"Bauprojekt nicht einfach durchwinken"
WEYREGG. Grüner Appell an Weyregger Kommunalpolitik: Sensibler Umgang nötig.
"Dieses Bauprojekt ist ein massiver Eingriff in das historisch bedeutsame Kirchendorf", betont die grüne Gemeinde- und Raumordnungssprecherin LAbg. Uli Böker. Es dürfe am Donnerstag im Gemeinderat (19 Uhr) nicht einfach durchgewinkt werden, appelliert sie an die Kommunalpolitik.
Bekanntlich plant ein Bauträger im Zentrum von Weyregg die Errichtung einer mehrgeschoßigen Wohnanlage mit 19 Wohneinheiten und einer Tiefgarage im Hang. Dagegen wehrt sich eine Bürgerinitiative. "Gerade im Ortskern ist ein sensibler Umgang mit alter Bausubstanz und Ortsbild unumgänglich", sagt Böker. Ein Gutachten zum Bauprojekt kommt jedoch zum Schluss, dass der vorliegende Bebauungsplanentwurf für das Kirchendorf dem Raumordnungsgesetz und dem örtlichen Entwicklungskonzept widerspreche. Nicht zuletzt gebe es Risken für den umliegenden Altbestand.
Betrachten wir die bestehende Bebauung des Kirchendorf-Areals, so sehen wir, dass die Häuser parallel zu den Höhenschichten stehen. Das verwundert nicht, weil diese Art der Bebauung vergleichsweise geringe Geländeveränderungen erforderte und somit im besten Sinn traditionell zu nennen ist. Der erste Bebauungsplan berücksichtigte diese wesentlichen Merkmale durch zwei hangparallel ausgerichtete Baukörper. Wenn nun der veränderte Bebauungsplan beschlossen werden soll, so fällt auf, dass der östliche der drei Baukörper senkrecht zum Hang steht. Weil der östliche und damit höchstgelegene der drei geplanten Baukörper aber senkrecht zum Hangverlauf stehen soll, widerspricht diese Festlegung jener Bestimmung des Oö. Bautechnikgesetzes, die eine Abstimmung der wesentlichen Merkmale eines Bauwerks auf die bauliche Struktur der Umgebung normiert (Paragraph 3 Abs. 3 Z. 3 Oö. Bautechnikgesetz 2013). Dieser Bebauungsplan steht somit im Widerspruch zum Baurecht und ist von Aufhebung bedroht.