Neuer Oberwirt in Magdalena gesucht
LINZ. Bezirksgericht Linz gab der Stadt recht – Zahlungsverzug hatte zur Klage geführt.
Geschlossen. Den Hinweis, mit weißer Kreide in zarter Schrift formuliert, findet man auch erst, wenn man direkt vor der Eingangstür zum Oberwirt in St. Magdalena steht. Wer ohne Vorwissen an dem Lokal im Zentrum des Stadtteils in Urfahr vorbei flaniert, käme angesichts der Speisekarte im Aushang auch gar nicht auf die Idee, dass es hier keinen Gastbetrieb mehr gibt.
Das könnte sich bald wieder ändern. Denn die Stadt Linz hat als Besitzerin des Gebäudes, in dem sich das Traditionsgasthaus befindet, Anfang der Woche einen wichtigen Sieg vor Gericht gegen den Pächter errungen.
Der war im Februar von der Stadt geklagt worden, nachdem offene Rechnungen im Herbst des Vorjahres die Situation eskalieren ließen. Dazu kam, dass der Pächter den Betrieb ohne vorherige Absprache mit der Stadt an einen neuen Wirt – einen Griechen – weitergeben wollte.
Das ging Vizebürgermeister Christian Forsterleitner (SP), zuständig für die Liegenschaften der Stadt, zu weit. "Der Eigentümer muss mit entscheiden können, wer das Lokal betreibt."
Pächter kam nicht
Am Bezirksgericht Linz ging am Montag alles sehr schnell. Der Beklagte erschien nämlich nicht, womit ein Versäumnisurteil erging. Dieses bedeutet, dass der Vertrag mit dem Pächter aufgelöst ist.
Streitpunkt war auch, ob der Vertrag juristisch als Miet- oder als Pachtverhältnis gilt. Bei einem Mietverhältnis wäre es möglich, sich selbst einen Nachfolger zu suchen, was bei einem Pachtverhältnis nicht so ist. Nachdem mit Gerichtsbeschluss nun kein Vertrag mehr besteht, kann sich die Stadt auf die Suche nach einem neuen Pächter für das Wirtshaus machen. Diese Suche wird wahrscheinlich schnell beginnen, damit das Wirtshaus mit seinem schönen Gastgarten möglichst rasch belebt wird. Als sehr wahrscheinlich gilt dabei, dass sich die Stadt um einen Wirt bemühen wird, der den Betrieb als bodenständiges Lokal weiterführen wird.
Ein klassischer Stadtwirt
Aufgrund der Lage inmitten von St. Magdalena nahe der Kirche ist das Gasthaus prädestiniert für einen klassischen Stadtwirt. Diese Tradition zu erhalten, war 1999 der Grund, warum die Stadt den Oberwirt gekauft hat, der seither drei Pächter gehabt hat.
Neben einem neuen Lokalbetreiber geht es für die Stadt auch noch um offene Forderungen vom jetzt ehemaligen Pächter in der Höhe von 22.000 Euro. Viel Aussicht auf Erfolg gibt es nicht. Gegen den Pächter wurde gestern ein Privatkonkursverfahren eröffnet.
Mit 103 km/h durch Linz gerast: 43-Jährige muss Führerschein abgeben
Feuerwerk am Urfahraner Markt wetterbedingt verschoben
Linzer Pensionist (85) von falscher Polizistin um gesamtes Erspartes gebracht
Festgenommen: Linzer (52) bedrohte Nachbarn und Polizisten
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Muss man da nicht korrekt "Gendern"?
OberwirtIn wird gesucht?
wenn die Stadt (Bürokratie) schon mal was in die Hand nimmt
Alle drei bisherigen Pächter wollten aus dem "Oberwirt" ein Nobelrestaurant machen, die Magdalenerer wollen aber ein Dorfwirtshaus.
Keiner der drei Vorpächter wollte das zur Kenntnis nehmen - und scheiterte ! Alle Vereine wurden vertrieben ( Musik, Feuerwehr, Elternvereine etc. ), ein Nobelwirt braucht halt so was nicht .
Ein wenig gehört halt Dummheit ( der Wirte ) auch bestraft....
So ist es, speziell wo Magdalena der einzige (und nicht gerade arme) Stadtteil ist, wo das dörfische Leben noch so richtig traditionell stattfindet.
Wenn man noch dazu den Vorteil nicht nutzt, dass der Musikverein im selben Gebäude angesiedelt ist...
So ein "verstaatlichter Besitzer" findet eben nur dumme Pächter.
Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Die SWAPPLER sollen nicht Unternehmer spielen sondern verkaufen.
@trollpower: Mir dagegen kommt der Inhalt dieses postings eher dumm vor....
Was verlangt denn die Stadt Linz Pacht pro Monat?....wär interessant zu erfahren! Irgendwo muss ja der Hacken sein;-)
Das kannst du alles im Rathaus erfragen.
Die Höhe der Pacht stellt eher nicht das Problem dar, denn eine leistbare Pacht war ja der Grund, warum die Stadt Linz so viele Immobilien aufgekauft hatte, um dem Wirtesterben entgegenzuwirken.
Eine der rühmlichen Aktionen aus Dobuschs Zeiten. Ansonsten sähe es in Linz diesbezüglich ganz düster aus.
Das muss man mal als Wirt schaffen, in so einer Lage in Zahlungsverzug zu kommen. Entweder ist er ein schlampiger Mensch oder es ist ihm/ihr gleichgültig. Wie schon Superheld schreibt, bin auch ich der Meinung, dass der Oberwirt in dieser Lage (Alleinlage, neben der Kirche,...) eine Goldgrube ist!
"Bodenständig" bezieht sich hoffentlich nicht nur auf die Küche, sondern auch auf eine rege Anteilnahme am gesellschaftlichen Leben in Magdalena. Dann kann der Oberwirt zur Goldgrube werden.