Leistbares Wohnen: Attersee will Spekulanten einen Riegel vorschieben
ATTERSEE. Bürgermeister Walter Kastinger fährt restriktiven Kurs: "Das schmeckt einigen gar nicht".
Ein Einfamilienhaus in Attersee um 1,4 Millionen Euro, ein 814 Quadratmeter großer Baugrund in Seewalchen um 261.700 Euro oder eine Villa in Unterach um knapp 6,3 Millionen Euro – die Immobilienpreise in bester Lage am Attersee sind für die meisten Einheimischen unerschwinglich geworden. Die Gemeinde Attersee ist jetzt bemüht, den Preissteigerungen einen Riegel vorzuschieben. Die Kommune mit einem Zweitwohnsitzanteil von mehr als 50 Prozent kämpft seit Jahren nicht nur mit den hohen Grundstückspreisen, sondern auch mit einem Baulandüberhang. Bürgermeister Walter Kastinger (SP) führt das nicht zuletzt auf Grundstücksspekulationen zurück.
Attersee geht seit drei Jahren recht restriktiv bei Neuwidmungen von Bauland vor. Die Gemeinde verordnet dabei eine Frist für eine Bebauungspflicht, außerdem dürfen nur noch Hauptwohnsitze begründet werden.
Sonderpreis für Einheimische
Viel verspricht sich Bürgermeister Kastinger von einer Maßnahme, die von Widmungswerbern skeptisch betrachtet wird: Zur Schaffung von leistbarem Wohnen kann die Gemeinde vom Grundstücksbesitzer verlangen, dass die Hälfte der Umwidmungsfläche zum halben Verkehrswert an Einheimische verkauft werden muss. "Das schmeckt einigen gar nicht", sagt der Attersee-Ortschef den OÖN.
Kastinger stellt zumindest ein Stocken von Widmungsanträgen fest. Der Baulandüberhang ist zuletzt von 50 auf 20 Prozent gesunken. Ob sich dadurch die Einheimischen tatsächlich leichter ein Grundstück zum Bauen leisten können, ist aber noch nicht absehbar. "Wir machen das erst seit drei Jahren, das ist noch zu kurz, um aussagekräftige Erfahrungen zu haben." Er ist aber fest davon überzeugt, dass dies der einzige Weg ist, um explodierende Immobilienpreise in seiner Gemeinde eindämmen zu können.
"Man hätte das schon vor 40 Jahren machen müssen", trauert der Atterseer Bürgermeister vertanen Chancen in der Vergangenheit nach. Dass jetzt die Grundstückspreise wieder in neue Höhen emporschnellen, führt Kastinger nicht so sehr auf die hohe Zahl der Zweitwohnsitze zurück, sondern auf den aktuell niedrigen Zinssatz. "Investoren und Spekulanten nutzen das aus."
"Achtung, Falle"
Zum Thema „Wohnen“ informieren Arbeiterkammer Oberösterreich und OÖNachrichten in der Reihe „Achtung, Falle“ bei einer großen Infoveranstaltung am 17. Juni um 18 Uhr im OÖN-Forum in den Linzer Promenaden Galerien. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter mitglieder@akooe.at
Es wird tatsächlich immer schwieriger, die Reichen zu integrieren. Immer mehr Probleme mit den Villen- und Schloßbesitzern, jetzt verschließt doch nicht die Augen davor.
Außerhalb der kurzen Saison ist in den Orten am See wenig los.
Das ganze Jahr in Attersee hocken und weit zur Arbeit pendeln wollen die wenigsten. Der rote Bürgermeister muß halt sein Profil gegen die bösen Spekulanten schärfen ;<)
Darüber hinaus leben die Einheimischen in der Hauptsaison und an gewissen Wochenenden ganz gut von den "Spekulanten"und diese tragen auch einen nicht unerheblichen Anteil an den Kosten der Infrastruktur. Das vergisst der Herr Kastinger immer wieder.
