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Drei Monate nach dem Brandanschlag

Von Valentina Dirmaier, 30. August 2016, 00:04 Uhr
Drei Monate nach dem Brandanschlag
Das Flüchtlingsheim wird fertig eingerichtet und eröffnet. Bild: Firma fotokerschi.at e.U.

ALTENFELDEN. Das Flüchtlingsheim Altenfelden wird heute offiziell übergeben. Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, der Bürgermeister ist erleichtert und die Bevölkerung geteilter Meinung

Heute ist es so weit. Das Flüchtlingsheim in der 2150-Einwohner-Gemeinde ist fertig. Nur drei Monate nach dem Brandanschlag auf die Rotkreuz-Einrichtung, die neben dem Altstoffsammelzentrum auf einem Grund der hiesigen Pfarre aufgestellt wurde, wird heute offiziell an das Land OÖ. übergeben. Soll heißen, dass ab morgen die ersten Flüchtlinge die Zimmer in dem zweistöckigen Holzgebäude, das dem zerstörten Haus auf den Zentimeter gleicht, beziehen. Auch wenn nicht sofort alle Zimmer belegt sein werden und der Betrieb erst sukzessiv hochgefahren wird, ist die Zustimmung größtenteils vorhanden.

"Ich bin erleichtert. Endlich wird dieses Kapitel abgeschlossen", sagt Bürgermeister Klaus Gattringer, der sich kürzlich ein Bild von der Flüchtlingseinrichtung gemacht hat. Trotzdem bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. "Ich persönlich habe schon Bedenken, dass irgendwer vorbeifährt und etwas anstellt", sagt der VP-Ortschef.

"Bin nicht begeistert"

In der Bevölkerung ist unterdessen auch die Unterbringung der Flüchtlinge Thema, sagt Bürgermeister Gattringer. "Es gibt schon welche, die sagen, dass sie Angst haben. Aber das ist meiner Meinung nach ein anderer Ausdruck dafür, dass sie die Flüchtlinge hier nicht haben wollen."

Auch am Stammtisch im Gasthaus Zeller im Zentrum von Altenfelden wird darüber angeregt diskutiert. "Ich bin nicht ausländerfeindlich, aber begeistert bin ich auch nicht", sagt Sepp, der hinter dem Brand einen technischen Defekt vermutet. Mit dem Gedanken, dass ein Ortsansässiger als Brandstifter fungiert hat, will sich der Altenfeldener nicht anfreunden.

Sein Kumpel, ebenfalls ein Josef, ebenfalls aus dem Ort, kritisiert besonders die Sonderstellung der Einrichtung. "Wenn ich eine Gartenhütte aufstellen will, muss deswegen eine Bauverhandlung geführt werden. Und im Fall des Heims werden solche gesetzlichen Vorgaben außer Kraft gesetzt. Das verstehe ich nicht."

Gemessen an den zahlreichen Sachspenden und dem regen Engagement zeigt sich aber auch, dass sich viele Altenfeldner für die Neuankömmlinge einsetzen. Kartons mit Gläsern, Häferl, Kochgeschirr, Fahrräder, Schulsachen und Gewand wurden bereits vor dem Brand am 1. Juni eifrig gesammelt. "Wir haben die Sachen dann in einem alten Feuerwehrdepot aufbewahrt. Sie wurden nicht zerstört", sagt der Bürgermeister.

Auch die Quartiergeber vom Roten Kreuz streuen den Einheimischen Rosen. "Wir haben eine sehr gute Kooperation mit der Gemeinde. Natürlich gibt es immer wieder Gegner, aber auch Befürworter."

Vier Fragen an Christian Hrubes

Christian Hrubes vom Roten Kreuz koordiniert die Grundversorgung in der Flüchtlingsbetreuung des Roten Kreuzes

Herr Hrubes, wie sieht die Versorgung aus? Wie viel kostet ein Flüchtling?

Der Tagessatz beträgt 19 Euro, dem Roten Kreuz bleiben brutto 13,50 Euro, die für die Einrichtung, Instandhaltung, Sanitäreinrichtungen etc. verwendet werden. Der erwachsene Flüchtling bekommt 5,5 Euro pro Tag. Kinder im Familienverband bekommen 121 Euro im Monat.

Ist diese Grundversorgung damit gewinnbringend oder kostendeckend?

Unsere Zielsetzung ist die Null-Finanzierung. Ein alternativer Bau ist nicht kostendeckend, dafür kommt bei anderen Einrichtungen etwas herein.

Kann das Gebäude in Altenfelden auch später einmal anders genützt werden?

Ja, sicher. Aber die Widmung der Fläche sieht derzeit nur die Unterbringung der Flüchtlinge vor. In fünf Jahren soll das Gebäude abbezahlt sein.

Wie viele Flüchtlingsheime werden vom Roten Kreuz landesweit organisiert?

Wir haben die Flüchtlingsunterkünfte Altenfelden, St. Martin im Mühlkreis, St. Florian am Inn, Bad Leonfelden, Naarn, Munderfing und Eferding gebaut. In Andorf und Peuerbach haben wir Räume angemietet, wo Flüchtlinge vom Roten Kreuz betreut werden.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2016 12:59

Wofür könnte das Holzhaus später genutzt werden?

Hat Altenfelden vielleicht ein Heizwerk?

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