ELWIS: "Jetzt müssen sie uns ernst nehmen"
BAD LEONFELDEN. Die Bürgerliste ELWIS ist in Bad Leonfelden zweitstärkste politische Kraft.
"Mit deiner Stimme lebt ELWIS weiter", plakatierte die Bad Leonfeldner Bürgerliste zum zweiten Mal für den Gemeinderat. Und tatsächlich war der 27. September ein Lostag für die jüngste und zweitstärkste politische Kraft in Bad Leonfelden, wie ELWIS-Chef Daniel Hettrich-Keller im OÖN-Gespräch erzählt.
Sie waren vor sechs Jahren die Überraschung im Mühlviertel. Wie ist es Ihnen als Stadtrats-Fraktion ergangen?
Wir konnten ja von fünf Mandaten nur vier besetzen. Das zeigt schon wie heillos unterbesetzt wir waren. Das war schon kräfteraubend. Wir mussten alles alleine machen, wollten aber unsere Wähler nicht enttäuschen und das Mandat ernst nehmen.
War immer klar, dass Sie wieder kandidieren würden?
Nein, das war keineswegs klar. Da gab es viele Dinge zu klären. In den Monaten vor der Wahl haben wir uns viel mit uns selbst beschäftigt und sind uns klar geworden, dass wir mehr Leute brauchen.
Die haben Sie auch gefunden?
Wir hatten 18 Kandidaten auf der Liste. Das zeigt schon, dass wir wesentlich breiter aufgestellt sind als zu Beginn. Die Liste war aber nur das eine, die andere Seite waren die Wähler.
Wie ist das zu verstehen?
Wir waren etwas verunsichert, ob wir das Vertrauen der Wähler dauerhaft gewonnen hatten. Wir wussten nicht, ob wir nicht bei unserem ersten Antreten aus Protest oder anderen Motivationen heraus gewählt wurden. Insofern war es schon eine Schicksalswahl für ELWIS.
Diese ist im Nachhinein positiv ausgefallen.
Wir sind mit Abstand die zweitstärkste politische Kraft und haben sechs Mandate im Gemeinderat und zwei Sitze im Stadtrat. Wir sind eine fixe politische Größe – jetzt müssen sie uns ernst nehmen. Ein Wermutstropfen ist natürlich, dass es nicht gelungen ist die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen.
Haben Sie nach der Präsentation der Liste mit so viel Zuspruch gerechnet?
Wir haben etwas mehr als 23 Prozent geschafft und somit kräftig zugelegt. Nachdem wir die Liste fertig hatten, hofften wir natürlich schon darauf, dass diese gut angenommen wird und wir noch mehr Wählerschichten ansprechen würden. Wir haben zum Beispiel mit Franz Eidenberger auch ein etwas älteres Semester in unseren Reihen. Außerdem waren wir bisher ausschließlich männlich besetzt. Jetzt haben wir eine gute Mischung.
Sie wollen Bad Leonfelden verändern. Warum haben Sie keinen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt.
Es schien uns dann doch relativ aussichtslos, gegen den amtierenden Bürgermeister anzutreten. Es gab dann einfach die Entscheidung, dass wir uns voll auf den Gemeinderat konzentrieren, um keine Ressourcen zu verschwenden.
Wie geht es nach dem Wahlerfolg für ELWIS weiter?
Nachdem die VP immer noch die Absolute hält, geht es darum, welche Ressorts wir bekommen. Bisher waren wir für Jugend und Umwelt zuständig. Das können wir uns auch in Zukunft vorstellen. Es geht darum, für Bad Leonfelden gut zu arbeiten. Vielleicht schaffen wir es dann doch einmal die Mehrheitsverhältnisse zu verändern.
Bürgerlisten scheinen ja immer beliebter zu werden. Woran liegt das?
Wir sind von keiner Landes- oder Bundespartei abhängig und können uns voll auf Bad Leonfelden konzentrieren. Da gibt es keinen Druck von oben und keine fraktionellen Zwänge. Das ist natürlich ein Vorteil, weil man viel freier ist in der Argumentation. Man sieht auch daran, dass viele das eingefahrene Parteiensystem satt haben. Ich glaube, dass dieser Trend noch nicht zu Ende ist. (fell)
Daniel Hettrich-Keller.
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