"Jeder Bildstock offenbart sein ganz eigenes Schicksal"

BAUMGARTENBERG. Ambros Kastler und Hans Tremesberger haben 97 Kulturgüter in Buchform gefasst
Als Standort eines Klosters am Übergang zwischen Donauebene und den südlichen Ausläufern des Granithochlands verfügt Baumgartenberg über einen außergewöhnlich reichen Schatz an Kultur- und Naturdenkmälern. Vor zwei Jahren haben Ambros Kastler und Hans Tremesberger begonnen, Informationen und Fotos über die zahlreichen Klein-, Flur- und Naturdenkmäler zusammenzutragen, die seit Jahrhunderten die Kultur- und Naturlandschaft rund um den "Dom des Machlands" prägen.
"Unser Ziel war es, die Geschichte und die Geschichten rund um die vielen Kleindenkmäler in Baumgartenberg vor dem Vergessen zu bewahren", sagen die beiden Autoren. Neben der Archivarbeit haben deshalb vor allem Gespräche mit älteren Personen aus Baumgartenberg die Datenbasis für das nun vorliegende "Kapellenbuch" geschaffen, in dem 97 Objekte mit wissenswerten Informationen und Fotos detailliert beschrieben sind. Mit dem "Stille Zeugen der Zeit" betitelten Buch möchten Kastler und Tremesberger diese Schätze übersichtlich präsentieren, ihre kulturgeschichtliche Bedeutung vermitteln und das Wissen um diese Kleinode literarisch für die Nachwelt erhalten.
Spannend wird das Buch vor allem deshalb, weil es nicht nur Zahlen und Ortsbezeichnungen zusammenträgt, sondern stets auch aus dem Leben der Menschen unserer Heimat erzählt: "Jeder Bildstock offenbart sein ganz eigenes menschliches Schicksal. Das ist uns während unserer Arbeit immer wieder bewusst geworden."
Amesbach bis Untergassolding
Alphabetisch geordnet nach Ortschaften – von Amesbach bis Untergassolding – stellen Kastler und Tremesberger Kapellen, Marterl, Wegkreuze, weltliche Denkmäler sowie besondere Naturerscheinungen in Gemeinde und Pfarre vor. Davon sind 57 religiösen Ursprungs, 16 Denkmäler haben einen profanen Hintergrund, neun sind Naturdenkmäler, während 15 "verlorene Denkmäler" nur noch als Fragmente erhalten sind. Jedes einzelne Kapitel sei die Arbeit wert gewesen, sind sich Kastler und Tremesberger einig: "Der Großteil der im Buch beschriebenen Denkmäler findet sich logischerweise rund um das Kloster. Aber auch abseits davon sind wir auf höchst interessante Orte gestoßen."
Das Licht der Öffentlichkeit erblickt "Stille Zeugen der Zeit" heute, Mittwoch, bei einer gemeinsam mit dem Kulturverein sowie dem Treffpunkt Bildung Baumgartenberg organisierten Buchvorstellung, die vom Musikverein musikalisch gestaltet wird. Im Anschluss an die Präsentation wird das Buch im gemütlichen Rahmen einer Agape zum Verkauf angeboten. Beginn ist um 19 Uhr in der Pfarrkirche Baumgartenberg.
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