Gut Pfad! – am Samstag wird in Kleinmünchen Jubiläum gefeiert
LINZ. Die Pfadfindergruppe Kleinmünchen-Auwiesen wurde vor 90 Jahren gegründet und lädt am Samstag zum großen Frühlingsfest.
Zelten, Lagerfeuer, Gemeinschaft und Abenteuer – die Pfadfinder faszinieren bis heute Jung und Alt. Ihre Geschichte reicht weit zurück, 1907 wurde die Bewegung in England gegründet. Ganz so alt ist die Pfadfindergruppe Kleinmünchen-Auwiesen nicht, doch auch sie bringt es auf immerhin 90 Jahre und feiert das Jubiläum am Samstag beim traditionellen Frühlingsfest. Dafür wird die Wiese hinter dem Pfadfinderheim am Flötzerweg 31a zur Festwiese.
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Am 10. Oktober 1934 gründete Martin Springer im Keller des Pfarrhofes die erste Pfadfindergruppe Kleinmünchens. Es war der Beginn einer bewegten Geschichte, denn schon vier Jahre später wurde Österreich Teil des Dritten Reichs und die Pfadfinder von den Nazis verboten.
Neugründung 1946
Nach dem Krieg wurde die Gruppe durch Willi Zimmerbauer neu gegründet. Der erste Heimabend fand noch in seiner Wohnung statt, dann ab 1950 in einer Baracke in der Franz-Kurz-Straße. 1954 zogen die Pfadis in den Flötzerweg, erst in den Keller eines Wohnhauses, dann 2003 daneben in einen Neubau. Dazwischen gab es einige schwierige Jahre für die Gruppe, ein "Wellental", wie es in der Chronik heißt. Mitte der 1970er-Jahre wurden sie dann von Ernst Radner auf neue Beine gestellt.
Danach lief es gut, bis 50 Jahre später Corona kam. Den Pfadfindern ging es wie vielen Vereinen: Plötzlich waren Heimabende nur mehr online möglich und Veranstaltungen untersagt. "Einige haben aufgehört und sind nicht mehr zurückgekommen", sagt Schriftführerin Andrea Lüdecke im OÖN-Gespräch. Knapp 100 Mitglieder sind es heute. Zu den sinkenden Mitgliedsbeiträgen kamen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die steigenden Energiekosten für den Heimbetrieb. "Es sind harte Zeiten für Vereine", sagt Lüdecke, selbst Pfadfinderin seit ihrem sechsten Lebensjahr.
Ein Stück Freiheit
Doch sie ist trotz der Herausforderungen optimistisch. "Es gibt wieder ein gutes, junges Team, das sehr motiviert ist und Spaß daran hat, die Pfadfindergruppe in die Zukunft zu führen", sagt sie. Und sie glaubt an die Attraktivität der Pfadfinder. "Das Pfadfinderleben ist ein Stück Freiheit in unserer hektischen Welt", sagt sie – das Sommerlager, die Zeit ohne Handy draußen in der Natur, die Gemeinschaft und Freundschaften, die oft ein Leben lang halten. Höhepunkt des Pfadfinderjahres ist zweifellos das Sommerlager, wo die Kinder und Jugendlichen die in den Heimstunden erprobten Fähigkeiten anwenden können.
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Nicht wenige Pfadfinder bleiben der Bewegung auch als Erwachsene treu. So wird am Samstag nicht nur der 90er der Pfadis, sondern auch 30 Jahre "Gilde" gefeiert. Benannt nach Willi Zimmerbauer, ist die Gilde eine Gruppe von ehemaligen Pfadfindern und Freunden der Pfadfinder, die sich an Veranstaltungen beteiligen – etwa mit Punsch zur Weihnachtszeit. Das Frühlingsfest beginnt am Samstag um 15 Uhr, am Sonntag folgt um 10 Uhr ein Frühschoppen.
Informationen zu den Kleinmünchner Pfadfindern unter linz5.wordpress.com
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