Vom starken Schneefall "überrascht": Junger Berliner aus Totem Gebirge gerettet

BERLIN/BAD ISCHL/ALTAUSSEE. Auf Schneeschuhen wollte ein junger Berliner das Tote Gebirge überschreiten. In der Elmgrube war Samstagmittag Schluss. Die Bergrettung Ausseerland hatte alle Hände und Füße voll zu tun, ihn ins Tal zu bringen.
Markus Raich zerbrach sich den Kopf. Eineinhalb Meter Neuschnee, grundlos, erhebliche Lawinengefahr. Der schnellste Weg über die Lahngangseen ist bei diesen Bedingungen eigentlich keine Option. "Wir haben uns dann entschieden, trotzdem aufzubrechen. Aber eines war klar: Wird es zu gefährlich, drehen wir um", sagt der Ortsstellen- und Einsatzleiter der Bergrettung Ausseerland.
Die Überschreitung des Toten Gebirges ist eine wundervolle Sache. Im Sommer zu Fuß, im Frühling auf Skiern. Ein junger Berliner hatte sich allerdings für eine Variante entschieden, die fast zwangsweise mit einem Notruf enden muss: Ein Start bei prognostiziertem Wintereinbruch, begleitet von stürmischem Wind. In Schneeschuhen.
Am Mittwoch war der Deutsche mit dem Zug von Berlin nach Bad Ischl gereist und Richtung Ischlerhütte aufgestiegen. Dort hatte er die erste Nacht in einem Zelt im Wald verbracht. Am Donnerstag, einem strahlend schönen Spätherbsttag, schaffte er es noch in den Bereich zwischen Wildensee und Appel-Haus. Auch dort verbrachte er die Nacht in Zelt und Schlafsack.
"Ich komm schon irgendwie runter"
Im Laufe des Freitag erreichte das lange vorhergesagte "Tief Niklas" das Salzkammergut. Der starke Regen ging bereits ab einer Seehöhe von 800 Metern in Schneefall über. Auf dem Weg in Richtung Pühringerhütte geriet der Berliner in ein Schneebrett und rief seinen Vater in Deutschland an. Er wolle abwarten, bis "das mit dem Schnee vergeht" und dann in Richtung Hinterstoder weitergehen, sagte er ihm. Die Nacht verbrachte er schließlich in der Elmgrube.
In der Nacht hatte es weitergeschneit, bis zu eineinhalb Meter waren insgesamt zusammengekommen. Wieder rief er seinen Vater an, dem in Berlin schließlich der Geduldsfaden riss. Er alarmierte die Bergrettung in Österreich.
Den Rettern sagte der Schneeschuhwanderer, es sei "überraschend viel Schnee gekommen", sein "Wetterbericht" habe ihm das so nicht gesagt. Er werde aber schon irgendwie nach Hinterstoder kommen.
"Er hat nicht ganz verstanden, dass sein Vater eine Rettung organisiert hat", sagt Markus Raich, der den Einsatz schließlich übernahm. "Ich habe ihm gesagt, dass er genau dort bleiben soll, wo er ist. Wir kommen", sagt der Bergretter.
Polizeihubschrauber musste umdrehen
Der angeforderte Polizeihubschrauber musste bereits vor Pürgg umdrehen, der Wind gab ihm keine Chance. Schließlich machten sich 14 Bergretter und zwei Alpinpolizisten auf den Weg. "Wir sind über die Lahngangseen aufgestiegen, da geht man im Winter wegen der Lawinengefahr eigentlich nicht", sagt Raich. Für den Weg, der im Sommer zwei Stunden beansprucht, brauchten die Bergretter fünf. "Der Schnee war total grundlos, es war saudeppert zum Gehen, wir haben richtig lange gebraucht", sagt Raich.
"Ah cool, die ganze Mannschaft kommt mich holen", sagt der junge Berliner als die Bergretter eintrafen. Er hatte den Ernst der Lage noch immer nicht ganz verstanden. Gesichert brachten ihn die Ausseer zurück ins Tal.
"Er hat sich unten bei einem warmen Tee dann bedankt. Wir sind froh, dass alles gut ausgegangen ist. Ich glaube, es war ihm einfach nicht bewusst, in welche Lage er sich gebracht hat", sagt Raich.
Erinnerungen an Dezember 2018
Bei Raich und seinen Kollegen kamen während des Einsatzes Erinnerungen an den 30. Dezember 2018 hoch. Damals wollten sieben tschechische Alpinisten bei Sturm und Schneefall über die Trisselwand Richtung Appelhaus gelangen. 58 Bergretter folgten, um sie zu retten. Eine Aufarbeitung der Geschehnisse lesen Sie hier.
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Kein Problem. Nur die falsche App am Handy gehabt.
*Vorsicht Sarkasmus*
Warum rückt der BRD aus, wenn er von der Kundschaft gar nicht gerufen wurde?
Der gleiche Schmarrn wie der Hängematten-Bergfex vom Traunstein, den man gegen seinen Willen "retten wollte"
Die Raunzer hier im Forum sollen gefälligst ruhig sein, wenns bei Schlechtwetter nicht am Berg zelten wollen, geschweige können.
Sowas nennt sich
ganz klar
grob fahrlässiges Handeln!
Auch, dass er alleine mit dem Zelt übernachtet- zu dieser Jahreszeit!
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Es sollte klar sein, dass ihm jeder Cent des Einsatzes verrechnet gehört!
