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Mediziner wollen keine Tierversuche, können darauf aber nicht verzichten

03. Juni 2020, 00:04 Uhr
Mediziner wollen keine Tierversuche, können darauf aber nicht verzichten
Für medizinischen Fortschritt brauche es Tierversuche, sagen Experten. Bild: APA

LINZ. Professoren an der JKU Linz möchten die Zahl der Versuche so gering wie möglich halten.

Seit die Johannes-Kepler-Universität (JKU) bekannt gab, dass an ihrer Medizinischen Fakultät ein Tierversuchslabor errichtet werden soll, gehen die Emotionen hoch. Eine Onlinepetition, die der Verein gegen Tierfabriken gegen das Projekt initiiert hat, wurde bereits von mehr als 14.000 Menschen unterzeichnet. "Keine Versuchstiere an unseren Unis und Spitälern!", fordern sie.

Die Mediziner und Forscher an der JKU bemühen sich um eine differenzierte Diskussion. Gestern wandten sich 13 Lehrstuhlinhaber an die Öffentlichkeit. Auch sie lehnen Tierversuche ab, wenn alternative Methoden zur Verfügung stehen und "wenn die Versuche keinen klaren Nutzen für Mensch und Gesellschaft haben". Kategorisch ausschließen wollen sie Tierversuche allerdings nicht. Denn darunter würde der medizinische Fortschritt beträchtlich leiden, argumentieren sie.

"Die Versuche sind nötig"

Sowohl bei der Erforschung von Krankheiten als auch bei der Entwicklung von Heilmethoden und Medikamenten komme man an Tierversuchen oft noch nicht vorbei, argumentieren die namhaften Mediziner. "Eine Vielzahl neuer lebensverlängernder Krebstherapeutika wäre ohne Tierversuche heute nicht verfügbar", sagt Clemens Schmitt, Professor an der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie. Für die Entwicklung der Medikamente könne man zwar oft Zellkulturen verwenden. Zentral wichtige Wirkungs- und Nebenwirkungsprüfungen seien ohne Tierversuche aber nicht möglich.

Wolfgang Högler, Professor an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, stimmt bei. "An unserer Universitätsklinik können wir heute immer mehr Krankheiten, die früher tödlich waren, erfolgreich behandeln, weil durch bahnbrechende Arbeiten im Tierlabor der medizinische Durchbruch erzielt wurde", gibt er zu bedenken.

Auch die Meilensteine in der Herzmedizin wären ohne Tierversuche nicht möglich gewesen, sagt Andreas Zierer, Professor an der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. "Alle Medizinprodukte, die in das Herz eines Patienten implantiert werden, müssen vorher jahrelang strenge Sicherheitskontrollen bei Tierstudien durchlaufen", sagt er. "Das gilt für sämtliche Herzklappen ebenso wie für neue Schrittmacher."

Die Mediziner weisen darauf hin, dass die Zahl der Tierversuche so gering wie möglich gehalten werde. Zudem lasse sich das Tierleid "durch hochprofessionelle Narkose und Schmerztherapie auf ein absolutes Minimum reduzieren". (ebra)

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