Touristiker wehren sich gegen Asylwerberheim im Kurpark
BAD HALL. Pro Mente möchte leer stehendes Sonnenheim mit Flüchtlingen belegen, die Bewerbung liegt beim Land.
An den Wirtshaustischen wird das Gerücht heftig diskutiert, wonach mitten im Kurpark ein Flüchtlingsheim kommen soll. An der Geschichte, die die Runde macht, ist jedenfalls etwas Wahres dran: Die Hilfseinrichtung "Pro Mente" für Menschen mit seelischen Erkrankungen will in ihrem leer stehenden alten Sonnenheim in Bad Hall tatsächlich Asylwerber unterbringen, die wegen des Kriegs in Syrien gehäuft Zuflucht suchen. "Ich kann bestätigen, dass es jedenfalls eine Bewerbung für eine Zuweisung beim Land OÖ gibt", sagte gestern Pro-Mente-Pressesprecherin Silvia Bründler.
Aus anderer Quelle wurde den OÖNachrichten mitgeteilt, dass bereits im Dezember 50 Flüchtlinge aus Syrien – ausnahmslos Männer – in dem Heim einquartiert werden sollen. Eine Meldung, die Bründler spontan weder bestätigen noch dementieren konnte.
Nicht das Faktum, dass Flüchtlinge auch nach Bad Hall zugeteilt werden, sondern der Standplatz des Heimes lässt die Wogen hochgehen. Das alte Sonnenheim befindet sich mitten im Kurpark, nur einen Steinwurf entfernt liegen die Kurhotels. "Natürlich wollen wir alle Menschen in Not helfen", sagt der Tourismusdirektor Martin Seliger, "aber bei diesem Standort wird niemand glücklich. Mit dem Tourismusbetrieb ist das natürlich nicht zu vereinbaren." Für Pro Mente könnte die Unterbringung eine Zwischenlösung bieten, sagte Bründler. Das geplante Projekt im alten Sonnenheim, eine Betreuungsstätte für Mütter und Kinder, habe sich verzögert. Vom Gemeindeamt heißt es, dass man noch auf Informationen warte.