Und: Auch die Versicherung- falls er eine hat- sollte da aussteigen:
Es kann nämlich nicht sein, das solche Typen die Versicherungen letztendlich zwingen, die Gebühren für ALLE anzuheben- nur weil so einige Typen eine "Vollkaskomentalität" ausleben möchten (quasi- "bin eh versichert wenn was ist holen sie mich eh.. ")... 👎😡
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Die Versicherung soll sich bei Fahrlässigkeit gefälligst die Kosten vom Versicherten holen und nicht von den übrigen Beitragszahlern.
War mit ein Grund dass ich den alpinen (Vollkasko-)Vereinen den Rücken gekehrt habe. Wecken viel Erwartungshaltung bei deren Mitgliedern aber wenns um Konsequenz geht dann gibt's nur ein lahmes du du du. 👎
...was denkst du bei welchen Temperaturen Alpinisten im Hochgebirge im Zelt ohne Schäden übernachten? Für einen versierten gut ausgerüsteten Bergsteiger kein Problem." Grob fahrlässig" ist wenn man denkt, dass man überall (9672 mal) seinen Senf dazu geben muß - auch wenn man von einer Sache keine Ahnung hat.
Aber die Idee war beachtlich, den Papa in Berlin anzurufen ..... Naja, Ötzi ist auch einmal ausgeapert .... von wegen, er wolle warten, bis der Schnee aufhöre .... Herr, lass Hirn regnen!
...zumindest war der Alpinist mit Zelt und Schlafsack ausgerüstet, Auch Orientierungshilfen dürfte er gehabt haben. Gut, dass diese unüberlegte Aktion mit Hilfe der Bergrettung zu einem guten Ende gekommen ist! Dem Berliner wird das hoffentlich eine Lahre gewesen sein. Beachtlichist, dass er trotz der widrigen Umstände so weit gekommen ist. Vermutlich hat er eine gewisse alpine Erfahrung gehabt!
Ich wünsche ihm noch viele schöne Touren nach entsprechender Planung!
Die eigentliche Tragik an der Sache ist, dass diesem Narren ( ich habe da kein passenderes Wort im Sinn) gar nicht bewußt ist, welches Glück er bei dieser hirnrissigen Tour gehabt hat und dass es ehrenamtliche Retter gibt, die unter Gefahr ihres eigenen Lebens dafür sorgen, dass alles ein gutes Ende gefunden hat.
So, so, sein Wetterbericht hat nichts von heftigen Schneefall gesagt.
Hat er den Wetterbericht von Kreuzberg gelauscht, noch den hiesigen Wetterbericht vom vorigen Monat im Gedächtnis oder hört er nur das was er hören will?
Hören die Leute keine Wettervorhersage, bevor sie eine Bergtour unternehmen? Unverantwortlich, dass von solchen Eumeln auch die Bergretter immer in Gefahr gebracht werden!
Hoffentlich bekommt der Lebensmüde eine saftige Rechnung, damit ihm solche Späße vergehen! Soll sich daheim am Kuhdamm austoben!
Gleich wie jeder Raser oder Taucher oder Biker meinten sie? Oder auch wie jeder ungeübte Heimwerker, der sich verletzt?
HN1971, Wäre mir neu das bei einem Heimwerkerunfall die Bergrettung ausrückt und dabei ihr eigenes Leben riskiert .
Der Notarzt könnts aber schon sein.
Der Notarzt riskiert bei einem Einsatz aber nicht sein eigenes Leben, so wie es Bergrettung, Wasserrettung etc. eben immer tun müssen!
Der Notarzt riskiert sehr wohl sein Leben wenn er schnellstmöglichst auf der Strasse zum Unfallort zu den Folgen des österr. Alk-und Raser-Mentalität muss. Mia san mia.
@D'susl als Anhänger dieser Mentalität weiss anscheinend von nix.
Der Berliner hat dort oben genau gar niemanden gefährdet.
Und die Freiwilligen mussten nicht hinauf. Das kann das Bundesheer genau so gut. Dann aber kommt wirklich eine Rechnung die es in sich hat. Aber das kannst den ebenfalls bergsüchtigen österr Vollkasko-Bergfex nicht zumuten.
....am Kuhdamm hat er halt dazu nicht die Gelegenheit! Warum wirbt man im Ausland darum, dass die Touristen unsere Berge besteigen? In Österreich leben Tausende vom Tourismus!
Genau wie bei der Massenkarambolage:
Warum sind die Leute Ende November immer so von Schnee und Eis überrascht.?
Wie wäre es mit einem Autotraining, dass sich auf Wildwechsel und kommenden, eigentlich nicht in dieser Zeit überraschenden Temperaturen beschäftigt, so ähnlich wie: Hausverstand bei evtl. kommenden Wintereinbruch.?
Weil davor Oktober war.
Auffällig ist das Angehörige mancher Nationalitäten anfälliger sind für solch leichtsinnige Aktionen.....
Man hofft das dieser für die Retter gefährlicher Einsatz wenigstens durch seine Versicherung finanziell gedeckt ist.
Eine unfassbare Arroganz kombiniert mit völligem Unwissen. Echt irre, was da der Bergrettung und der Heli-crew abverlangt wird. Respekt vor den Rettern und deren Aufwand, um solchen Naturautisten ihre Existenz zu erhalten.
da hat die KI völlig versagt😁
Nein, die NUI (Natürliche Un Intelligenz) hat versagt.
Naa, die NUI hat die Oberhand gehabt.
👍