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Florierende Industrie, aber Arbeitslosigkeit in Steyr hoch

Von (sib), 28. März 2017, 00:04 Uhr
Arbeitslosenquote in Ried und Schärding gesunken
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

STEYR, LINZ. Arbeitslose warten auf Wiedereinstellung in der Industrie, statt andere Jobs anzunehmen.

Die Arbeitslosenrate in der Stadt Steyr ist seit Jahren mehr als doppelt so hoch wie im restlichen Bundesland – siehe auch nebenstehende Grafik. Das wollten die Arbeitgebervertreter im Direktorium des Arbeitsmarktservice (AMS) in Oberösterreich nicht länger hinnehmen und haben eine Studie verlangt, was zu ändern ist.

Seit dem Vorjahr liegen die Erkenntnisse vor, und das AMS hat reagiert. AMS-Landeschef Gerhard Strasser spricht bereits von ersten Erfolgen.

Die wichtigsten Botschaften an die Arbeitslosen: Sie müssen bereit sein, Ausbildungen zu machen. Fast sechs von zehn AMS-Kunden mit Wohnort Steyr haben nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss. Hintergrund: Wenn die Industriebetriebe wie BMW brummen, haben viele die Chance auf einen vergleichsweise gut bezahlten Anlernjob über eine Leasingfirma beim Motorenbauer.

Bis zu 30 Prozent der sogenannten Werker sind über Personalüberlasser dort angestellt. Geht die Auftragslage zurück, muss auch die Leasingkraft wieder gehen. Bis zum nächsten Einsatz gab es Arbeitslosengeld. Das wurde mit Pfusch oder einem geringfügigen Aushilfsjob aufgebessert, kritisiert die Vertreterin der Wirtschaftskammer (WK), Ursula Krepp.

An Jobs außerhalb Steyrs oder außerhalb der Metallindustrie sei diese Gruppe von vorwiegend jungen Männern nicht interessiert, so die Diagnose in der Studie. Noch dazu, wenn die vorübergehend Arbeitssuchenden mit einer mehr oder weniger verbindlichen Wiedereinstellungszusage ihrer Firma ausgestattet waren.

Doch der Umgang des AMS mit losen Jobzusagen ändert sich ebenfalls: "Alles, das über sechs Wochen hinausgeht und nicht schriftlich bestätigt ist, wird nicht zur Kenntnis genommen", sagt Strasser.

Noch eine Reaktion des AMS wird die Studie bringen: Wer keine Ausbildung abgeschlossen hat, hat – sobald er arbeitslos wird – keinen Berufsschutz und muss daher auch Jobs annehmen, die nicht in der alten Branche waren. "Diese Arbeitsangebote sind zumutbar", stellt Strasser klar.

Arbeitslosengeld streichen

Ein Ablehnen kann Konsequenzen zur Folge haben: die Streichung des Arbeitslosengeldes. 2016 wurden in Steyr 2,56 Prozent der Arbeitslosen der Bezug gestrichen. Im Oberösterreich-Durchschnitt waren es 1,89 Prozent. Die WK verweist aber darauf, dass in vergleichbaren Industrieregionen doppelt so oft Sperren verhängt würden.

Krepp macht auch auf ein weiteres Charakteristikum des Steyrer Arbeitsmarktes aufmerksam: Kleinere und mittlere Betriebe seien weniger bereit, Lehrlinge auszubilden oder in die Qualifikation neuer Mitarbeiter zu investierten, weil diese häufig in die Industrie abwandern würden. Auch hier will das AMS mit Förderungen und Qualifizierungen entgegenarbeiten. 

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Arbeitslose Steyr

PDF-Datei vom 27.03.2017 (27.989,55 KB)

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11  Kommentare
11  Kommentare
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elijotr (77 Kommentare)
am 28.03.2017 10:57

Solange der Vaterstaat die Arbeitslosen unterstützt, wird sich nichts ändern. Ich bin Unternehmer, und hatte selbst so einen Fall. Eine Dame hat bei uns angefangen, nach ca. einen Monat hat sie mir ins Gesicht gesagt: "Ich höre wieder zu arbeiten auf, denn wenn ich Geld verdiene, bekommt mein Gatte weniger Notstand, also zahlt es sich nicht aus, arbeiten zu gehen."

Nach einen Gespräch mit den Arbeitsamt hieß es nur: "Ja wir wissen eh Bescheid, aber was sollen wir machen.".

