Baubeginn in Ohlsdorf: Am "Leitstandort" entsteht eine Lagerhalle
OHLSDORF. Die Zahlen, die Hans Asamer nannte, wurden immer kleiner. Im Dezember 2021 sprach der Ex-Industrielle von "800 bis 1000 Arbeitsplätzen", die durch ein neues Betriebsansiedelungsgebiet im Ohlsdorfer Ortsteil Ehrenfeld entstehen würden. Wenige Tage später waren es 600. Bis Landesrat Markus Achleitner (VP) fast auf den Tag genau vor zwei Jahren mit "Hunderten" nichts mehr Konkretes nannte.
Zumindest aber sprach Achleitner noch von einem "Leitstandort" und einem wertvollen Impuls für die Region. Immerhin hatte Asamer direkt gegenüber bereits das Gewerbegebiet "Ehrenfeld 1" erschlossen, und die Westautobahn sei als Anschluss nur wenige Minuten entfernt. Im September 2023 warb die VGP Group schließlich nur noch mit 400 Arbeitsplätzen. Wie berichtet, hatte Asamer die 18,81 Hektar große Fläche roden lassen und an den belgischen Entwickler verkauft – mit einem Gewinn von 12,2 Millionen Euro. Das geht aus dem Endbericht des Landesrechnungshofs hervor, der nüchtern zusammenfasst: Das künftige Betriebsbaugebiet "Ehrenfeld II" sei nicht ordnungsgemäß zustande gekommen.
Zustande kommen muss auf der Fläche, die nunmehr seit Monaten brachliegt, aber zuerst etwas. Seit dieser Woche haben zumindest die Bauarbeiten begonnen. Entstehen wird vorerst nur eine Lagerhalle, einen Teil davon wird der international tätige Handels- und Touristikkonzern REWE nutzen und damit sein Zentrallager West (Ehrenfeld I) erweitern. Zwei weitere Lager- und Produktionsstätten sollen demnächst errichtet werden. Denn die VGP Group weiß: Wo nichts ist, kann auch nichts vermietet werden.
"Sie werden sich schwertun, jemanden zu finden, wenn noch nichts errichtet wurde", sagt Ohlsdorfs Bürgermeisterin Ines Mirlacher (SP). Markus Gollob, Country Manager der VGP in Österreich, sagt, dass der erste Vertrag bereits unterschrieben sei und man über "viele, lokale, regionale und internationale Interessenten" verfüge.
Aufforstung ist abgeschlossen
Die Gemeinde habe nach dem Verlust von mehr als 18 Hektar Wald der VGP Group zumindest noch "etwas Grünes" auferlegen können, sagt Mirlacher. Zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin sollen nun Totholzflächen, Fassadenbegrünungen und ein Parkhaus statt vieler freier Parkflächen entstehen. "Uns wurde nun auch ein Bepflanzungsplan einer Baumschule vorgelegt", sagt die Bürgermeisterin.
Inzwischen wurde die Aufforstung, zu der sich Asamer (seit 20. Dezember 1985 Ehrenbürger von Ohlsdorf) verpflichtet hatte, abgeschlossen. "Es wurde alles kontrolliert, die Jungbäume stehen dort, wo sie stehen sollen", sagt Gmundens Bezirkshauptmann Alois Lanz.
Die 28,2 Hektar Wald, um die sich das Stift Kremsmünster angenommen hatte, wurden in den Gemeinden Regau, Vorchdorf und auch in Ohlsdorf aufgeforstet. In Vorchdorf wurden an der Alm im Nahbereich der Autobahnbrücke zahlreiche Eichensetzlinge ins Erdreich gepflanzt.
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