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Regauer Imker produziert Honig nach einem jahrhundertealten Verfahren

Von Edmund Brandner, 29. Dezember 2023, 00:04 Uhr
Regauer Imker produziert Honig nach einem jahrhundertealten Verfahren
Michael Schachinger lässt altes Imkerhandwerk neu auferstehen.

REGAU. 1865 wurde die Honigschleuder erfunden. Die Maschine, die mit Hilfe der Zentrifugalkraft den Honig aus den Wachswaben holt, ist sehr effektiv. Zuvor ließen die Imker die Waben abtropfen. Nicht nur dauerte der Vorgang wesentlich länger – zwei bis drei Tage –, die Ausbeute war auch um zwei Drittel geringer.

116 Bienenvölker

"Aber Tropfhonig ist extrem hochwertig", sagt Michael Schachinger. "Er beinhaltet mehr Pollen, Wachs und Propolis." Der 36-jährige Regauer ist der einzige professionelle Imker in Oberösterreich, der ausschließlich Tropfhonig herstellt. Gemeinsam mit seinem Bruder Richard Schachinger (38) betreut er 116 Bienenvölker. Die Bienenstöcke sind an neun Standorten in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden aufgestellt. Und weil der Honig des Brüderpaars das Bio-Zertifikat trägt, sind die Standorte mit Bedacht ausgewählt. "Ich kann natürlich nicht beeinflussen, wo unsere Bienen hinfliegen", sagt Michael Schachinger, der Landschaftsgärtner war, bevor er in Niederösterreich eine Imkerlehre machte. "Aber ich kann alles dafür tun, dass unser Honig möglichst naturbelassen und unbelastet ist."

Dazu gehören auch Naturwaben. Während Imker ihren Bienen normalerweise gekaufte Wachsplatten zur Verfügung stellen, auf denen diese ihre Waben bauen, richten sich bei Schachinger die Bienen selbst ein. "Das kostet sie Zeit und Energie", sagt er. "Um ein Kilogramm Wachs herzustellen, müssen Bienen rund sechs Kilo Honig fressen."

Ein halbes Kilo kostet 14 Euro

2016 begann Michael Schachinger mit Unterstützung seines Bruders, seine eigene Imkerei aufzubauen. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion finanzierte er seine vielen Bienenkästen und steigert seither jedes Jahr die Produktion. "Heuer war unser bisher bestes Jahr", sagt Richard Schachinger. "Wir haben rund 500 Kilogramm Honig produziert." Die "Stockwerk Naturwabenimkerei", so der Name des Kleinunternehmens, bietet das süße Naturprodukt zum Halbkilopreis von 14 Euro an. Zum einen in der Eigenvermarktung (in Regau und online), aber auch in Food-Coops, Bauernläden und Slow-Food-Märkten in der Region.

14 Euro klingt viel, wenn man bedenkt, dass die gleiche Menge Honig im Diskonthandel 3,50 Euro kostet. "Aber das ist dann importierter Honig, der oft mit Sirup gestreckt wurde", sagt der Imker. "Eigentlich müssten wir für unseren Honig sogar mehr verlangen. Aber wir möchten auch, dass die Menschen Zugang zu hochwertigen regionalen Lebensmitteln haben." Deshalb würde Michael Schachinger auch nie geschleuderten Honig schlechtreden. "Auch das ist ein hochwertiges Produkt", sagt er. "Das Wichtigste ist, dass die Leute den Honig bei Imkern in ihrer Region kaufen. Honig ist immer ein Abbild der heimischen Landschaft und Natur."

Michael und Richard Schachinger stellen ihre Arbeitsweise am 11. Jänner um 19 Uhr bei einem Vortrag im OKH Vöcklabruck vor. Infos auf www.stockwerkhonig.at

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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