Nach Anschlag in Magdeburg: Sicherheitsvorkehrungen auf Linzer Weihnachtsmärkten erhöht
LINZ. Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten werden die Sicherheitsmaßnahmen für die Linzer Weihnachtsmärkte vorsorglich erhöht. Auch in allen anderen Bundesländern wurden die Vorkehrungen intensiviert.
Dieser Artikel wurde um 16:55 Uhr aktualisiert.
Wie die Stadt Linz Samstagvormittag in einer Aussendung bekannt gab, verstärkt die Polizei ihre Präsenz auf den Christkindlmärkten in der Hauptstadt. Auf dem Hauptplatz, im Volksgarten sowie beim Adventmarkt vor dem Neuen Dom werden zudem technische Sicherungsmaßnahmen in Form von Absperrungen platziert, um ein Durchfahren mit einem Auto oder einem Lkw zu verhindern.
Wie eine Sprecherin der oberösterreichischen Polizei mitteilte, werden auch im ganzen Bundesland die Adventmärkte von den Beamten nun verstärkt bestreift.
"Die Sicherheit unserer Bevölkerung hat oberste Priorität, weshalb wir die Situation sehr ernst nehmen und in engem Austausch mit dem Stadtpolizeikommando stehen", teilen der Linzer Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP) und Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP) in der Aussendung mit. "Insbesondere die vorweihnachtliche Zeit sollte besinnlich und ruhig sein. Deshalb ist es uns wichtig, Sicherheit sichtbar zu machen und Vertrauen zu schaffen. In enger Abstimmung mit der Polizei werden wir daher präventive Maßnahmen setzen. Zusätzlich wird die Polizei mit erhöhter Präsenz auf den Märkten vor Ort sein. Dies dient der Gefahrenprävention und trägt dazu bei, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken", so die beiden Stadtpolitiker.
Bildergalerie: Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg

Vorkehrungen österreichweit "intensiviert"
Im Bundesland Salzburg verwies die Polizei generell auf das "Sicherheitskonzept", das es im Vorfeld für alle Veranstaltungen gebe. Eine Sprecherin verwies auf die "erhöhte Terrorwarnstufe", die es bereits für Österreich gebe, daher würde man auch die Vorlagen entsprechend adaptieren.
Aus Wien hieß es, dass die österreichischen und die deutschen Behörden in engem Kontakt stehen, jedoch gibt es keinen Bezug oder Hinweise auf eine Bedrohung in Österreich im Zusammenhang mit der Todesfahrt in Deutschland. Trotzdem wurden die bereits seit Beginn der Adventzeit speziell in Wien herrschenden umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten noch einmal "auf hohem Niveau intensiviert", sagte David Pawlik, Sprecher der Landespolizeidirektion Wien am Samstag. Er wies in diesem Kontext zudem darauf hin, dass in Österreich seit Oktober 2023 ohne Unterbrechung die Terror-Warnstufe 4 gelte. Anlass dafür war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Ministerium: Märkte "gut geschützt"
Das Innenministerium äußerte sich in einer Aussendung ähnlich wie die Wiener Polizei. Ein Ressortsprecher wies darauf hin, dass die österreichischen Weihnachtsmärkte "gut geschützt" seien. Dies zeige auch ein Vorfall am gestrigen Freitag in Wien, als eine bewaffnete Person mit finnischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden sei.

Seitens der Landespolizeidirektion Steiermark hieß es auf Nachfrage, dass die Kolleginnen und Kollegen, die auf den Adventmärkten im Einsatz stehen, noch einmal für die Lage sensibilisiert wurden. Weitere polizeiliche Maßnahmen zu den ohnehin schon bestehenden seien aber nicht getroffen worden. Viele der Maßnahmen seien für die Bevölkerung gar nicht sichtbar - beispielsweise Fußstreifen und Beamte in Zivilkleidung. Erkennbar sind dagegen sehr wohl Poller und Betonblöcke, die schon vor Wochen rund um die Weihnachtsmärkte als Sicherheitsmaßnahme aufgestellt worden sind. Hinzu komme der sogenannte "robuste Raumschutz": Einsatzkräfte mit schwerer Bewaffnung, die stets in der Nähe von Menschenansammlungen bereitstünden. "100-prozentige Sicherheit kann es aber nie geben", wurde betont.
Verstärkter Schutz in Klagenfurt
Seitens der Landespolizeidirektion Kärnten hieß es, dass man auch nach den Vorfällen in Magdeburg beim bewährten Einsatzkonzept der vergangenen Jahre für die Weihnachtsmärkte und neuralgischen Punkte bleibe. Zusätzliche Maßnahmen seien nicht vorgesehen.
Die Stadt Klagenfurt teilte unterdessen Samstagnachmittag mit, dass nach dem Anschlag in Magdeburg der Schutz rund um den Christkindlmarkt in der Innenstadt vorsorglich verstärkt wurde. "Damit kein Auto oder Lkw unkontrolliert auf den Markt fahren kann, wurden in Abstimmung mit dem Stadtpolizeikommando Klagenfurt zusätzlich sogenannte Antiterror-Sperren aufgestellt", hieß es in einer Aussendung. Mitarbeiter hatten die schweren Betonelemente am Samstagmorgen angeliefert und platziert.
In Vorarlberg herrscht auf Weihnachtsmärkten generell höhere Polizeipräsenz. Aufgrund des Anschlags in Magdeburg lege man am Wochenende noch einmal verstärktes Augenmerk auf die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.
Vorkehrungen in Niederösterreich und Burgenland verstärkt
Die Sicherheitsvorkehrungen auf Adventmärkten in Niederösterreich wurden ebenfalls erhöht. Es seien nun mehr Beamte im Einsatz, sowohl in Zivil als auch in Uniform, berichtete Polizeisprecher Johann Baumschlager. Zugleich betonte er, dass es keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdungslage für Weihnachtsmärkte gebe, insbesondere nicht in Niederösterreich.
Von der burgenländischen Landespolizeidirektion hieß es kurz und bündig, die Präsenz uniformierter Streifen sei "natürlich" verstärkt worden.
Wetterkapriolen erhöhten Feuerwehreinsätze in Linz
Deutliche Erhöhung der Förderungen für Linzer Vereine
Promenadenhof, Redoutensäle, Theater - Baustelle an der Promenade beginnt
55-Jähriger auf Rastplatz bestohlen: Dieb auf der A1 bei Traun gefasst
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.