Medizinstudium: "Arzt zu werden, ist für mich ein Kindheitstraum"
WELS. 1511 Bewerber stellten sich gestern dem Auswahlverfahren für das Medizinstudium an der JKU – nur 320 werden aufgenommen. Österreichweit nahmen 11.904 Bewerber beim Medizinaufnahmetest in diesem Jahr teil.
Schritt für Schritt nähern sich die Anwärter auf das Medizinstudium der Ausweiskontrolle in der Messehalle Wels. Einige wirken gelassen, andere hingegen schauen mit nervösen Blicken durch den Raum. In Farbkategorien werden sie ihren Plätzen in einer der zahlreichen Sitzreihen in der Halle zugeteilt – auf den Tischen liegen Kugelschreiber, auch Süßigkeiten als Nervennahrung dürfen an diesem Tag nicht fehlen. Ein kurzes Schläfchen, tief durchatmen, ein letzter Blick auf das Handy, ehe dieses und Smartwatches vor Testbeginn um 9 Uhr in ein Kuvert gepackt und unter dem Tisch gelagert werden müssen.
Mit einem Lächeln sitzt Matteo Chini in der zweiten Reihe; der 20-Jährige aus Neukirchen wirkt an diesem Testtag relativ gelassen. „Ich spekuliere, dass viele nicht zum Test kommen. Manche probieren es nur nach der Matura und haben gar nicht so viel gelernt.“
Ein Jahr Vorbereitung
Mit seiner Sitznachbarin Zeynep Göksu Celik wird diskutiert, welcher Teil des rund achtstündigen Testverfahrens wohl der schwierigste wird. „Also für mich ist es definitiv der Teil, bei dem man sich Ausweise mit Namen, Allergien und weiteren Patienteninformationen merken muss“, sagt die 18-Jährige aus Perg. „Ich hatte vor zwei Wochen die Matura in Biologie – da bin ich mir also relativ sicher, auch der Teil mit den Zahlenfolgen wird vermutlich gut funktionieren.“
Bereits seit einem Jahr hat Katharina Ainz aus Salzburg die Vorbereitungsunterlagen für das Testverfahren zu Hause. Die 20-Jährige hat heuer die Matura absolviert, hat aber bereits in den Sommerferien 2023 mit der Vorbereitung auf den Medizin-Aufnahmetest begonnen: „Ich möchte das schaffen, weil ich familiär bedingt erlebt habe, wie wichtig der Arztberuf ist.“ Eine Umfrage unter den 1511 Teilnehmern des Medizin-Aufnahmetests zeigt: Der Arztberuf ist für viele ein Kindheitstraum.
Große Herausforderung
Respekt vor dem Durchhaltevermögen der angehenden Mediziner zeigt JKU-Vizerektor Andreas Janko: „Es ist eine große Herausforderung, vor die sie gestellt sind. Der MedAT hat sich in den letzten Jahren bewährt.“ 2024 gibt es zehn Studienplätze mehr an der JKU – somit werden 320 Studierende im Herbst mit Medizin beginnen. Eine Maßnahme gegen den Ärztemangel sei das aber nicht, sagt Janko. „Ich glaube, dass der Personalmangel nicht an den Ausbildungskapazitäten liegt. Probleme gibt es erst nach der Ausbildung.“
Daher gibt es 2024 sogenannte gewidmete Studienplätze: Von insgesamt 1900 Studienplätzen an den vier Medizinuniversitäten in Österreich stehen 85 Plätze für Aufgaben im öffentlichen Interesse zur Verfügung. Bewerber verpflichten sich, nach ihrer Ausbildung für eine bestimmte Zeit als Kassen-, Spitals-, Militär- oder Amtsarzt im Land zu arbeiten.
Nachgefragt:
"Ich lerne bereits seit einem Jahr für den Test. Ich möchte es schaffen – das hat bei mir auch familiäre Gründe. Ich möchte anderen helfen können.“ - Katharina Ainz, 20, Salzburg
"Viele probieren den Test, ohne wirklich viel zu lernen. Daher bin ich relativ gelassen. Eine Herausforderung wird aber sicher der Teil mit Textverständnis.“ - Matteo Chini, 20, Neukirchen
„Bei der Matura habe ich Biologie als Fach gewählt, daher bin ich mir da sicher. Das Schwierigste ist, glaube ich, das Überprüfen der Patienteninfos.“ - Zeynep Göksu Celik, 18, Perg
Ob bei diesen Testverfahren tatsächlich die Fähigsten herausgefunden werden, die dann auch das Herzblut, den Hausverstand und das Durchhaltevermögen haben, sei dahingestellt. Prestige und Geld werden wohl kaum als Motivation reichen, um in einem Knochenjob mit nicht immer lieben Patienten und einem kranken System 40 Jahre durchzuhalten.
der Arztberuf sollte eine Berufung sein, wenige schaffen es wirklich ein guter Arzt/Ärztin zu werden
es gibt Ärzte* wo ich mir denke googlen kann ich selber auch
Wer HIER studiert, soll unterschreiben, dass er dann 10 Jahre HIER arbeitet oder unserem Staat die gesamten Studienkosten zurückzahlt!
Aber dann bitte auch jeder Jurist, jeder Techniker und jeder Wirtschafter!
Seh ich genauso. Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit deren Ausbildung finanziert und diese dann ihre Wertschöpfung ins Ausland verlegen. Darum entweder so oder Studiengebühren
Natürlich auch diese!
Vollkommen richtig wer vom Steuerzahler finanzierte Ausbildungen in Mangelberufen absolviert sollte verpflichtet sein in Österreich zu bleiben oder die kosten als Darlehen refundieren
Wenn so viele Leute Arzt werden wollen, und so viele Ärzte gebraucht werden, wieso gibt es dann nicht mehr Studienplätze?
Es ist kein Arzt vom Himmel geflogen. Das Wichtigste ist Durchhaltevermögen, Fleiß und Interesse; sich nicht nur die Fächer Anatomie, Erste Hilfe, Pathologie sowie chemisches Verständnis anzueignen sondern auch die Lust haben sich im Pschyrembel vertiefen zu wollen!!!
Den Ärztemangel in Österreich gibt es nur deswegen weil es Einerseits einen Wachstum der Bevölkerung in Österreich gibt und die Bevölkerung immer Älter wird!!!
Natürlich wäre es für Österreich auch ratsam alle fertig Studierende in Österreich mit dem Job zu binden!!!
Einen wirklichen Arztmangel gibt es nicht , nur sind 12.000 Ärzte als Privat- oder Wahlarzt tätig und somit nur indirekt in das System eingebunden. Abgesehen von unserer Hausärztin war bei uns in der Familie seit 20 Jahren nicht mehr bei einem Kassenarzt. Auch Operationen alle privat oder über die Zusatzversixherung abgewickelt
Dennoch:
Wer HIER studiert, soll unterschreiben, dass er dann 10 Jahre HIER arbeitet oder unserem Staat die gesamten Studienkosten zurückzahlt
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Das ist eine glatte Lüge die ich mit folgendem Artikel beiweisen kann im Gengensatz zu disem User. Ich selbst war davon betroffen da ich eine akute Erkrankung hatte und alle Hausärzte keine neuen Patienten aufnahmen und daher ins Krankenhaus ausweichen musste. Langfristig sehr sehr schlecht, sollte ich etwas Älter sein wäre ein Hausarzt vom Vorteil. Wir brauchen hier unbedingt ein prioritäten System!
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/hausaerztemangel-in-wels-klinikum-springt-mit-versorgungseinheit-ein;art67,3898225