Papierfabriken Steyrermühl und Laakirchen wuchsen zusammen
LAAKIRCHEN. Gestern schloss die Heinzel-Gruppe, Betreiber der Papierfabrik Laakirchen, die Übernahme der Papierfabrik Steyrermühl ab. Die beiden Fabriken gehören damit erstmals in ihrer langen Geschichte zusammen.
Die Heinzel-Gruppe will den Standort Steyrermühl zu einem Versorgungszentrum für Wärme und erneuerbare Energie machen. Dazu soll ein zweites Kraftwerk mit Wirbelschichtkessel errichtet werden, in dem Holzabfälle, Rinde, Klärschlämme, Altpapierreste und andere nicht fossile Brennstoffe verheizt werden. Der produzierte Strom und die Abwärme sollen nicht nur die Papierfabrik Laakirchen versorgen. Ein Fernwärmenetz käme der Region zugute. "Unsere geplanten Investitionen sichern nicht nur die Zukunft für Steyrermühl", sagt CEO Sebastian Heinzel, "sondern helfen uns auch, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren und unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen."
"Wir begrüßen die Pläne grundsätzlich", sagt Stadtrat Karl Thalinger von den Grünen. "Allerdings fordern wir eine laufende externe Überprüfung der Brennstoffe und der Emissionen."
In Steyrermühl löst die Quasi-Übernahme durch Laakirchen bei vielen Wehmut aus. Die fast 150 Jahre alte Fabrik hat eine große Geschichte. Sie besaß Zeitungstitel und ließ in Steyrermühl eine stolze Arbeiterkultur mit unzähligen Wohlfahrtseinrichtungen entstehen. Von der alten Tradition war am Ende aber ohnehin nicht mehr viel übrig. Die einstige Gewerkschaftspapierfabrik wurde 1996 zunächst an den deutschen Haindl-Konzern verkauft. 2001 übernahm sie der finnische Papierhersteller UPM Kymmene. In den vergangenen Jahren wurde die Belegschaft stark reduziert.
Über Jahrzehnte hinweg wurden übrigens auch die OÖNachrichten auf Papier aus Steyrermühl gedruckt. (ebra)
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