Fazit ist es gibt viele Arbeitslose, die nicht arbeiten wollen, und sicher auch viele die unschuldig Arbeitslos sind, aber die wollen und finden wieder eine Arbeit.

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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 28.03.2017 12:53

wer als Unternehmer bei fast 500.000 Arbeitslosen keine Mitarbeiter findet sollte sich einmal selbst an der Nase nehmen und hinterfragen was an seinem Angebot so überhaupt nicht passt.
Sehr oft liegt es hier an einem zum Überleben nicht ausreichenden Lohn.
Wer allerdings einen halbwegs menschenwürdige Lohn zahlt kann sich heute auch locker den zukünftigen Mitarbeiter unter Hunderten oder Tausenden Bewerbern aussuchen oder?

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elijotr (77 Kommentare)
am 28.03.2017 13:00

Wird schon sein, dass es Unternehmen gibt, die nur Kollektivlohn zahlen. Aber in unserem Fall halten sich meine Mitarbeiter schon lange in unserem Betrieb. Erst einmal selber Selbstandig werden und dann sieht man erst, wie es oft schwierig als Unternehmer ist.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 28.03.2017 13:09

Was für überheblicher und substanzloser Quatsch! Such als Klein- oder Mittelbetrieb Techniker! Such als Klein- oder Mittelbetrieb versierte Vertriebler! Da kannst zahlen was auch immer du möchtest - es ist einfach Fakt, dass Dienstnehmer lieber in großen und bekannten Unternehmen arbeiten.

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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 28.03.2017 13:24

Problem ist:
Viele Unternehmen wollen Jungen Mitarbeiter mit maximaler Ausbildung und Kenntnissen eines langjährigen Mitarbeiters und Bezahlung um die 1500 Brutto.
Als Unternehmer möchte ich nicht dass meine Mitarbeiter vom Lohn nicht einmal Familie ernähren und Miete zahlen können oder?

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 29.03.2017 17:04

Das gehört wohl zu den "Nebenwirkungen" der "Kulturindustrie" (Medien + Marketing).

Warum steuert da nicht die Wirtschaftskammer dagegen? Wozu zahlen Sie als Unternehmer einen Mitgliedsbeitrag?

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 29.03.2017 16:59

Die Erwerbslosen werden eben nicht von "Vater Staat" erhalten, sonder das ist eine VERSICHERUNG in die wir selbst einbezahlt haben.

Es gibt daher keinen Grund, VersicherungszahlerInnen durch die Anrechnung des Partnereinkommens zu enteignen! Die Anrechnungsgrenzen sind nämlich schikanös niedrig, sodass wir unter die ARMUTSGRENZE fallen!

Es wäre daher gerade auch im Sinne der Unternehmer, diesen bürokratischen Schwachsinn zu beseitigen, damit sich Erwerbsarbeit auch für Menschen in Familien wieder voll lohnt!

Vielleicht denken Sie einmal darüber nach, wie Sie reagieren würden, wenn Sie mit dem Unsinn der AMS-Bürokratie konfrontiert wären!

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( Kommentare)
am 29.03.2017 17:19

Das Verhältnis zwischen Entnahmen und Einzahlungen sollte aber im Laufe des Lebens unterm Strich auf der Einzahlungsseite bedeutend größer sein.

Und weiters empfehle ich, den Begriff Enteignung nach zu schlagen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 28.03.2017 10:08

Klar, verdient man doch am meisten in der Industrie - dank der Ungleichheit von Politik und Gewerkschaften.
Da sind andere Arbeitsplätze nicht gefragt.

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 28.03.2017 13:10

Die unterschiedlichen Löhne haben mit der durchschnittlich deutlich höheren Ertragskraft zu tun.

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 29.03.2017 17:02

Eben deshalb wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen ein eleganter Ausgleich zwischen den verschiedenen Branchen.

Da durch Robotisierung und sonstige Rationalisierung (auch durch Auslagerung von Arbeit an die KonsumentInnen!) in den nächsten Jahren noch 1000e der gut bezahlten Arbeitsplätze vernichtet werden, wird ein BGE, das auch eine Arbeitszeitverkürzung ermöglicht, absolut notwendig sein, wenn wir wollen, dass es die Gesellschaft nicht noch weiter zerreißt!

Die Politiker haben aber Angst davor, wenn das Volk keine Angst mehr vor der Bürokratie usw. haben muß ... paradox

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