Christina Mühlböck-Oppolzer will Bürgermeisterin von Wilhering werden
LINZ. Die Wilheringer SPÖ hat gestern die Weichen für die Nachfolge von Langzeitbürgermeister Mario Mühlböck gestellt. Seine Tochter Christina Mühlböck-Oppolzer geht als Bürgermeisterkandidatin in die Wahl.
Die Entscheidung kommt nicht überraschend: Vizebürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer wird für die SPÖ in die anstehende Bürgermeisterwahl in Wilhering gehen. Diese ist notwendig, weil ihr Vater, der amtierende Bürgermeister Mario Mühlböck, wie berichtet, aus gesundheitlichen Gründen nach 26 Jahren seinen Rückzug angekündigt hat.
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Mühlböck-Oppolzer wurde gestern bei der Jahreshauptversammlung der SPÖ Wilhering einstimmig zur Bürgermeisterkandidatin bestimmt. Gewählt wird voraussichtlich am 9. Juni gemeinsam mit der EU-Wahl. Der Rücktritt Mühlböcks ist für den 27. Februar geplant, das Datum ergibt sich aus den notwendigen Fristen. Im Gemeindevorstand soll ihm SPÖ Gemeinderat Gerald Plankenauer nachfolgen - allerdings ist das erst in der Gemeinderatssitzung am 24. März möglich. Daraus ergibt sich für rund drei Wochen ein Patt zwischen SPÖ und ÖVP im Gemeindevorstand, da Mühlböcks Mandat in dieser Zeit unbesetzt bleibt und SPÖ und ÖVP dann über je drei Mitglieder verfügen. Neuer Gemeinderat wird Ronald Habermann.
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"Bin keine Kopie meines Vaters"
In den nächsten Wochen wird Mühlböck-Oppolzer ihren Weg für Wilhering präsentieren. Eine Kopie ihres Vaters will sie jedenfalls nicht sein. "Ich habe immer geschaut, dass ich einen eigenen Weg gehe", sagt sie. Der Ausbau der Kinderbetreuung wird weiter ein Schwerpunkt sein. Konkret sollen für die fünf über das Gemeindegebiet verstreuten Krabbelstuben ein Neubau neben der Hauptschule errichtet werden. Eine sechste Gruppe ist für das nächste Jahr geplant. In dem Neubau soll auch Platz für das Probeheim des Musikvereins Schönering sein.
Ansonsten nennt Mühlböck-Oppolzer den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Unterstützung der Vereine als wichtige Themen. Es gehe aber auch um vermeintlich kleine Dinge wie eine Hundewiese. Bei den Gemeindefinanzen will sie den Kurs ihres Vaters fortsetzen und diese nicht durch Prestigeprojekte überfordern. Noch gebe es Rücklagen und kaum Schulden, allerdings ist ihr bewusst, dass der Spielraum für Projekte kleiner ist als noch zu Beginn der Amtszeit ihres Vaters. Budgets sollen auch künftig möglichst einstimmig beschlossen werden. Die Grenzen des Wachstums der Gemeinde sieht sie für die nächsten zehn Jahre bei 7000 Einwohnern, aktuell sind es etwas mehr als 6.000.
"Das geht nur Vollzeit"
Die 38-Jährige will, sofern sie die Wahl gewinnt, eine Vollzeitbürgermeisterin sein. Ihre Tätigkeit bei der Firma Ebner, wo sie in der Personalabteilung für die Lehrlingsausbildung zuständig ist, wird sie aufgeben. "Man muss rund um die Uhr da sein und das geht nur Vollzeit", sagt sie. Noch-Bürgermeister Mühlböck bekräftigt seine Ankündigung, sich ganz aus der Politik zurückziehen zu wollen. Sollten die Befunde passen (bei Mühlböck besteht der Verdacht einer Krebserkrankung) wird er Anfang März operiert. Danach will er sich seinen Hobbys Ski- und Radfahren widmen und auch die Welt bereisen. Zuerst aber wird er sich um den Enkel kümmern und seine Tochter zumindest auf diese Weise unterstützen.
Solche Verwandtschaftsnachfolgen sollten tunlichst unterbleiben. Sie haben immer eine haut gout, auch wenn die Personen geeignet sein mögen.
In Ö Tradition. Lehrerkinder werden Lehrer. Pfarrerskinder werden Pfarrer, Rauchfangkehrer usw. usw.
Pfarrerkinder 😋
U
Würde ich gut finden, ist schon lange in der Gemeinde engagiert.
Ich mag diese familiären Hofübergaben nicht.
Auch wenn die Optik einigen nicht ganz passen wird bei diesem angepeilten Übergang, sie ist tüchtig und schon lange engagiert in der Gemeinde tätig. Ich wünsche Ihr, obwohl nicht derselben Farbe zugeneigt, viel Erfolg bei der Wahl!