172,6 Meter – tiefer geht’s wahrscheinlich nimmer
SEEWALCHEN. Der Attersee kommt nicht zur Ruhe! Im Sommer verschwand auf Google-Maps die Hälfte des Sees, jetzt entdeckten drei Taucher, dass der See tiefer als bisher angenommen ist – nämlich gleich um zwei Meter.
Die bislang tiefste Stelle liegt im Süden des Sees auf 172,6 Meter. Die konkreten Auswirkungen hält Gerald Egger aus Seewalchen, einer des Entdecker-Trios, für eher gering, wie er im Interview zugibt.
OÖN: Seit Generationen lernen die Schulkinder am Attersee, dass der See 169 Meter tief ist. Jetzt stellt sich heraus, dass das nicht stimmt. Müssen die Heimatkundebücher umgeschrieben werden?
Gerald Egger: (lacht) Die muss man umschreiben, damit die Kinder das Richtige lernen.
Welche konkreten Auswirkungen hat die Entdeckung?
Die Zahlen der Seetiefe differieren um einiges. Laut offiziellen Behörden soll der Attersee 169 Meter tief sein, laut der internationalen World Lake Datebase hingegen 170,6. Jetzt kann man die Seetiefe gleich auf den richtigen Stand bringen. Wir werden aber noch weitere Messungen vornehmen, aber tiefer geht’s wahrscheinlich nimmer.
Welche Bedeutung hat das für euch und für die Region?
Man hat jetzt konkrete Zahlen, dass das obere Becken wesentlich tiefer ist als bekannt war.
Ihr habt ja nicht zufällig die tiefste Stelle gesucht, sondern gezielt danach gesucht.
Andreas Männer hat auf dem Weg zu Bojenarbeiten einen ersten Verdacht gehabt. Als wir dann mit dem Echolot gemessen haben, sind plötzlich Werte aufgetaucht, die es gar nicht geben dürfte: So tief kann der See nicht sein. Wir haben die Stelle markiert und haben dann dort den Tauchroboter ins Wasser gelassen.
Wie lange hat die eigentliche Suche gedauert? Und wo ist die Stelle am See?
Wir haben einen Nachmittag lang die Stelle lokalisiert und dann einen Nachmittag mit dem Echolot abgesucht. Mit dem Tauchroboter haben wir noch einmal gut einen halben Tag gearbeitet. Die tiefste Stelle findet sich im südlichsten der drei Becken im Attersee. Die 172,6 Meter sind für einen Taucher nicht erreichbar; ein Tauchgang ist praktisch unmöglich, weil unten ein Druck von 18 Bar herrscht und so ein Tauchprojekt mehrere Tage dauern würde.
Wie schaut’s da unten aus, welche Verhältnisse herrschen dort?
Der Boden gleicht einer Mondlandschaft mit einer Konsistenz, die man dort nie vermutet hätte. Und es ist wirklich stockfinster. Man hat vermutet, dass dort unten der Schlamm metertief ist. Als wir die Fahne mit einem Pflasterstein versenkten, sind wir davon ausgegangen, dass sie sofort im Schlamm versinkt. Genau das Gegenteil war der Fall: Mit der Kralle des Roboters kann man nur ein paar Zentimeter tief in den Boden kratzen, wie bei einer weichen Erde. Steine haben wir vergeblich gesucht. Wir hätten zwar einen Baumstamm gehabt, der war leider zu groß.
Ihr habt ja nicht nur eine Fahne in den Boden gesteckt, ihr habt auch eine Bodenprobe für weitere Untersuchungen entnommen. Was passiert damit?
Das Material werden wir bei nächster Gelegenheit einmal ausstellen.
Beweisfoto mit der Fahne am Boden
Ist diese Entdeckung Ansporn für weitere Untersuchungen und macht ihr euch auf die Pirsch nach neuen Attersee-Rekorden? Was darf man sich davon erwarten?
Wir werden auf jeden Fall weiter schauen.
Schaft endlich das Nachttauchen mit den riesigen Scheinwerfern ab die den halben See ausleuchten, damit die Seevögel und Fische wieder ihre Ruhe finden.
alle Gebäude rund um den See ab Dämmerung Licht aus, u. auch kein Verkehr ab Finsternis...
aqua-scooter mit scheinwerfer
SV Josko Ried!
Themenverfehlung - nicht genügend - setzen
Expertefueralles - einer der tiefsten Teilnehmer im Nachrichtenforum überhaupt, neben dem roten Idioten und dem nixgneisser aus der Schweiz