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Polizei beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Amoklauf und Fahndung im Mühlviertel

Von nachrichten.at, 30. Oktober 2024, 13:10 Uhr
Amoklauf Mühlviertel
Auch schwer bewaffnete Spezialeinheiten standen im Bezirk Rohrbach im Einsatz. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Bereits seit Montag wird nach dem mutmaßlichen zweifach Mörder Roland D. gefahndet. Der 56-Jährige gilt als extrem gefährlich, in Altenfelden herrscht weiterhin "Ausnahmezustand".

Viele Fragen sind rund um die Tat vom Montag und die damit ausgelöste Fahndung noch offen. Die Polizei beantwortet einige davon: 

Ist der Täter noch bewaffnet?
Der Täter war laut derzeitigem Ermittlungsstand zum Zeitpunkt der Tat mit einer Langwaffe und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet. Wir gehen derzeit aufgrund der Ermittlungen davon aus, dass der Mann mit zwei Langwaffen und einer Faustfeuerwaffe unterwegs sein könnte.

Wie teuer ist so ein Einsatz?
Seit drei Tagen sind vor Ort hunderte Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, darunter auch Kräfte des  Einsatzkommandos Cobra, der Schnellen Interventionsgruppe (SIG), der Bereitschafts-  und Einsatzeinheit, sowie Regeldienstkräfte und Kräfte der Polizeidiensthundeeinheit. Mehrere Drohnen und Flir (Polizeihubschrauber) fliegen das Gebiet ab, weitere Spezialkräfte sind ebenfalls vor Ort. Die Anzahl der Mannstärke wird jeden Tag erfasst im Einsatzstab.
Die Frage der Kosten stellt sich für die Polizei nicht, da sicherheitspolizeiliche Einsätze (wie etwa die Gefahrenabwehr) zu den Grundaufgaben der Bundespolizei gehören. Deshalb gibt es dafür auch spezielle Ausrüstung und Ausbildung sowie Spezialkräfte, wie das EKO Cobra. Ein Einsatz wie dieser verlangt sehr viel von der Polizei als Organisation, vor allem aber von jedem und jeder eingesetzten Bediensteten ab. Es ist aber auch ein Beispiel dafür, wie effizient, professionell und kollegial die verschiedenen Disziplinen innerhalb der Polizeifamilie zusammenarbeiten – von der Streifenpolizistin über den Hubschrauberpiloten bis hin zu den Spezialkräften der Cobra.

Video: Polizeisprecher David Furtner zum aktuellen Ermittlungsstand 

Wie groß ist abgesuchte Gebiet?
Das abgesuchte Gebiet ist sehr groß und überstreckt sich über weite Gebiete - vorrangig in Waldgebieten, die zum Teil sehr steil sind. Dadurch wird die Suche auch aufgrund der noch gefährlichen Lage erschwert.

Wie lange wird der Fahndungsdruck in diesem Ausmaß noch aufrechterhalten?
Solange es notwendig ist. Wir gehen derzeit sämtlichen Hinweisen nach und suchen konkret an Stellen, wo sich der Flüchtige aufhalten könnte oder einen Bezug haben könnte oder in der Vergangenheit hatte. Wir bedanken uns auch noch einmal bei der Bevölkerung für die vielen Hinweise und die Zusammenarbeit und ersuchen weiterhin um Unterstützung aber auch um Vorsicht, wenn man eine Wahrnehmung hat.

Was ist mit dem Auto von Roland D. passiert?
Dieses wurde noch nicht gefunden. 

Welche Bundesländer sind derzeit in welchem Umfang im Einsatz – welche werden noch kommen?
Derzeit sind auch wieder über 200 Kolleginnen und Kollegen vor Ort im Einsatz - auch bundesländerübergreifend. Es unterstützen hier zur Ablöse Kräfte aus benachbarten Bundesländern. Zudem arbeitet das Landeskriminalamt auf Hochtouren und die Ermittlungen zum Flüchtigen laufen.

Wie geht es mit dem Personenschutz der potenziell gefährdeten 50 Menschen weiter?
Dazu kann und wird die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Informationen preisgeben - zum Schutz der betroffenen Menschen!
Man schütze natürlich die gefährdeten Menschen, die dies auch wollen.
Ziel des Personenschutzes ist das Verhindern oder die Abwehr von physischen Gefahren und Angriffen gegen die Schutzperson. Polizeilicher Personenschutz ist dabei mehr als die physische Anwesenheit von Personenschützern rund um die Schutzperson. Es gibt einen breiten Maßnahmenkatalog, der individuell angepasst zur Anwendung kommt, etwa auch den Objektschutz einbeziehend. Gefährdungs- und Lageeinschätzungen werden immer individuell erstellt.

Sind zu Allerheiligen besondere Schutzmaßnahmen geplant?
Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder sicherheitspolizeiliche Maßnahmen zu Allerheiligen stattfinden - im konkreten Fall sind somit sowieso bereits Kräfte dafür eingeteilt.

Wird auch im Ausland nach dem Verdächtigen gefahndet?
Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen EU Haftbefehl ausgestellt. Der Beschuldigte ist im Schengener Informationssystem zur Fahndung im gesamten Schengenraum ausgeschrieben.

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