Falsch. Die Zeitwohnungsbesitzer beteiligen sich NICHT adäquat an den horrenden Infrastrukturkosten. Besonders kritisch ist der extrem hohe Nebenwohnsitz-Anteil in dieser Gemeinde. Das gehört abgestellt, ist das Versagen seiner politischen Vorgänger.
es gibt auch jetzt noch Politiker in Atterseegemeinden, die möglichst viele Zweitwohnsitze wollen, die Infrastruktur wird jedoch nicht angepasst, weil kein Geld da ist.
Sie sind einfach nur ahnungslos!
Wie lange dauert denn die Hauptsaison ? Die meiste Zeit im Jahr stehen die Häuser leer !!!
Tut Ihnen das irgendwie weh? Was wird Ihnen weggenommen?
Stimmt überhaupt nicht. Vom Attersee ist man im Handumdrehen im Zentralraum. Zwar nicht umweltfreundlich, aber schnell. Gerade der nördliche Attersee ist eine ideale Wohngegend, verkehrstechnisch sehr günstig gelegen, da ganz leicht über die Autobahn erreichbar.
Die Geisterorte, provoziert von den Zweitwohnsitzbesitzern, sind für die Regionalwirschaft der reinste Horror!
Da redet sich der Herr Kastinger seine kleine Welt wieder einmal schön. Auf Logik sind seine Aussagen ja nicht gebaut und mit der Arbeit hat es sein Gemeindeamt auch nicht gerade.
Der Bürgermeister Kastinger ist ein extremer Schaumschläger . Seine Partei und er wollten den Landungsplatz mit einem Büroklotz verschandeln.
Die Zeitwohnungsbesitzer werden schlicht geschröpft und hinausgeekelt. Ohne Zweitwohnungsbesitzer ist der Ort tot. Dieses Ziel ist im Winter Realität und im Sommer schon fast erreicht, dank der ach so sozialen Umtriebe unserer verkappten Kummerln.
Das ist kein Zusammenleben sondern ein hinausekeln um jeden Preis.
Und immer die an Rassismus erinnernde Ausgrenzung von Gästen. Ich habe auch kein Recht auf eine Wohnung in der Kärntnerstraße.
Immer wird den sogenannten Einheimischen als Wahlzuckerl vorgegaukelt, dass sie mehr Rechte als andere Österreicher haben. Vor 40 Jahren haben sich nicht wenige Bauern die Hände gerieben, weil ein Trottel Ihnen eine saure Wiese abgekauft hat.
Der Neid ist ein Luder!
„…… außerdem dürfen nur noch Hauptwohnsitze begründet werden.“
Solange das auch Wohnsitze sind, die kaum 4 Wochen im Jahr genutzt werden, ist diese Regelung nicht einmal das Papier wert, auf der sie geschrieben ist. Sicher haben die sehr niedrigen Zinsen auch Einfluss auf die Entwicklung der Immobilienpreise. Viel entscheidender ist aber die Nachfrage nach „Ferienwohnsitzen“. Die geringe Nachfrage nach ganzjährig genutzten Wohnsitzen kann niemals Hauptursache für eine Preisentwicklung sein, die Immobilien für viele Einheimische unerschwinglich macht.
Vorschreibung Hauptwohnsitz bringt gar nichts, um dem gerecht zu werden, meldet sich jemand vom Familenclan mit Hauptwohnsitz an. Kenne persönlich viele solcher Haupt- aber tatsächlich Zweitwohnsitze.
Na, du lebst aber in einem kriminellen Miliöhhh!
Doch, das kann sie sehr wohl. Je mehr Wohnraum nachgefragt wird, desto teurer wird er, desto mehr wird die Spektulation angeheizt. Leerstandsabgaben und weitere Maßnahmen sind angebracht. Auch polizeiliche Kontrollen über tatsächliche Wohnsitznahme + saftige Strafzahlungen bei Übertretungen.
Die Polizei hat Wichtigeres zu tun !