Ganz Sarleinsbach feiert den heiligen Leonhard
SARLEINSBACH. Der Leonhardiritt in Sarleinsbach ist einer der größten im Land.
Zur Pferdehauptstadt des Oberen Mühlviertels wird am 10. November wieder Sarleinsbach, wenn wieder mehr als 100 Reiter zu einem der größten Leonhardiritte des Landes pilgern. Die Pferdefreunde erbitten in der Feldmesse den Segen für Ross und Reiter. Seit 1685 kennt man in Sarleinsbach diesen Brauch. Früher waren es die Bauern, die ihre Noriker zum Leonhardiritt führten. Heute sind es vor allem Sport- und Freizeitreiter, die kommen. Bis heute hat sich der Brauch erhalten, dass meist Vorreiter und Pfarrer auf diesen robusten Pferden sitzen. "Willkommen ist jeder Pferdefreund", lädt Franz Schwarzbauer ein. Er ist Obmann des Reitervereins, der gemeinsam mit dem Kameradschaftsbund den Ritt organisiert.
Die Ehre des Vorreiters
Eine besondere Ehre ist es in Sarleinsbach, die Reiterschar als Vorreiter anzuführen. Heuer wird Adi Reiter mit einem seiner Söhne den Ritt anführen. Am Sonntag gedenken die Sarleinsbacher dabei einem ganz besonderen Menschen: "Unser Gründungsobmann des Reitervereines, Johann Höglinger, ist am 27. Oktober im 79. Lebensjahr verstorben, er war 15 Jahre Obmann. Er hat sich immer für den Leonhardiritt eingesetzt", erzählt Schwarzbauer. 25 Mal war der "Hans z’Hötzendorf" Vorreiter des Leonhardirittes. "Ehrenamt und Hilfsbereitschaft waren bei ihm ganz groß geschrieben", erinnert sich der Obmann.
Start bei der Hauptschule
Angeführt von Vorreitern also wird sich am Sonntag um 9.30 Uhr die Reiterschar in Bewegung setzen und durch den Markt zur St.-Leonhard-Kapelle reiten. Los geht es bei der Hauptschule mit dem traditionellen Reiterstamperl. Auch die örtliche Musikkapelle marschiert durch die von Zuschauern gesäumten Straßen des Marktes. Dahinter klappern mehr als 100 Pferde über das Stöckelpflaster. Die genaue Anzahl der Reiter ist dann beim Punsch auf dem Marktplatz Diskussionsthema Nummer eins. "Wir sind immer einer der größten Ritte in ganz Österreich. Bei schönem Wetter kommen natürlich mehr Gastreiter, aber auch bei Schlechtwetter sind wir immer an die 100 Teilnehmer. Viele kommen auch gerne in Tracht oder Uniform", lädt Schwarzbauer ein.
Übrigens ist es möglich, die Pferde schon am Vortag in Sarleinsbach einzustellen.
Kirtag an St. Leonhard
Seit Jahrzehnten gehört auch der Leonhardi-Kirtag zum Ritt dazu. Der Marktplatz macht an diesem Tag seinem Namen alle Ehre. Die Besucher werden nicht nur auf dem Marktplatz, sondern auch in den zahlreichen Wirtshäusern rund um den Marktplatz bewirtet. Auch der Reitersaal hat an diesem Tag für alle geöffnet. Dort schenkt der Reiterverein selbst aus. Ein eigenes Kinderprogramm gibt es ebenso. (fell)