichtig, wir müssen dafür Sorge tragen, dass auch alte Obstbestände bewahrt bleiben. Es ist schön, wenn Mitarbeiter Obst aus dem werkseigenen Obstgarten genießen und wir damit ein bisschen Natur in die Industrie bringen können." Der Obstgarten ist natürlich auch der Imagepflege nicht abträglich, das Zementwerk soll nicht nur im Zusammenhang mit Betonieren, sondern auch mit Umweltschutz gesehen werden.
Mit dem Landschaftspflegeverein "Bergma(n)ndl" ist das Kirchdorfer Zementwerk jedenfalls eine über das jetzige Projekt hinausgehende Naturpartnerschaft eingegangen. Diese Zusammenarbeit, um die Artenvielfalt wieder zu steigern, hat der Lions Club unterdessen auch mit seinem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.