Freistädter Percussion-Festival und Mittelschule wollen plastikfrei werden
FREISTADT. Markus und Alexandra Lindner starteten Initiative zur Vermeidung von Plastikabfällen.
Es ist ein altbekanntes – oft ernüchterndes – Bild: Nach dem Ende einer Veranstaltung bleiben Säcke voll mit Plastikabfällen liegen. Dagegen ließe sich doch etwas unternehmen, dachte sich jenes Team rund um Conny Wernitznig, Geschäftsführerin der Leader-Region Mühlviertler Kernland, das sich seit fünf Jahren mit allen nur erdenklichen Aspekten der Plastikmüllvermeidung auseinandersetzt.
Mit zahlreichen Projekten wie einer Website, einem Kinospot, Info-Workshops, ausleihbaren Einkaufstaschen aus Stoff und vielen anderen Aktivitäten hat man zur Bewusstseinsbildung beigetragen. In letzter Zeit vermehrt auftauchende Bilder und Filme über die Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll bestärken die Initiative "#ichbinsoplastikfrei" nun noch mehr in ihrem Engagement.
Zwei Initiativen aus Freistadt
Jetzt sollen zwei konkrete Projekte die Problematik noch stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken: Markus Lindner, Initiator und Organisator des internationalen Percussion-Festivals "Colours of Percussion", das heuer vom 29. Mai bis 1. Juni in Freistadt über die Bühne geht, möchte die Veranstaltung heuer so plastikfrei wie möglich halten. "Von Raumbeschriftungen über Einkaufstaschen bei den Ausstellern bis hin zu Getränkebechern, Tellern und Strohhalmen haben wir Alternativen zum Kunststoff gefunden. Die Eintrittsbänder werden ebenfalls aus Stoff sein", erzählt Lindner, der auch ausstellende Unternehmer und die Gastronomie überzeugen möchte, diesen plastikfreien Weg mitzugehen.
Der Musikschullehrer möchte damit auch ein Problembewusstsein unter den Künstlern aus 17 Nationen und über 2000 Besuchern aus nah und fern schaffen: "Da kommen viele aus Ländern, wo Mülltrennung und –vermeidung ein Fremdwort ist, hier wollen wir eine motivierende Vorreiterrolle einnehmen."
Lindners Frau Alexandra, Lehrerin an der Freistädter Musikmittelschule, möchte ihrerseits mit dem Projekt "plastikFREIstadt" die Schüler der Bezirkshauptstadt sensibilisieren. In Workshops, bei Besuchen im Altstoffsammelzentrum und durch aktives Handeln soll die Problematik Plastikmüll durch Lehrer und externe Projektbegleiter begreifbar gemacht werden. "Gerade durch die gekauften Schuljausen fallen Unmengen an Kunststoffverpackungen an, die dann nicht einmal ordentlich getrennt entsorgt werden", ist Lindner überzeugt, bei ihren Schülern sowie bei deren Familien ein Problembewusstsein schaffen zu können.
In ersten Schul-Workshops konnte sich Leader-Geschäftsführerin Conny Wernitznig bereits ein Bild von der Kreativität der Freistädter Jugendlichen machen: "Da kommen ganz tolle Ideen zur Plastikmüllvermeidung." Leader-Obmann Erich Traxler sieht die Fördermittel für die zwei Projekte mehr als gut investiert: "Leider sind Alternativen zum Kunststoff heute noch mit finanziellem Mehraufwand verbunden, aber wenn dadurch in unserer Region und darüber hinaus ein Bewusstsein für ein weltweites Problem geschaffen werden kann, zahlt sich das allemal aus."
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