Stau im Frühverkehr: Autolenker setzte sich auf Klimakleber

LINZ. Am Dienstagmorgen kam es wegen zwei Aktionen der Letzten Generation erneut zu Stau im Linzer Frühverkehr. Ein Autolenker verlor daraufhin die Fassung.
Auf der Waldeggstraße und der Wiener Straße auf Höhe des Bulgariplatzes blockierten Aktivisten die Fahrbahn ab 7.15 Uhr. Diesmal wurden sie unterstützt von Wissenschaftern der Gruppe "Scientists for Future", die sich solidarisch hinter die Klimakleber gestellt hatten. "Die Fakten sind klar. Es ist Zeit zu handeln." - So lautet das Statement, das auf dem Banner der Wissenschafter stand. Auch von der Gruppierung "Parents for Future" und der Radlobby waren Unterstützer gekommen, um Solidarität gegenüber der "Letzten Generation" zu zeigen.
Autofahrer setzte sich auf Klimakleber
Ein Autofahrer verlor dabei völlig die Fassung. Zuerst versuchte er, einen Aktivisten von der Straße zu zerren. Als ihm dies nicht gelang, setzt er sich kurzerhand einfach auf den Klimakleber. Danach gab er einem Journalisten sogar noch ein TV-Interview - während er auf dem Aktivisten saß. In einem Statement erklärte dann die "Letzte Generation": "Wir verstehen die Wut der Menschen, die von uns am Weiterfahren gehindert werden".
Grundsätzlich seien sie zufrieden mit den heutigen Protestaktionen, sagt Jelena Saf der "Letzten Generation". Heute hätte sie bemerkt, dass die Leute im Stau anfingen, miteinander über die Notwendigkeit der Proteste zu diskutieren. "Das hat mich gefreut", denn auch hier wurde Solidarität sichtbar.
"Es gab keine größeren Zwischenfälle, wir haben einen Rettungswagen ohne Blaulicht durchgelassen." Das sei aber meist schwierig, denn die Autofahrer würden keine Rettungsgasse bilden. "Das ist schade, da wir extra einen Teil der Fahrbahn offen lassen, um Einsatzfahrzeuge durchzulassen. Diese kommen dann aber teilweise im Stau nicht durch. Dabei wäre es die Pflicht der Autofahrer, eine Rettungsgasse zu bilden." Sobald die Polizei da war, hätte es funktioniert, sagt die Klimaaktivistin. Laut Polizei sind die Straßen seit kurz nach acht Uhr wieder frei.

Tempo 100 auf der Autobahn und der sofortige Stopp aller neuen Öl- und Gasbohrungen - das wollen die Aktivisten der "Letzten Generation" mit ihren Aktionen erreichen. Erst am Montag blockierten sie die Waldeggstraße.


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