Sie alle sind Sieger
LINZ. Juniormarathon: Die Nachwuchsathleten zeigten viel Freude, ihre Eltern waren mit der Zuseherrolle sehr zufrieden.
Ein Busserl, einmal kurz winken, dann beginnt für Franziska der Ernst, der Lauf ihres Lebens. Alleine schreitet der fünfjährige Rotschopf mit breitem Grinsen zum Startbereich, wird von einer jungen Dame in Gelb begleitet. Eine Hostess, mit Taschentüchern und vielen einfühlsamen Worten im Gepäck, kümmert sich um die Kleinsten. Sie und die anderen Uniformierten feuern die Mini-Athleten an, trocknen Tränen und laufen Hand in Hand mit den Kleinsten die 60, 120 und 180 Meter in der eigens eingerichteten Arena.
Die Mamas und Papas müssen hinter der Absperrung warten. Sie fotografieren, sie filmen, sie jubeln. Nur mitlaufen, so wie in der Vergangenheit, dürfen sie nicht mehr. Zu ambitioniert waren einige. Zerrten die Kleinkinder über die Laufbahn, schleppten sie ins Ziel, vom Ehrgeiz getrieben.
Vorfälle, die es im Gugl Oval beim Kindermarathon nicht mehr geben darf und wird. "Recht so. Man soll die Kinder nicht zwingen. Die Umstellung ist super", sagt ein Vater am Streckenrand, der nervöser wirkt als die meisten der kleinen Athleten des Juniormarathons, der mit 2300 Nennungen bereits vor dem Linz-Lauf-Wochenende ausgebucht war.
"Ich finde den neuen Modus sehr fair und sportlich. Hauptsache, die Kinder haben eine Freude am Laufen", sagt Erwin Fuchs aus Linz, der Tochter Katharina bei ihrer Premiere die Daumen drückt. Nur die will nicht so recht. Sie schlendert die eine Runde. Ihr Bruder Christoph zeigt hingegen Ehrgeiz. Bleibt aber bei all dem Rummel ganz cool. Das Prozedere kennt der Neunjährige bereits aus dem Vorjahr.
Völliges Neuland hingegen war das Guglstadion und der Jugendmarathon für Valentina Rameder. Diese Ungewissheit, was sie in Linz erwarten wird, wie gut sie laufen kann, schlug der 11-Jährigen noch daheim auf die Magennerven. "Vor dem Lauf war ich sehr nervös. Aber nach dem Startschuss war alles vergessen. Und ich hab’ alle anderen hinter mir gelassen", freut sich die sportliche Mühlviertlerin, die erst vor einem halben Jahr zur Läuferin avancierte.
Über den Erfolg der jungen Quereinsteigerin freute sich auch Papa Thomas im Ziel. Ein Platz, wo Freud’ und Leid immer sehr nahe beisammen sind. Während die Erfolgreichen geherzt wurden, mussten andere getröstet werden. Und verarztet. Wie der kleine Janik, der auf der 210-Meter-Strecke stürzte und sich im Gesicht verletzte. Trost spenden die freiwilligen Helfer in Gelb, die alle Läufer mit Lob und einer Medaille von der Laufbahn verabschiedeten. Dort empfingen auch Claudia und Richard aus Wien ihre Sprösslinge Benedikt, Benjamin und Barbara mit viel Freude und Umarmungen. Die Familie reiste extra aus der Bundeshauptstadt an, ist von der Atmosphäre in der Landeshauptstadt angetan.
"Der Linz Marathon hat uns sehr überzeugt, wir kommen 2018 wieder." Worte, die auch das ehemalige Lauf-Ass Günther Weidlinger, der Teil des Organisationskomitees ist, freuen. "Es ist schön, dass die Kinder Freude an der Bewegung haben. Egal, wie das Ergebnis ausgefallen ist, alle sind Sieger."
Glückliche Kinder und begeisterte Eltern
2300 Nachwuchsläufer nahmen am Juniormarathon auf der Linzer Gugl teil
"Ich hoffe, dass ich beim Rennen viel schneller bin als meine Schwester Valerie.“
Annabell Reifmüller, aus Luftenberg
"Es war echt cool. Mir haben Mama, Oma und Opa die Daumen gedrückt.“
Sophie Schnapper, aus Pasching mit Mama Andrea. Die kleine Läuferin war zum 2. Mal beim Juniorlauf
"Ich bin Zweiter geworden. Damit bin ich sehr zufrieden. Ich hab’ nicht speziell dafür trainiert, aber ich spiele Fußball. Heuer war ich zum fünften Mal beim Juniormarathon dabei. Mir gefällt der Lauf sehr gut.“
David Wurzinger, aus St. Martin/Mühlkreis
"Sebastian war zum dritten Mal dabei. Die Veranstaltung ist sehr gelungen.“
Bernadette und Sebastian Kaiser, aus Linz
"Ich war vorm Start nervös. Ich bin erstmals dabei und sehr glücklich mit dem Ergebnis.“
Valentina Rameder, aus Klam, gewann in ihrer Altersklasse
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