"Erfolge im Sport sind toll, aber die Geburt eines Kindes relativiert alles"
KREMSMÜNSTER, NUSSBACH. Ab heute geht Faustballstar Klemens Kronsteiner mit Kremsmünster auf den Europacupsieg los. Wir haben mit ihm über die Geburt seines Kindes und seine sportliche Karriere gesprochen.
Wenn Sportler von erfülltem Lebenstraum sprechen, dann geht es häufig um Titel, Meter und Sekunden. Kremsmünsters Faustballstar Klemens Kronsteiner hat am Wochenende sein sportliches Puzzle vollendet. Mit Staatsmeistergold am Feld hat der Kapitän der Grün-Weißen den letzten noch fehlenden Titel seiner Sammlung hinzugefügt.
Der wahre Lebenstraum des gebürtigen Nußbachers und Wahl-Salzburgers trägt allerdings den Namen Valentin. Kronsteiner war am Sonntag kurz nach Mitternacht von der Meisterfeier direkt zur Geburt seines ersten Kindes geeilt.
OÖN: Was war der erste Gedanke unmittelbar nach dem so lange ersehnten Titelgewinn?
Klemens Kronsteiner: Die ersten zwei Sekunden haben dem sportlichen Erfolg gehört. Danach habe ich sofort an meine Freundin Kathi gedacht und wann Valentin endlich da sein wird.
Was wäre passiert, wenn sich die Geburt bereits während des Finaltages angekündigt hätte?
Jeder im Team hat gewusst: Bei einem Anruf noch vor dem Anpfiff wäre ich sofort ins Krankenhaus gefahren. Kritisch wäre es beim Stand von 2:0 oder 3:0 für uns gewesen – eine halbe Stunde vor dem möglichen Titelgewinn. Aber vermutlich hätte ich mich nicht mehr aufs Spiel konzentrieren können.
War Valentin das Geheimnis der Lockerheit im Endspiel?
Ja. Ich habe die Tage zuvor nur an ihn und Kathi gedacht, Faustball war mir egal. Und dann habe ich einfach den Moment genossen.
Gibt es noch sportliche Ziele?
Durchaus. Ich habe den Europacup zwar schon gewonnen, aber nur in der Halle. Am Feld wird dies im nächsten Jahr Neuland sein. Da will ich top in Form sein.
Also noch kein Karriereende.
Ich wollte im Herbst aufhören, jetzt verlängere ich bis Sommer. Der Mannschaftsumbau wird aber schon im Herbst erfolgen. Ich spiele sicher nicht mehr jedes Match.
Der Lebensmittelpunkt der Familie Kronsteiner/Mayer liegt in Salzburg. Nicht einfach, oder?
Natürlich ist das Pendeln zu den Trainings mühsam. Aber ich werde Kremsmünster in irgendeiner Form und Funktion erhalten bleiben. Der Verein hat mir jahrelang so viel gegeben. Aber ich will mich beruflich als Trainer und Lehrer in Salzburg etablieren.
Heute und morgen steht in Unterweitersdorf der EFA-Europacup auf dem Programm.
Dort gehen wir nicht verkrampft auf den Titel los, sondern wollen vor allem Spaß haben und allen im Kader die Chance auf internationale Einsätze geben. Aber genau so haben wir den Titel bereits dreimal gewonnen. Diesmal ist die Vorrundengruppe aber der absolute Hammer.
Wie geht es der lädierten Schulter nach dem Bundesliga-Finale?
Ohne Schmerzmittel wäre nichts mehr gegangen und geht auch jetzt nichts. Ich habe heuer sehr viel Kraft trainiert, dadurch wird alles ein wenig erträglicher. Eine Operation kommt aber nicht in Frage, das wäre in meinem Alter das Karriereende – bei mir sind die Supraspinatus und die Bizepssehne eingerissen, zudem hab ich einen Bändereinriss.
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