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„Che Guevara auf einem T-Shirt weckte das Interesse für Kuba“

Von Hannes Fehringer, 11. März 2011, 00:04 Uhr
Michael Wögerer
Österreichisch-Kubanische-Gesellschaft: Michael Wögerer. Bild: privat

WINKLARN. Der ehemalige SP-Gemeinderat Michael Wögerer wurde zum neuen Vorsitzenden der Österreichisch-Kubanischen-Gesellschaft gewählt, ist ein Freund von kubanischem Rum und Revolutionsführer Fidel Castro und glaubt an den Weg der Zuckerinsel.

OÖN: Wie wird man als Mostviertler und Bewohner eines Landbezirkes Vorsitzender der Österreichisch-Kubanischen-Gesellschaft (ÖKG)?

Wögerer: Seit ich politisch aktiv bin habe ich mich auch für Kuba interessiert. Ich habe 2007 ein halbes Jahr in Havanna an der Universität Philosophie und Geschichte studiert. Seit acht Jahren bin ich Mitglied der ÖKG, seit zwei Jahren im Vorstand.

OÖN: Woher kam das Interesse eines jungen Mannes vom Land für das ferne Kuba?

Wögerer: Ich bin über Che Guevara zur kubanischen Revolution gelangt. Ich hatte ein T-Shirt einer amerikanischen Band an, auf der Che Guevara abgebildet war. Ich habe nicht gewusst, wer das ist, bis mir meine Englischlehrerin gesagt hat, was Che Guevara gemacht hat. Ich habe dann gleich in zwei Wochen ein Referat über ihn machen dürfen. Für mich lag das Interesse an dem Weg, den Kuba seit 50 Jahren geht als Alternative zum Kapitalismus.

OÖN: Haben Sie Fidel Castro jemals selbst getroffen?

Wögerer: Diese Ehre wurde mir leider noch nicht zuteil. Aber ich habe bei meinem Kuba-Aufenthalt seinen Bruder Raoul, den gegenwärtigen Präsidenten, von der Ferne bei einer Kundgebung gesehen.

OÖN: Hierzulande mag es befremdend wirken, dass die ÖKG Reden von Castro ins Internet stellt und an einem Einparteiensystem nichts findet.

Wögerer: Kuba hat ein ganz anderes Wahlsystem. Es gibt keine Partei, die zur Wahl antritt, auch die KP tut das nicht. Es gibt Kandidaten und Kandidatinnen aus vielen Organisationen und Teilen der Bevölkerung. Es sind Personalwahlen. Die KP spielte eine wichtige Rolle in der Revolution, ist aber keine Wahlpartei.

OÖN: Vom System her ein roter Ständestaat, der beansprucht alle Schichten zu vertreten und die Notwendigkeit von verschiedenen Parteien verleugnet?

Wögerer: Damit, als Dollfuß das Parlament aufgelöst hat und Parteien verboten hat, ist das wirklich nicht zu vergleichen. Kuba hat eine sozialistische Demokratie, das sind zwei Paar Schuhe.

OÖN: Wird es mit Kuba so weitergehen wie in den vergangenen 50 Jahren?

Wögerer: Ich habe auf der Universität Reden von Raoul Castro analysiert. Er ist weniger der große Redenschwinger als der Pragmatiker. Privatinitiative wie Lebensmittelgeschäfte, Frisöre, Tischler ist kein Widerspruch zu einem Sozialismus, der die Schlüsselindustrie in staatlicher Hand und damit in gesellschaftlicher Kontrolle behält.

OÖN: Trinken Sie Bacardi-Rum?

Wögerer: Nicht nur deshalb nicht, weil Bacardi die Exilkubaner und die US-Blockade unterstützt, sondern auch des Geschmackes wegen: Der Rum von Havanna Club schmeckt mir viel besser.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 11.03.2011 13:00

Die Wahl des "jungen" Wögerer zum Präsidenten der ÖSterreichisch-Kubanischen Gesellschaft beweist, dass in Österreich die Solidarität mit dem solzialistischen Kuba lebt und SymphatisantInnen in allen Generationen hat. Die sozialen Errungenschaften in Kuba halten jeden Vergleich mit anderen Ländern der sog. 3. Welt stand und meist sogar mit den europäischen Ländern, die ja ihren Wohlstand u.a. der Ausbeutung von Ressourcen (und Menschen) der 3. Welt zu verdanken haben.
Herzliche Gratulation
H.P.

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