Hallstatt blickt bei Besucherlenkung auch nach Südtirol
HALLSTATT. Seit zwei Jahren probt das Pragser Tal in Südtirol den Ernstfall. Und ernst wird es dann, wenn die touristischen Attraktionen der Region von Besuchern überrannt, Einheimische vor eine nervliche Zerreißprobe gestellt und aus Wiesenflächen provisorische Parkplätze werden.
Das trifft in diesem Bereich der Dolomiten vor allem auf den Prager Wildsee zu. Ein Bergsee, wenige Kilometer südlich des Hochpustertals zwischen Bruneck und Toblach gelegen, dessen grünblaues Wasser die Wände des Seekofels spiegelt. Ein Muss für viele Instagram-Profile.
Seit Juli 2022 ist die Zufahrtsstraße buchbar, das Kontingent ist beschränkt. Beim Taleingang gibt es eine dreispurige Verkehrsregelung. Kameras lesen das Kfz-Kennzeichen und geben die Straße für Berechtigte frei. Wer nicht für die Durchfahrt autorisiert ist, kann über einen Kreisverkehr ausfahren und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Tal und zum Pragser Wildsee gelangen.
"Geht nur mit Bürgerbeteiligung"
Eine Art der Kontingentierung, die auch Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) als eine von vielen möglichen Optionen für seine Gemeinde sieht.
"Die Erfahrungen dort sind gut. Da braucht es aber sehr viel Abstimmung. Das größte Thema wird die Bürgerbeteiligung sein, aber wir müssten natürlich auch eine gemeinsame Lösung mit der Gemeinde Obertraun finden", sagt er. Scheutz könne sich aber vorstellen, dass Hallstatt in Zukunft nicht mehr für jeden Touristen zu jeder Zeit erreichbar sein werde. Wie berichtet, hatte sich Scheutz gegen Eintrittskarten für seine Gemeinde ausgesprochen, Hallstatt würde zu einer Art "Freiluftmuseum" avancieren.
"Aber diese Möglichkeit von buchbaren Zeitfenstern für Touristen können wir uns in jedem Fall anschauen", sagt der Bürgermeister. Zunächst aber soll es zu einem Treffen mit Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP) kommen.
In kleiner Runde sollen kurzfristige Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Gemeinde besprochen werden.
Unter anderem eine Lösung für den Schutzweg nach der Ausfahrt aus dem Tunnel in den Ort. Denn oft herrscht bereits im Tunnel Verkehrsstillstand, weil sich eine Fußgängerkolonne über den Zebrastreifen wälzt. "Wir streben hier eine Ampelregelung für Fußgänger an. Und wir wollen auch die Ampelschaltung für die Einfahrt in den Tunnel verbessern, damit der Verkehrsfluss verbessert wird", sagt der Bürgermeister.
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