Paschings Geschichtsbuch ist jetzt digital
LINZ. Der Linzer Heimatforscher Manfred Carrington gestaltete die Chronik, die in einem neuen Onlineportal weitergeschrieben werden soll.
Geschichte lebt von Geschichten. Über die Menschen lässt sich auch die Geschichte von Gemeinden oder Städten noch besser erzählen und auch an die nachfolgenden Generationen überliefern.
Wer etwa auf historischen Fotos in Gesichter von Menschen blickt, wird sich manchmal fragen, was sich Frau oder Mann, Kind oder Opa damals wohl gedacht haben wollen. Ein neues Onlineportal legt nun die Geschichte von Pasching offen – und will sie weitererzählen.
Einblicke in Denk- und Lebensweisheiten der früheren Generationen zu erhalten, trägt auch zu einem besseren Verständnis der Zeit bei. Dafür muss man allerdings diese Geschichten der Menschen auch erzählen können.
Chronik als Basis
Der Linzer Heimatforscher Manfred Carrington hat sein Herz an das Sammeln von dem, was gewesen ist, verloren. Längst schon stöbert er nicht nur in seiner Heimatstadt in alten Fotos und Archiven, er sucht in Gesprächen mit Zeitzeugen nach diesen Geschichten, die zur Geschichte werden und ihr den emotionalen Unterbau geben.
Die Geschichte von Pasching, die ab dieser Woche online zugänglich gemacht wird, hat Carrington nicht über Nacht in les- und leicht konsumierbare Form gebracht. Im Jahr 2018 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Paschinger Chronik. 488 Seiten stark, reich an historischen Bildern und Fakten, an emotionalen Geschichten und besonderen Begebenheiten. Fünf Jahre später bildet diese Chronik die Basis für das neue Onlineportal, für das Carrington sein eigenes Motto gewählt hat: "Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß nicht, wohin er geht, weil er nicht weiß, wo er steht."
Geschichte zu erhalten, vor allem in jenen Lebensbereichen, die uns unmittelbar betreffen, weil sie uns umgeben, ist eine faszinierende Arbeit, sagt der Heimatforscher. "Vieles, was für uns heute ganz selbstverständlich ist, hat oft einen sehr interessanten Ursprung. Doch Entstehungsgeschichten gehen leider immer wieder verloren. Zeitzeugen versterben, die Erben haben kein Interesse an deren Geschichten und die Überlieferungen reißen ab."
Diesen Kreislauf will Carrington unterbrechen und hat daher in seinem Lentia-Verlag in unzähligen Büchern Geschichte aus dem Ort, aus dem Land in Bildern und Texten lebendig gehalten.
Präsentation mit Vortrag
Das neue Onlineportal soll die Paschinger Geschichte nun auch in digitaler Form lebendig halten, einem breiteren Publikum zugänglich machen, vor allem aber wird er das historische Spektrum kontinuierlich weiterführen. "Denn was heute passiert, ist morgen bereits Geschichte", so Carrington.
Das umfassende Geschichte-Internetportal wird am Dienstag, 24. Oktober, mit einem Vortrag von Carrington präsentiert. Los geht es ab 18 Uhr im Paschingerhof (Hörschingerstraße 10), der Eintritt ist frei. Danach ist das Portal online unter www.pasching.at
Wer Erinnerungen oder alte Fotos zur Geschichte von Pasching beitragen will, kann sie an geschichte@pasching.at senden.
Mich interessieren die Geschichten von früher. Ich finde eine Online Chronik ist ein Schatz für jede Gemeinde.
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